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Ernährung bei Rheuma – auf entzündungshemmende Lebensmittel setzen

Wenn Sie an entzündlichem Rheuma leiden, können Sie den Krankheitsverlauf mit dem Konsum bestimmter Lebensmittel durchaus günstig beeinflussen. Diese bremsen laut einer aktuellen Studie der Harvard Medical School die Entzündungsprozesse in den Gelenken und lindern die Schmerzen. Auch andere ernährungstechnische Aspekte machen die Krankheit leichter erträglich.

Die Bildung von Entzündungsstoffen vermeiden

Im Wesentlichen sollten Sie bei einer rheumatischen Erkrankung darauf achten, dass im Körper keine oder nur geringe Entzündungsstoffe gebildet werden können. Omega-6-Fettsäuren sowie die Arachidonsäure, ebenso wie die Linolsäure, werden vom Körper nicht selbst gebildet, sondern über die Nahrung zugeführt. Diese können die Entstehung von Entzündungen im menschlichen Organismus begünstigen. Die Arachidonsäure kommt häufig im Fett tierischer Lebensmittel vor, vor allem in fettem Fleisch und in Wurstwaren.
Aus diesem Grund sollten Sie bei Rheuma nicht mehr als 50 mg Arachidonsäure täglich zu sich nehmen, die beispielsweise reichlich in

  • Schweineschmalz und Schweineleber
  • Eigelb
  • Huhn
  • Schinken und Wurst

enthalten ist. Maximal zweimal wöchentlich sollten deshalb Fleisch- oder Wurstwaren auf Ihrem Speiseplan stehen, wenn Sie auch eine optimale Ernährung bei Rheuma achten wollen. Auch in Milch und Käse bzw. Sahne und Eiern kommt die Arachidonsäure vor. Die Ernährungsempfehlung liegt hier bei maximal vier Eigelb wöchentlich. Bei Milchprodukten sollten Sie auf fettarme Varianten umsteigen.

Ernährung bei Rheuma – Die Omega-3-Fettsäuren beachten

Omega-3-Fettsäuren gelten als wichtige Nahrungsbestandteile, die entzündungshemmend wirken. Unter anderem fördern sie auch die Bildung von schmerzhemmenden Prostaglandinen, das sind Gewebshormone. Zudem hemmen sie die Bildung der Arachidonsäure und sorgen dafür, dass diese aus den Membranen der Zellen verdrängt wird.

Es sind vor allem die langkettigen Omega-3-Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Fischölen zu finden sind, die positive Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben. Vor allem in frischen Meeresfischen wie Makrelen und Lachs, aber auch in Thunfisch und Sardinen sind viele Inhaltsstoffe enthalten, die zu einer gesunden Ernährung bei Rheuma beitragen.

Laut Experten ist es ratsam, knapp 0,5 Prozent der täglichen Energiemenge mittels Omega-3-Fettsäuren dem Körper zuzuführen. In konkreten Zahlen sind das bei einem Erwachsenen, der mäßig aktiv ist, ca. 1 000 bis 1 500 mg pro Tag. Wer eine entzündungshemmende Wirkung der Omega-3-Fettsäuren erzielen möchte, der sollte mindestens 3 Gramm der langkettigen Variante zu sich nehmen.

Eine Omega-3-Fettsäure, die vor allem in pflanzlichen Ölen wie Raps- und Leinöl, aber auch Walnuss- und Soja- bzw. Weizenkeimöl vorkommt, ist die Alpha-Linolensäure. Auch Olivenöl enthält viel Omega-3-Fettsäure. Achten Sie beim Kauf von Produkten mit Leinöl auf den Zusatz „Omega-safe verarbeitet“ bzw. „Oxyguard“.

Diese Öle eignen sich sowohl als Streichfett als auch zum Kochen und hemmen die Bildung von Arachidonsäure. Allerdings sollte beachtet werden, dass Omega-3-Fettsäuren pflanzlichen Ursprungs weitaus geringer entzündungshemmend wirken, als solche aus Fisch- oder Krillölen.

Antioxidantien schützen vor Entzündungen im Körper

Entzündungen können auch durch Sauerstoffradikale begünstigt werden. Durch das Zuführen von Vitamin E, Vitamin C und Beta-Carotin bzw. Selen kann dieser Prozess hingegen gehemmt werden. Damit ist klar, dass Sie bei einer Rheumaerkrankung einen erhöhten Tagesbedarf an diesen Vitaminen haben. Dieser liegt bei Vitamin E bei 100 bis 200 mg täglich, bei Vitamin C bei ca. 200 mg pro Tag.

Auch bekannte und beliebte Gewürze, wie Ingwer und Curry bzw. Kümmel und Knoblauch sind Antioxidantien, die nicht nur schmackhafte Speisen auf den Tisch zaubern, sondern auch Schwellungen und Schmerzen bei Rheumaerkrankungen lindern.

Ernährung bei Rheuma – Auf Vitamin B setzen

Viele Rheumatiker sind mit der Gruppe der B-Vitamine unterversorgt. Vor allem B1 und B6, aber auch das Vitamin E, sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kupfer und Selen sind in zu geringem Ausmaß im Körper vorhanden. Um hier die Speicher aufzufüllen, sollten Sie

  • Grünen Tee
  • Weizenkeime und Vollkorngetreide
  • Nüsse
  • Linsen
  • Cashewkerne

in Ihren Speiseplan integrieren. Zu beachten ist dabei, dass Sie nicht übermäßig viel davon zu sich nehmen. Beispielsweise genügen zwei Paranüsse pro Tag, um den Selenhaushalt in Ihrem Körper zu stabilisieren.

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Ernährung bei Rheuma – Sind Alkohol und Kaffee verboten?

Bei entzündlichen, rheumatischen Erkrankungen ist Alkohol grundsätzlich erlaubt, natürlich jedoch in Maßen. Experten empfehlen nicht mehr als 30 Gramm Alkohol täglich zu konsumieren. Diese Dosis ist jedoch mit zwei Gläsern Rotwein oder zwei Flaschen Bier pro Tag schnell überschritten. In diesem Fall kann Alkohol die krankheitsbedingte Zerstörung der Gelenke bei rheumatischen Erkrankungen durchaus beschleunigen. Wenn Sie zusätzlich an Osteoporose oder Gicht leiden, sollten alkoholische Getränke ganz von Ihrem Speiseplan verschwinden.

Die These, dass bei rheumatoiden Erkrankungen auf Kaffee verzichtet werden sollte, geht darauf zurück, dass lange vermutet wurde, Koffein erhöhe die Harnsäure im Körper. Dies ist jedoch mittlerweile erwiesenermaßen falsch. Daher können Sie ohne weiteres Kaffee trinken, allerdings bestenfalls ohne Zucker und nicht mehr als 3 bis 4 Tassen täglich.

Wichtig ist, dass Sie täglich ca. 30 Milliliter Wasser bzw. Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen sollten. Wenn Sie beispielsweise 60 Kilogramm wiegen, liegt die tägliche Flüssigkeitszufuhr bei 1,8 Liter. Dabei kann Kaffee durchaus einen Teil dieser Menge ausmachen, doch grundsätzlich sollte diese aus Wasser oder ungesüßtem Kräuter- und Früchtetee bestehen.

Auf Tierisches verzichten?

Wie bereits beschrieben, ist die Arachidonsäure verantwortlich für die entzündlichen Beschwerden der Rheumaerkrankungen. Diese kommt vorwiegend in tierischen Produkten vor, weshalb es einige von rheumatischen Erkrankungen Betroffene bevorzugen, sich ausschließlich mit pflanzlichen Lebensmitteln zu versorgen. Dabei gibt es verschiedene Varianten, unter anderem

  • Veganer, die komplett auf Tierisches verzichten
  • Lakto-Vegetarier, die kein Fleisch, Fisch oder Eier zu sich nehmen, allerdings schon auf Milch- und Milchprodukte setzen
  • Ovo-Lakto-Vegetarier, die neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Milch, Milchprodukte und Eier konsumieren
  • Pesco-Vegetarier bzw. Pescetarier, die ihre Ernährung auf pflanzliche Lebensmittel und Fisch bzw. Meeresfrüchte aufbauen

Wenn Sie sich jetzt vielleicht fragen, was und ob diese Ernährungsformen Linderung verschaffen, wenn Sie an rheumatischen Erkrankungen leiden, lautet die Antwort: Bisher gibt es keine gültigen wissenschaftlichen Beweise für das Argument, bei Rheuma auf Fleisch komplett zu verzichten oder sogar auf vegane Kost umzusteigen. Klar ist allerdings, dass eine gewisse Zurückhaltung bei – vor allem rotem – Fleisch und damit eine minimierte Zufuhr der Arachidonsäure für rheumatisch entzündete Gelenke durchaus positiv ist.
Wer an rheumatoider Arthritis leidet, der sollte beachten, dass es bei dieser Erkrankung zu einem verstärkten Abbau von Eiweiß im Körper kommen kann. Deshalb ist es absolut nicht zu empfehlen, hier bei der Ernährung auf tierische Eiweiße komplett zu verzichten.

Weitere Tipps für die richtige Ernährung bei Rheuma

  • Ernähren Sie sich nicht einseitig und verzichten Sie auf sogenannte „Rheuma-Diäten“
  • Essen Sie nicht mehr als zweimal wöchentlich Fleisch oder Wurst
  • Bringen Sie dafür zweimal wöchentlich frischen Fisch auf Ihren Tisch, bevorzugt Meeresfisch
  • Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt können Sie Fischölkapseln einnehmen; gute Produkte verfügen über einen Omega-3-Gehalt von mindestens 600 mg pro Gramm und ein IFOS-Zertifikat.
  • Setzen Sie bei der Zubereitung Ihrer Speisen auf Raps- und Leinöl, ob zum Braten oder Backen und für Salate.
  • Fünf Portionen Obst und Gemüse sollten auf Ihrem Speiseplan stehen, denn sie liefern nicht nur wichtige Antioxidantien, sondern enthalten auch viel Vitamin K, das generell die Gelenke unterstützt. Achten Sie allerdings darauf, möglichst zuckerarme Sorten zu essen.
  • Verwenden Sie Milch und Milchprodukte ausschließlich in ihren fettarmen Varianten
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Ernährung bei Rheuma

Ernährung bei Rheuma - Fazit

Wenn Sie bei Ihrer Ernährung auf die individuell speziellen Bedürfnisse Ihres Körpers bei einer Rheumaerkrankung Rücksicht nehmen, kann dies zwar keine Heilung bewirken, doch Entzündungsprozesse können verhindert und Schmerzen gelindert werden. Infolgedessen profitieren Sie davon, dass Sie weniger Medikamente benötigen und eine verbesserte Lebensqualität erhalten.

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