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Sturzprophylaxe – Risikofaktoren, Maßnahmen und Ziele

Knapp ein Drittel der älteren Menschen über 65 Jahre stürzt statistisch gesehen mindestens einmal jährlich. Etwa 20 Prozent dieser Stürze haben Verletzungen zur Folge, welche auch zu langfristigen gesundheitlichen Konsequenzen führen können. Die unmittelbaren physischen Konsequenzen in Kombination mit der psychischer Belastung können zu einer wesentlichen Einschränkung der Selbstständigkeit im Alltag führen. Mit einigen Maßnahmen können Stürze jedoch verhindert werden.

Warum sind Stürze im Alter so gefährlich?

Mit zunehmendem Alter verändert sich der menschliche Körper. Das bedeutet unter anderem, dass die Muskeln schwächer werden und der Gleichgewichtssinn nachlässt. Zusätzlich geht die Sehkraft zurück und es kommt zu gelegentlichen Kreislaufstörungen. Ist zusätzlich noch die Konzentration verringert, steigt das Sturzrisiko.

Ein weiterer Fakt ist, dass die Knochen von älteren Menschen meist poröser sind, oft besteht zudem eine Osteoporose. Bei Stürzen sind dann komplizierte Brüche, beispielsweise ein Oberschenkelhalsbruch, wahrscheinlicher. Dieser steht häufig in Verbindung mit komplizierten Wunden, die längerfristig medizinisch versorgt werden müssen. Grundsätzlich regeneriert sich der Körper mit zunehmendem Alter nämlich langsamer und entwickelt weniger Widerstandskräfte. Diese mit dem Alter zunehmend schwächere physische Verfassung führt dazu, dass der Heilungsprozess bei Verletzungen schwierig und langsamer funktioniert. Auch die Lebenssituation von älteren Menschen ist häufig so, dass sie alleine wohnen. Das bedeutet, dass ein Sturz, von dem sie alleine nicht mehr aufstehen können, zu einer echten Gefahr werden kann.

 

So erkennen Sie ein erhöhtes Sturzrisiko

Vielleicht machen Sie sich Sorgen um einen Angehörigen oder stellen sich selbst die Frage, ob ein erhöhtes Risiko für Stürze besteht. Dazu können Ihnen die folgenden Fragen Aufklärung verschaffen.

  • Sind Sie bzw. Ihr Angehöriger schon gestürzt?
  • Leiden Sie oder Ihr Angehöriger unter einer starken Sehstörung?
  • Ist der Gang unsicher, weil Sie oder Ihr Angehöriger unter Schwindel leidet oder weil die Kraft in den Beinen nachlässt?
  • Nehmen Sie oder Ihr Angehöriger unterschiedliche Medikamente im Laufe des Tages ein?
  • Nutzen Sie oder Ihr Angehöriger eine Geh- bzw. Mobilitätshilfe wie eine Rollator?

Wenn Sie für sich oder Ihre Angehörigen eine oder sogar mehrere Fragen mit Ja beantworten, sollten Sie über eine Sturzprophylaxe nachdenken.

 

Die Ziele der Sturzprophylaxe

Wie der Name schon sagt, ist es Ziel der Sturzprophylaxe, das Risiko für Stürze zu minimieren und damit in der Folge Stürze zu verhindern. Konkret handelt es sich per Definition um einen Sturz, wenn jemand unbeabsichtigt auf dem Boden aufkommt. In einem ersten Schritt geht es bei der Prophylaxe darum, mögliche Risiken zu erkennen und diese gezielt zu minimieren oder bestenfalls ganz zu vermeiden. Dazu kann ein individuelles Training durchgeführt werden, wobei Sie hinsichtlich des Gleichgewichtes, der Erhaltung der Muskelkraft und Ihres Reaktionsvermögen geschult werden.

 

Was sind Risikofaktoren für Stürze?

Ein Sturz entsteht meist durch viele unterschiedliche Einzelfaktoren, grundsätzlich wird allerdings zwischen zwei Arten von Sturzursachen unterschieden. Diese sind die sogenannten intrinsischen bzw. inneren Faktoren und die extrinsischen oder äußeren Faktoren. Zu den intrinsischen Faktoren zählt alles, was Sie oder Ihre Angehörigen als Auslöser des Sturzes erkennen, während die extrinsischen Faktoren solche sind, die durch die Außenwelt begründet sind.

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Unter die sogenannten intrinsischen Faktoren fallen

  • Eine Muskelschwäche oder eine ausgeprägte Gangschwäche, wie Trippelschritte oder Störungen bei 360-Grad-Drehungen und erhöhte Körperschwankungen
  • Ein hohes Alter, meist über 80 Lebensjahre
  • Eine starke Sehbehinderung und eine Störung des Lagesinns
  • Eine vorliegende Arthritis
  • Eine Dranginkontinenz und häufiges dringendes Aufsuchen der Toilette
  • Ein niedriger Body-Mass-Index und Probleme mit dem Blutdruck
  • Keine ausgewogene Ernährung. Auch die Verabreichung von Calcium und Vitamin D wird in diesem Zusammenhang empfohlen.
  • Eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten, beispielsweise Demenz
  • Erkrankungen, die in Kombination mit einer dadurch veränderten Mobilität und Motorik auftreten wie Parkinson, Multiple Sklerose, Schlaganfall oder
  • Krebserkrankungen
  • Bestimmte Medikamente wie Schlaf- und Beruhigungsmittel

Auch Arzneien wie Diuretika und Antidepressiva oder Psychopharmaka

Als extrinsische Faktoren gelten zum Beispiel

  • Stolperfallen wie nasse Böden oder Stufen
  • Mangelnde Halte- und Griffmöglichkeiten
  • Teppichkanten und Türschwellen
  • Unzureichende Lichtverhältnisse
  • Zu lange oder zu große Kleidung
  • Schuhe, die nicht gut sitzen, aber auch beispielsweise einfache Slipper oder Modelle, die keinen Halteriemen haben. Experten haben festgestellt, dass knöchelumfassende Schuhe, die eine dünne, aber harte Sohle haben, für ältere Personen am besten geeignet sind. Damit haben Sie den besten Bodenkontakt. Turn- oder Joggingschuhe hingegen, die eine dicke und weiche Sohle haben, gefährden die Balance und fördern so Stürze.
  • Unebene Straßen oder Gehwege bzw. Böden in Gebäuden
  • Schlechte Wetterverhältnisse wie Eis, Frost und Schnee

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, liegen die meisten Stürze, die im Alter passieren, nicht an den äußeren Bedingungen wie einer Türschwelle oder einer Teppichkante. Eine Analyse typischer Alters-Stürze zeigt, dass die Ursache meist beim stürzenden Menschen selbst liegt und in dessen abnehmender Fähigkeit zur sicheren Fortbewegung. Zudem ist oft nicht nur eine einzige Ursache verantwortlich, sondern es handelt sich um eine Kombination aus mehreren Faktoren.

 

Maßnahmen zur Sturzprophylaxe

Damit Sie Stürze vermeiden, muss Ihr tägliches Umfeld entsprechend angepasst und eventuelle Stolperfallen beseitigt werden. Erhöhte Türschwellen gehören da ebenso dazu, wie für gute Lichtverhältnisse zu sorgen. Blendeffekte sollten vermieden werden.

Nach Angaben des AOK-Bundesverbandes passieren knapp die Hälfte der Stürze beim Aufstehen bzw. rund ein Drittel während der Nacht beim Gang auf die Toilette. Damit ist klar, dass Sie sicherstellen müssen, dass Ihr Bett auf eine optimale Höhe eingestellt ist, die Ihnen ein sicheres und selbstständiges Aufstehen und Niederlegen gewährleistet. Für den Gang auf die Toilette sind Lichtquellen, die sich aufgrund von Bewegungsmeldern einschalten, sehr zu empfehlen. Damit vermeiden Sie, im Dunkeln nach dem Lichtschalter greifen zu müssen, was gegebenenfalls zu Gleichgewichtsstörungen führen kann.

Zudem macht es natürlich Sinn, im Flur, aber auch im Bad, Haltegriffe anzubringen. Viele ältere Menschen greifen auf Gehhilfen wie Stöcke oder Rollatoren zurück. Diese sollten aber unbedingt auf die Körpergröße und das Gewicht des Betreffenden angepasst sein, nur so können sie ihre Funktion bestmöglich erfüllen.

Eine besondere Maßnahme, die zwar keine Stürze selbst vermeidet, allerdings deren schwerwiegende Folgen, sind Hüftprotektoren. Diese Polsterungen sind direkt an den Hüften angebracht und können so wirksam Frakturen vorbeugen. 

 

Individuelle Sturzprophylaxe

Abhängig von Ihrer eigenen Körperverfassung oder der Ihres betroffenen Angehörigen, gibt es individuelle Übungen, um Stürze zu vermeiden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Förderung Ihres Gleichgewichtes, aber auch ein Bewegungstraining sowie die Kräftigung der Muskulatur. Natürlich müssen dabei eventuell vorliegende Erkrankungen, die Ihre Bewegungsfähigkeit einschränken – zum Beispiel Parkinson, etwaige Nervenkrankheiten oder Multiple Sklerose – berücksichtigt werden.

 

Übungen zur Sturzprophylaxe

Damit Sie Ihre Sturzgefahr optimal senken, können Sie in Eigenregie einige Standardübungen durchführen. Vor allem dem Gleichgewichtstraining kommt hier eine entscheidende Rolle zu, denn dieser Sinn ist im Alter oft beeinträchtigt oder eingeschränkt. Eine einfache Übung ist beispielsweise, wenn Sie gesichert versuchen, auf einem Bein zu stehen oder auf diesem zu wippen. Auch das bewusste Steigen von Stufen ist ein gutes Training. Ebenso trainieren Sie Ihren Gleichgewichtssinn, wenn Sie einfach mehrmals von Ihrem Sessel aufstehen und sich wieder niedersetzen.

Eine andere Trainingsvariante ist, Ihre Muskulatur gezielt zu stärken. Dazu empfiehlt sich gezieltes Krafttraining, um die Muskulatur auszubauen, aber auch um den Kraftverlust im Alter zu kompensieren und die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten. Einfache Übungen sind zum Beispiel Kniebeugen mit einer kleinen Hantel in den Händen oder einem sonstigen Gewicht, aber auch Wadenheben in vielen Variationen. Hierbei lohnt es sich möglichst früh anzufangen, um eine gewisse Grundsportlichkeit aufrechtzuerhalten. Wenn Sie gezielt trainieren möchten, sollten Sie sich ein Fitnessstudio in Ihrer Nähe suchen, um ein exakt auf Ihren körperlichen Zustand und Ihre Ansprüche abgestimmtes Training durchzuführen. Damit reduzieren Sie nicht nur das Sturzrisiko und die damit verbundene Verletzungsgefahr, sondern erhöhen auch Ihre Lebensqualität.

 

Der Hausnotruf – Lebensrettende Maßnahme im Ernstfall

Nicht immer ist die Sturzprophylaxe erfolgreich. Damit Sie sich, beziehungsweise Ihre Angehörigen, trotzdem in Sicherheit wiegen können, empfiehlt es sich einen Hausnotruf zu installieren. Libify bietet hierfür drei verschiedene Optionen an, die nach individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Vom einfachen Basispaket libifyBasic, über den erweiterten Hausnotruf libifyHome mit Videotelefonie, bis hin zum libifyMobil, der die bestmögliche Sicherheit auch unterwegs bietet. Mit einem Hausnotruf erhalten Sie im Notfall auf Knopfdruck Hilfe, 24h am Tag und 365 Tage im Jahr.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Sturzprophylaxe sehr wichtig ist und mit geringem Aufwand größere Schäden vorgebeugt werden kann. Wer sich aber zusätzlich für den Ernstfall absichern möchte, sollte auf ein Hausnotrufsystem zurückgreifen. Hier finden Sie die besten Hausnotrufsysteme im Vergleich.

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