Hausnotruf: Was Sie zum Auslösen eines Notrufs wissen sollten
Wie funktioniert ein Hausnotruf? Welche Dinge es vor der Einrichtung zu beachten gibt und wie der Notrufprozess abläuft, erfahren Sie hier.
Stand 11. Juli 2024
- Inhaltsverzeichnis
- 1 Hausnotruf: Was Sie zum Auslösen eines Notrufs wissen sollten
- 1.1 Der Ablauf eines Notrufprozesses
- 1.2 Der Hausnotruf im Detail
- 1.3 Welche Informationen sind für den Hausnotruf hilfreich?
- 1.4 Was passiert, wenn ich nicht ansprechbar bin?
- 1.5 Die richtigen Kontaktpersonen und Helfer*innen
- 1.6 Hilfe ermöglichen – Was müssen Sie beachten?
- 1.7 Zugang zur Wohnung
- 1.8 Informationen beim Hausnotruf aktuell halten
- 1.9 Den passenden Hausnotruf wählen
- 1.10 Ruhe bewahren: Hilfe kommt
Ein Hausnotrufgerät gibt einem das sichere Gefühl, dass im Notfall jederzeit Hilfe gerufen werden kann. Trotzdem ist man selbstverständlich froh, wenn man den Hausnotruf nicht benutzen muss.
Ungeachtet dessen sollten Sie für den Fall vorbereitet sein, dass Sie Hilfe benötigen. Denn alles, was Sie im Vorfeld schon bedenken und unternehmen, kann Ihnen im Notfall Sorgen nehmen. Dazu gehört eine regelmäßige Aktualisierung Ihrer medizinischen Unterlagen, aber auch Ihrer persönlichen Daten bei Ihrem Hausnotrufanbieter. Und auch ein Check der Zugänglichkeit Ihrer Wohnung ist eine gute Maßnahme, um Sie für den Ernstfall abzusichern.
Der Ablauf eines Notrufprozesses
Wie läuft der Notruf über ein Hausnotrufgerät ab? Wenn Sie den Hausnotruf betätigen, sind Sie in den meisten Fällen bereits in einer Ausnahmesituation. Die Mitarbeitenden der 24-Stunden-Notrufzentrale sind daher darin geschult, Sie nach Auslösen des Notrufes durch das Gespräch zu führen, um die wichtigsten Informationen zu erhalten und die richtige Maßnahme einleiten zu können.
Der Hausnotruf im Detail
Zuerst wird geprüft, ob Sie erreichbar oder kontaktierbar sind. Dies geschieht je nach Hausnotrufgerät entweder über die Basisstation in Ihrer Wohnung oder über den Funksender bzw. das Mobilgerät, das Sie bei sich tragen.
Diese Stelle sichert Sie auch gegen Fehlalarme ab. Schließlich kann es immer mal passieren, dass Sie den Notrufknopf an Ihrem Handgelenk aus Versehen drücken oder beispielsweise ein Haustier auf den Knopf Ihres fest installierten Hausnotrufgerätes kommt. Bei der ersten Kontaktaufnahme können Sie daher auch den Hausnotruf abbrechen, bevor weitere Maßnahmen in Gang gesetzt werden. Hierfür teilen Sie den Mitarbeitern einfach mit, dass es sich um ein Versehen handelt, somit wird der Notruf wie ein Test-Notruf gehandhabt.
Die Mitarbeitenden werden Sie fragen, ob Sie verletzt sind und welche Hilfe Sie benötigen. Dies ist die wichtigste Information, denn bei einem medizinischen Notfall wird immer auch gleichzeitig der Rettungsdienst verständigt. Dabei müssen Sie keine Sorge tragen, dass Sie Ihre Situation über- oder unterbewerten. Die Mitarbeitenden sind geschult und können die Situation anhand Ihrer Schilderung einschätzen.
Danach erfolgen häufig weitere Fragen, was passiert ist und ob es Besonderheiten zu beachten gibt. Das kann zum Beispiel sein, wenn Sie an einer nicht gut erreichbaren Stelle in der Wohnung zu Fall gekommen sind, einen Hund im Haus haben oder Ihre Kochplatte noch heizt.
So hilft beispielsweise der Unfallhergang den Mitarbeitenden, die Situation besser einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Um die Notfallkette in Gang zu setzen, wird das Gespräch zu Ihnen dann vorerst beendet. Jedes weitere Auslösen des Notrufknopfes verbindet Sie jedoch erneut mit der Zentrale, wenn sich Ihre Situation zum Beispiel verändert oder Sie Sorge davor haben, allein zu sein.
Welche Informationen sind für den Hausnotruf hilfreich?
Die wichtigste Information ist immer eine etwaige Verletzung oder medizinische Probleme, deretwegen Sie den Hausnotruf betätigt haben. Denn handelt es sich um einen medizinischen Notfall, wird umgehend der Rettungsdienst verständigt.
Ebenso wichtig ist Ihre eigene Einschätzung, welche Hilfe Sie benötigen. Möchten Sie eine ärztliche Abklärung Ihrer Verletzungen, können Sie dies äußern. Genauso können Sie auch darauf hinweisen, dass Sie lediglich Unterstützung beim Aufstehen benötigen und keine medizinische Versorgung für nötig erachten.
Was passiert, wenn ich nicht ansprechbar bin?
Wenn Sie nach Auslösen des Hausnotrufes nicht erreichbar oder nicht mehr ansprechbar sind, wird individuell nach Ihrer medizinischen Vorgeschichte, den Umständen und eigenen Angaben bei Vertragsabschluss, also dem hinterlegten Notfallprotokoll, gehandelt.
Das heißt, wenn Sie sich selbst nicht mehr äußern oder auf sich aufmerksam machen können, verständigt unsere Notrufzentrale – je nach Indikation - sofort Hilfe. Selbstverständlich bleiben in einem solchen Fall die Mitarbeiter unserer Hausnotrufzentrale so lange in der Leitung, bis sie hören, dass Hilfe eingetroffen ist und sie eine kurze Bestätigung von den jeweiligen Rettungskräften erhalten haben.
So müssen Sie sich keine Sorgen bei einer unbemerkten Fehlauslösung machen, sind aber gleichzeitig immer für den Fall abgesichert, dass Sie sich nicht bemerkbar machen können.
Die richtigen Kontaktpersonen und Helfer*innen
Beim Abschluss eines Hausnotruf-Vertrags müssen Sie, sofern die Möglichkeit eines Bereitschaftsdienstes nicht gegeben ist, mindestens eine Kontaktperson hinterlegen, die im Umkreis von unter 30 Minuten von Ihnen entfernt wohnt. Dies können Familienangehörige, aber auch Freunde, Bekannte oder Ihr Pflegedienstleister sein.
Bei einer Ihrer Kontaktpersonen sollten Sie auch Ihren Schlüssel hinterlegen, damit diese zum Beispiel im Falle eines Sturzes Ihre Türe öffnen und Ihnen aufhelfen kann.
Auch sinnvoll ist es, einen Schlüsseltresor bei Ihrer Türe anzubringen – in diesem Fall wird der Code bei der Notrufzentrale hinterlegt und kann im Notfall an den Rettungsdienst weitergegeben werden. Diesen Code können Sie auch an Ihre Kontaktpersonen geben, so können diese jederzeit zu Ihnen kommen und Ihnen Hilfestellung leisten.
Wichtig ist, dass es sich bei Ihrer Kontaktperson um eine Vertrauensperson handelt. Schließlich ist das Hinterlegen eines Schlüssels auch mit viel Vertrauen verbunden. Denn die eigene Wohnung bedeutet auch einen wichtigen Aspekt Ihrer Privat- und auch Intimsphäre.
Hilfe ermöglichen – Was müssen Sie beachten?
Viele Probleme fallen erst auf, wenn der Ernstfall bereits eingetroffen ist. Doch manche Probleme können Hilfestellungen schwerwiegend beeinträchtigen, wenn der ausgegebene Schlüssel beispielsweise nicht mehr ins Schloss passt oder der Schlosszylinder nicht betätigt werden kann. Dadurch verlieren Sie Zeit, was für Ihre Gesundheit im Extremfall verheerend sein kann.
Deswegen ist es ratsam, dass Sie in Ihrem Alltag immer mitbedenken, wie Sie Zugangshindernisse abbauen. Meist sind das nur kleine Dinge, die jedoch große Wirkung haben.
Zugang zur Wohnung
Wenn Sie beispielsweise stürzen oder erkranken, sind Sie oft nicht mehr in der Lage, der herbeieilenden Hilfe die Türe zu öffnen. Schlimmstenfalls kann dies aber wertvolle Zeit stehlen. Schon kleine Dinge und Handgriffe vermeiden typische Fallstricke in Notfallsituationen.
So können einige Schlösser nicht von außen geöffnet werden, wenn innen Ihr Schlüssel steckt. Oft ist dies ein praktischer Trick, um den Schlüssel immer griffbereit zu haben, wenn Sie das Haus verlassen, und gleichzeitig eine Sicherheitsmaßnahme, um Unbefugten den Zutritt zu verwehren.
Wenn Sie jedoch Hilfe benötigen, kann dies ein schwieriges Hindernis sein. Schlimmstenfalls muss dann Ihre Tür durch die Feuerwehr aufgebrochen werden, was nicht nur viel Zeit kostet, sondern auch ein neues Schloss oder sogar eine neue Tür erfordern kann.
Kontrollieren Sie daher Ihr Schloss und lassen Sie gegebenenfalls ein Schloss mit einem sogenannten Doppelzylinder einbauen, der dieses Problem umgeht, ohne dass Sie Ihre Gewohnheiten ändern müssen.
Wenn Sie nach einiger Zeit Ihr Schloss austauschen lassen müssen oder Ihre Hausverwaltung dies routinemäßig tut, sollten Sie nicht vergessen, auch bei Angehörigen oder bei Ihrem Notrufanbieter hinterlegte Schlüssel entsprechend auszutauschen.
Wenn Sie einen Hund halten, sollte dieser gut hören und auf Fremden nicht aggressiv reagieren. Denn Sie können im Notfall Ihren Hund nicht wegsperren, wenn Hilfe kommt. Doch einem aggressiv scheinenden Hund kann sich eine Bezugsperson nicht nähern, selbst wenn Ihr vierbeiniger Freund normalerweise nicht gefährlich ist. Denn der Stress der Notfallsituation macht auch Ihren Hund nervös und kann ihn dann zu unüblichem Verhalten verleiten.
Achten Sie zusammengefasst in jedem Fall darauf, dass es einen möglichen Zugang zu Ihrem Zuhause gibt und Sie auch innerhalb des Zuhauses erreicht werden können.
Informationen beim Hausnotruf aktuell halten
Es ist immer empfehlenswert, einen „Notfallordner“ gut sicht- und greifbar zu haben, in dem Sie alle relevanten Informationen aufbewahren.
Das betrifft besonders Ihre medizinischen Informationen: Aktuelle Medikamentenlisten, die letzten Arzt- oder Behandlungsbriefe, Verschriftlichung von Diagnosen und wichtige rechtliche Dokumente wie Patientenverfügungen und Vollmachten.
Bei Abschluss eines Hausnotrufgeräts werden ebenfalls Informationen zu Ihrem Gesundheitsstatus und Medikationen erfasst und im Notfall an den Rettungsdienst weitergegeben. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihren Hausnotrufanbieter anrufen, sobald es diesbezüglich Änderungen gibt, damit die korrekten Informationen für Sie hinterlegt sind.
Die Unterlagen helfen in mehrerlei Hinsicht: Sie sind vom Druck befreit, in Ihrer bereits belastenden Sondersituation noch präzise Auskunft geben zu müssen, während der Hilfsdienst oder der Rettungsdienst alle benötigten Informationen schnell und verlässlich zur Hand hat. Denn schnell ist eine Umstellung von Medikamenten oder die genaue Dosis in der Hektik des Moments vergessen.
Zudem hat der Dienst so einen besseren Blick für die Situation: Haben Sie beispielsweise nach einem länger zurückliegenden Schlaganfall neurologische Probleme, kann das Hilfsteam entsprechende Symptome einordnen, während es ohne diese Information beispielsweise eher von einer schweren Kopfverletzung hätte ausgehen müssen, für die eine Untersuchung im Krankenhaus unabdingbar wäre.
Den passenden Hausnotruf wählen
Nicht alle Notrufanbieter haben dieselben Geräte und Features. Hierbei ist es wichtig, dass Sie die Angebote vergleichen und den passenden Hausnotruf für Ihre Bedürfnisse finden. Nicht immer müssen Nutzer beeinträchtigt und auf fremde Hilfe angewiesen sein, auch beispielsweise bei gewöhnlichen Gartenarbeiten von eigentlich körperlich gesunden Personen kann schnell ein Unfall passieren. Damit Sie sich, beziehungsweise Ihre Angehörigen, trotzdem in Sicherheit wiegen können, empfiehlt es sich, einen Hausnotruf zu installieren. Mit einem Hausnotruf erhalten Sie im Notfall auf Knopfdruck Hilfe, 24h am Tag und 365 Tage im Jahr.
libify bietet hierfür drei verschiedene Optionen an, die nach individuellen Bedürfnisse angepasst werden können:
- libifyBasic, der klassische Hausnotruf für Zuhause mit Basisstation und Funksender.
- libifyHome mit einfach bedienbarem, modernem Bildschirm, Videotelefonie und integriertem Sturzsensor.
- libifyMobil 2.0 mit Sturzsensor und GPS-Ortung gibt Ihnen landesweit Sicherheit und Unabhängigkeit für ein aktives Leben.
Für alle drei Geräte kann bei Vorliegen eines Pflegegrades eine vollständige bzw. anteilige Kostenübernahme durch die Pflegekasse beantragt werden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Ruhe bewahren: Hilfe kommt
Zeit ist relativ, sagte Albert Einstein. Und die Zeit, bis Hilfe eintrifft, kann sich sehr lange anfühlen. Erschwert wird das oft durch Schmerzen aufgrund eines Unfalls, einer unbequemen Haltung oder Lage, aus der Sie sich selbst nicht befreien können, oder dass Ihnen gerade nachts beispielsweise kalt wird.
Wichtig ist, dass Sie sich immer wieder klarmachen, dass das Notrufsystem verlässlich funktioniert und Hilfe unterwegs ist. Lassen Sie ängstliche Gedanken möglichst nicht zu, sondern konzentrieren Sie sich auf Ihre Situation und Bedürfnisse. Wenden Sie gegebenenfalls Atemtechniken zur Beruhigung an oder lenken Sie sich von Schmerzen und Kälte ab.
Damit Sie die Gewissheit haben, dass Ihr Notrufgerät auch tatsächlich funktioniert, machen Sie regelmäßige Test-Notrufe. Dabei müssen Sie den Mitarbeitern der Zentrale nach Auslösen des Notrufs einfach mitteilen, dass es sich um einen Testnotruf handelt. Die Mitarbeiter in der Notrufzentrale nehmen die Test-Notrufe gerne entgegen und Sie haben das gute Gefühl, dass im Notfall auch wirklich alles funktioniert.
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