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Ursachen fuer Halsschmerzen ohne Erkaeltung

Halsschmerzen ohne Erkältung: Ursachen, Symptome & Behandlung

Erkältungen sind ein ewiger Begleiter, typischerweise im Winter oder Herbst. Dabei handelt es sich normalerweise um verschiedene Virusinfektionen im Nasen- oder Rachenraum, die sich in den Symptomen sehr ähneln: Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit und eine laufende Nase.

Doch können Halsschmerzen auch viele andere Ursachen zugrunde liegen, die entsprechend anders therapiert werden müssen. Informieren Sie sich daher gründlich über ähnlich wirkende Erkrankungen. Dieser Artikel erklärt die häufigsten Ursachen von Halsschmerzen und gibt Ihnen Tipps zur richtigen Behandlung.

 

Mögliche Ursachen von Halsschmerzen

Rachenentzündung (Pharyngitis)

Der Rachenraum umfasst den Bereich vom Mund bis zum Kehldeckel. Eine Rachenentzündung, oder mit Fachbegriff Pharyngitis, wird meist durch einen Virus, selten auch durch Streptokokken Bakterien verursacht. Der Hals schmerzt besonders beim Schlucken, die Mandeln sind gerötet und geschwollen. In der Regel betrifft die Entzündung nur die Rachenwand hinter dem Gaumen.

Mandelentzündung (Tonsillitis)

Die Mandeln gehören zum Lymphsystem und befinden sich hinter dem Gaumen. Da sie das erste Hindernis im Rachenraum darstellen, sind sie oft von Infektionen betroffen. Die Mandelentzündung ist also eine lokal eng begrenzte Rachenentzündung, die besonders stark oder ausschließlich die Mandeln betrifft. Diese können dabei so sehr anschwellen, dass sie die Atemwege teilweise blockieren und entfernt werden müssen. 

Kehlkopfentzündung (Laryngitis) und Kehldeckelentzündung (Supraglottis)

Der Kehlkopf bildet den Übergang vom Rachenraum zur Luftröhre. Der Deckel sichert diese beim Schlucken vor eindringenden Speiseresten ab, außerdem ist er ein wichtiger Bestandteil bei der Erzeugung von Tönen durch die Stimmlippen. Eine Entzündung am Kehlkopf folgt oft einer Virusinfektion. Typischerweise verursacht die Entzündung dann nicht nur Schmerzen, sondern sorgt für Heiserkeit bis hin zu vorübergehendem Stimmverlust. 

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Überbeanspruchte Stimmbänder

Nach einer hohen Beanspruchung der Stimmbänder, z.B. durch lauten Gesang ohne vorherige Aufwärmübungen oder anhaltendes Schreien, wird die Stimme nicht nur heiser oder versagt, sondern schmerzt richtiggehend. Dieser Schmerz kann auch ausstrahlen, sodass Sie das Gefühl haben, dass die Rachenwand und nicht die tiefer liegenden Stimmbänder schmerzen. 

Reizung der Schleimhäute

Der Mund-Rachenraum besteht vor allem aus Schleimhaut. Diese kann mechanisch durch scharfe oder spitze Objekte wie Körner gereizt werden, aber auch durch Schärfe oder Säure in Lebensmitteln. Unter Umständen kann dabei die Schleimhaut sogar verletzt werden. Schlucken wird dann schmerzhaft, weil es dadurch immer wieder zu Kontakt mit den gereizten oder verletzten Stellen kommt. 

Allergie

Mit Allergie verbinden viele vor allem eine laufende Nase, juckende Augen oder einen Hautausschlag. Aber auch Schleimhäute reagieren auf Allergene vor allem in Lebensmitteln, aber auch durch das Einatmen von Pollen oder Tierhaaren. Als Reaktion schwillt die Schleimhaut an und wird empfindlich beim Schlucken. Bei schweren Allergien kann auch die bloße Reaktion schon selber schmerzen und im schlimmsten Fall sogar zur Atemnot führen.

Sodbrennen (Reflux)

Sodbrennen ist der umgangssprachliche Name für Reflux, also der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Oft spüren Betroffene dabei auch das saure Aufstoßen und ein brennendes Gefühl im Brust- und Speisertröhrenbereich, gefolgt von Kratzen und Schmerzen im Hals. Meistens folgt dies übermäßig fettigen Mahlzeiten, Alkohol, Kaffee oder nach dem Rauchen. Der Schmerz verschwindet normalerweise nach Beruhigung des Refluxes, kann aber auch chronisch werden.

Tumor

Tumore können überall im Rachenraum wachsen und dadurch Schluckbeschwerden verursachen, Atemwege blockieren oder eigenständig schmerzen. Je nach Lage kommen dann weitere Symptome hinzu wie Heiserkeit bei Nähe zu den Stimmbändern oder dem Kehlkopf oder ein Druckgefühl bei Tumoren an engen Passierstellen. Die Tumore können gutartig sein, jedoch ist bei Risikofaktoren wie Rauchen, hoher Alkoholkonsum oder Infektionen mit Viren wie dem HPV die Krebsgefahr sehr hoch.

 

Symptome unterscheiden

Um die Ursache von Halsschmerzen zu bestimmen, können Sie selbst anhand von Kriterien wie den Symptomen einer Diagnose näher kommen. Zwar sollten Sie gerade bei unklaren Ursachen immer ärztlichen Rat einholen, da eine fachkundige Therapie am schnellsten und effektivsten wirkt, dennoch sollten Sie die Symptome immer auch genauer untersuchen.

Lage des Schmerzes bestimmen

Liegt der Schmerz eher im vorderen Rachenbereich, an der Rachenwand oder sogar darunter in Richtung Speise- oder Luftröhre? Können Sie die Stelle mit der Zunge ertasten oder im Spiegel sehen? 

Perfiderweise strahlt Schmerz oft aus, sodass auch Beschwerden in der Speiseröhre als Schmerz an der Rachenwand wahrgenommen werden können. Insgesamt ist Schmerz an der Rachenwand schwer zu lokalisieren. Jedoch können Sie gerade im vorderen Rachenraum, z.B. Reizungen der Schleimhäute durch Kontakt mit Allergenen im Essen oder der Atemluft, gut bestimmen. Gut lokalisierte Schmerzen sind sehr oft Folgen von Verletzungen oder Reizen, während diffuse Schmerzen tendenziell systemisch sind.

Art des Schmerzes beschreiben

Schmerz kann drückend, stechend, ziehend, anhaltend, milde oder brennend sein. Auch das deutet schon auf gewisse Erkrankungen hin. So werden Entzündungen oft eher als scharfer, stechender Schmerz wahrgenommen, während Reflux ein brennender Schmerz ist.

Auch die Länge und Auslöser des Schmerzes sind entscheidend. Ist es nur eine Reaktion beim Schlucken, ist das Problem mutmaßlich eine lokale Infektion. Hält er unabhängig von Bewegung oder Berührung an, kommen chronische Ursachen infrage.

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Beschwerden benennen

Oft sind Halsschmerzen mit Problemen beim Schlucken verbunden. Das kann einerseits nur ein Schmerzreiz sein, der das Schlucken unangenehm macht, aber auch eine mechanische Blockade z.B. bei stark geschwollenen Mandeln. Achten Sie aber auch auf andere Beschwerden wie Veränderungen im Geschmackssinn.

Veränderungen in der Stimme prüfen

Heiserkeit oder eine raue oder tiefere Stimme deuten auf Probleme der Stimmbänder oder des Kehlkopfes hin. Während Sie Heiserkeit gut selber bemerken, entgehen Ihnen aber häufig kleinere Veränderungen in der Stimmlage, da Sie sich selbst anders hören als Ihre Umwelt. Fragen Sie daher vertraute Personen, ob eine entsprechende Veränderung feststellbar ist.

Schleimproduktion betrachten

Bei starkem Husten kann es zu Auswurf von Schleim kommen. Ist dieser gelblich oder grünlich verfärbt, deutet dies stark auf eine Infektion hin. Aber auch ohne Husten ist der Schleim der Mundschleimhäute potentiell wichtig für die Diagnose, wenn er mehr oder weniger als üblich produziert wird oder sich verfärbt hat.

Risikofaktoren abklären

Große Auswirkungen auf die Gesundheit im gesamten Rachenraum haben Stoffe wie Rauch, Alkohol oder Koffein, aber auch Umgebungsfaktoren wie kalte oder trockene Luft. Ebenso sind Vorerkrankungen des Verdauungstraktes oder des Hals- oder Rachenraumes Risikoträger für das Auftreten von Halsschmerzen. Achten Sie außerdem auf Allergene, die Sie durch Nahrung oder Atemluft aufnehmen könnten.

Diagnose

Eine genaue Diagnose für die Ursache von Halsschmerzen wird anhand verschiedener Faktoren erstellt. Zuerst wird eine Anamnese erhoben, also Ihre medizinische Vorgeschichte betrachtet ebenso wie die Situation, in der die Halsschmerzen auftreten, wie auch eine genaue Beschreibung der Halsschmerzen selbst.

Ihr Hausarzt wird auch mit Hilfe geeigneter Geräte Ihren Rachenraum betrachten, um vor allem Rötungen zu suchen und die Mandeln zu prüfen. Sind diese geschwollen, ist dies ein dringender Hinweis auf eine Infektion im Rachenraum, da die Mandeln als lymphatische Organe zum Immunsystem gehören.

Weiter kann es sein, dass Ihre Hausarztpraxis auch einen Abstrich Ihrer Schleimhäute nimmt oder ein Blutbild anfertigen lässt. Damit prüft man Infektionen und bestimmt ihren Ursprung.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung Ihrer Halsschmerzen richtet sich immer nach der Ursache. Einige einfache Hausmittel sind immer hilfreich, da Sie die schmerzende Stelle beruhigen und der Gesundheit grundsätzlich zuträglich sind. Jedoch sollten Sie ernsthafte Erkrankungen auch immer nach fachkundiger Anleitung therapieren, da auch zunächst harmlos wirkende Bakterien- oder Virusinfektionen sich drastisch ausbreiten können oder z.B. zu stark angeschwollene Mandeln auch Ihre Atemwege zu weitläufig blockieren.

Schmerzmittel: Sprays, Tabletten und mehr

Schmerzmittel sind fast immer empfehlenswert, wenn Sie unter Halsschmerzen leiden. Sie haben die Auswahl zwischen Sprays, Tabletten, Spülungen, Tees und vielem mehr. Entscheiden Sie vorrangig danach, welche Einnahmeform Ihnen am angenehmsten ist. 

Die Schmerzmittel gibt es als global wirkende Mittel, die das Schmerzsignal dämpfen, aber auch als niedrigdosierte lokale Schmerzmittel, die Sie auf die betroffene Stelle aufsprühen oder anders auftragen.

Um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden und keine Komplikationen durch unsachgemäße Anwendung zu riskieren, sollten Sie die Einnahme von Schmerzmitteln unbedingt mit Ihrer Hausärztin absprechen.

Antibiotika oder Antivirale Medikamente

Halsschmerzen, die aufgrund einer Infektion mit einem Virus oder Bakterienstamm entstehen, können schnell und unkompliziert mit entsprechenden Medikamenten therapiert werden. Dabei ist die Unterscheidung wichtig, denn Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, während antivirale Mittel nur bei Viren eingesetzt werden können. 

Bei diesen Medikamenten verspüren Sie meist sehr schnell eine Besserung der Symptome. Es ist aber notwendig, dass Sie die Medikamente so lange nehmen, wie Sie verschrieben wurden. Sonst riskieren Sie, dass eine Infektion zwar verringert, aber nicht vollständig therapiert wurde und wieder ausbricht.

Was Sie selbst dagegen tun können

Einige Hausmittel gegen Halsschmerzen haben sich über Generationen hinweg bereits bewährt. Allem voran steht die Produktion von Speichel und das Schlucken desselben. Dies hilft gerade bei Infektionen sehr, da es die Bakterien oder Viren teilweise abträgt, und ebenso bei Kontaktreizungen, da es das Allergen oder das störende Objekt entfernt. 

Um die Speichelproduktion anzuregen, können Sie beliebige Bonbons lutschen oder viel trinken. Wenn das Schlucken durch die Schmerzen sehr unangenehm ist, helfen Lutschpastillen mit einem leichten Betäubungsmittel, die Sie in Ihrer Apotheke erhalten können. Auch der Umstieg auf Trinknahrung kann für Senioren mit Schluckbeschwerden von Vorteil sein, zumindest so lange, bis eine Ursache und die entsprechende Behandlung gefunden wurde.

Insgesamt ist es ratsam, genug zu trinken. Dies ist grundsätzlich gut für Ihren Körper und kann zudem durch z.B. Kräutertee zusätzlich lindernd wirken. Von Alkohol sollten Sie jedoch Abstand nehmen. Stattdessen empfiehlt es sich, Salzwasser oder spezielle Kräutersude zu gurgeln. Auch das Inhalieren verschiedener Mittel kann Ihnen helfen, die Schmerzen zu lindern, die Ursache zu bekämpfen und Schwellungen zu reduzieren.

 

Wann sollten Sie mit Halsschmerzen zum Arzt?

Vielen Betroffenen erscheinen Halsschmerzen zu lapidar, um dafür einen Arzttermin zu vereinbaren. Gerade wenn die Ursache bekannt oder offensichtlich ist oder scheint, neigen viele eher zur Eigentherapie oder Abwarten einer Besserung. Dies kann ausreichend sein, aber das Grundproblem ebenso verschlimmern wie die Krankheitszeit merklich verlängern. Ihr Hausarzt kann die Ursache direkt abklären und die Therapie zielgerichtet einsetzen. 

Auch wenn Hausmittel daher zunächst wirken, sollten Sie fachkundigen Rat einholen. So stellen Sie sicher, dass die Erkrankung folgenlos bleibt und tatsächlich auskuriert wird.

 

Fazit - Halsschmerzen ohne Erkältung

Wie Sie sehen gibt es Zahlreiche Ursachen, die Halsschmerzen ohne eine Erkältung auslösen können. Achten Sie daher genau darauf, wann und wie der Schmerz auftritt und suchen Sie zeitnah einen Arzt auf, um die Ursachen und die entsprechende Behandlungsmethode festzustellen. So verlieren Sie keine wertvolle Zeit und laufen nicht Gefahr, die Beschwerden in die Länge zu ziehen. Auch wenn Hausmittel als Akutmaßnahmen sinnvoll sein können, verhindern diese einen Arztbesuch in der Regel nicht.

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