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Nachbarschaftshilfe – was ist das und welche Kosten gibt es?

Was im Alltag für viele ganz normal ist, bekommt bei älteren Personen eine besondere Bedeutung. Die Rede ist von der Nachbarschaftshilfe. Vielfach im urbanen Bereich gilt es ja als angesagt, seine Nachbarn nicht einmal zu kennen, geschweige denn, sie hin und wieder um Hilfe zu bitten. Doch es gibt immer wieder Situationen, in denen sie auch gebraucht werden. Dann wird Nachbarschaftshilfe, die es auch organisiert gibt, zu einem großen Thema.

Was macht gute Nachbarn aus?

Grundsätzlich sind Nachbarn in erster Linie die Bewohner im eigenen Haus, außer es handelt sich um Eigenheime, dann sind es die Bewohner der umstehenden Häuser. Diese zu kennen und auf ihre Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, wird landläufig auch als gute Nachbarschaft bezeichnet. Besser ist es, wenn mehr als ein üblicher Gruß ausgetauscht wird, sondern auch mal ein gemeinsames Fest gefeiert wird oder aber das Wohnumfeld aller verbessert wird.

Was bedeutet Nachbarschaftshilfe?

Der Begriff der Nachbarschaftshilfe findet sich 1986 das erste Mal im Rechtschreibduden. Es handelt sich dabei um einen sehr dehnbaren Begriff, wobei es sich im Kern um eine unentgeltliche Hilfeleistung in der unmittelbaren Wohnumgebung handelt. Die Motivation, die dahinter steckt, kann entweder ein bestimmtes Solidaritätsgefühl oder aber auch die Erwartung einer Gegenhilfe sein. Wichtig ist, dass die Nachbarschaftshilfe deutlich von der sogenannten Schwarzarbeit abzugrenzen ist. Die Grenze zwischen Gefälligkeit und Schwarzarbeit ist allerdings oftmals fließend.

Die Nachbarschaftshilfe an sich ist ein sehr wertvolles Bindeglied zwischen der Fürsorge von Angehörigen, Freunden in der Umgebung sowie professionellen Dienstleistern. Gerade in der Sicherstellung von zuverlässiger Unterstützung älterer oder pflegebedürftiger Menschen ist sie enorm wichtig.

Organisierte Nachbarschaftshilfe

Außerhalb des urbanen Bereiches, also etwa in Dorfgemeinschaften gibt es von Natur aus eine stärkere gemeinschaftliche Unterstützung. Hier sind vor allem

  • Dorfhelferinnen
  • Kindergärten
  • Altenheimen

als organisierte und auch kommerzielle Formen der Nachbarschaftshilfe zu nennen.

Städte und Gemeinden organisieren mit individuellen Sozialarbeitern, aber auch sozialen Diensten die sogenannte Gemeinwesenarbeit oder Nachbarschaftshilfe. Es ist zu beobachten, dass es auch im urbanen Bereich immer öfter entsprechende Selbsthilfebewegungen gibt, die genau diese Gemeinschaftsaufgaben und das soziale Miteinander in den Blickpunkt ihrer Tätigkeit stellen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die sogenannten Zeitbanken oder Tauschringe, die es nahezu flächendeckend gibt.

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Welche Leistungen als Nachbarschaftshilfe gelten

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Nachbarschaftshilfe sehr individuell ausfallen kann. Mitunter ist sie abhängig von den persönlichen zeitlichen Ressourcen, aber auch Fähigkeiten der Betreffenden. Hier ein kleiner Überblick, was generell und typisch als mögliche Form der Nachbarschaftshilfe gelten kann:

  • Hilfe bei der Gartenarbeit
  • Einfache Unterstützung im Haushalt
  • Hilfe beim Einkaufen
  • Hilfe bei handwerklichen Tätigkeiten
  • Gemeinsame Pflege von Hobbies oder Begleitung bei Ausflügen
  • Pflegen von sozialen Gedanken, Gesprächsrunden
  • Begleitung bei Spaziergängen, eventuell Ausführen von Hunden
  • Unterstützung in der Mobilität, etwa mit dem Betreffenden zum Arzt fahren
  • Blumen gießen und Pakete entgegen nehmen

Mit verschiedenen Hilfen kann der Alltag anderer entsprechend erleichtert werden. Nicht zu vergessen ist auch die soziale Komponente, gerade ältere Menschen sind oft viel alleine und empfinden ein bloßes Gespräch im Treppenhaus als Aufmunterung und Lichtblick.

Nachbarschaftshilfe und Pflege

Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe können auch pflegerische Aufgaben erbracht werden. Meist geht es dabei um Tätigkeiten, die in den Bereich der sogenannten Grundpflege fallen. Dazu gehören

  • Die Unterstützung bei der Körperpflege
  • Hilfe beim Ankleiden
  • Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme
  • Beim Aufstehen oder Zubettgehen

Wichtig bei dieser Form der Nachbarschaftshilfe ist in erster Linie, dass sich die beiden Parteien mit bzw. in der Situation wohlfühlen. Immerhin geht es bei den genannten Unterstützungsleistungen um sehr intime Themen.

Professionelle Nachbarschaftshilfe als Möglichkeit

Neben der einfachen Nachbarschaftshilfe, die sich aus der Tatsache ergibt, dass Leute, die im gleichen Haus leben, sich gegenseitig unterstützen, gibt es auch professionelle Nachbarschaftshilfe von entsprechenden Anbietern.

Das Angebot solcher Dienstleister ist ganz einfach aufgebaut. In einem mehrstufigen Bewerbungsprozess finden sich zuverlässige und liebevolle Alltagshelfer, die einen Beitrag zum Wohlbefinden älterer oder pflegebedürftiger Menschen leisten möchten. Wer diese in Anspruch nehmen möchte, meldet sich einfach – am besten online – bei den Anbietern und gibt wichtige Informationen zu der benötigten Unterstützung bekannt. In der Folge wird gesucht, ob es einen passenden Alltagshelfer in der direkten Nachbarschaft gibt. Lautet die Antwort ja, gibt es eine Kontaktaufnahme und in der Folge ein Gespräch der Beteiligten, ob herauszufinden, um eine eventuelle Unterstützung auch gewährleistet werden kann und ob die vielzitierte Chemie zwischen den Betroffenen passt.

Was kostet Nachbarschaftshilfe

Wie bereits geschrieben, basiert Nachbarschaftshilfe auf Freiwilligkeit und versteht sich als unentgeltliche Hilfeleistung im Alltag. Wer auf einen professionellen Anbieter setzt, der muss natürlich schon mit Kosten rechnen. Diese sind je nach Anbieter unterschiedlich hoch, eine entsprechende Information findet sich auf den jeweiligen Webseiten.

Ein interessanter Aspekt für alle, die einen Pflegegrad aufweisen und auf professionelle Nachbarschaftshilfe setzen möchten, ist, dass sie den sogenannten Entlastungsbetrag von 125 Euro pro Monat auch für dafür verwenden können.

Angebote finden

Wo und welche Angebote für professionelle Nachbarschaftshilfe es gibt, lässt sich an verschiedenen Stellen herausfinden. Ansprechpartner sind beispielsweise Kirchengemeinden, aber auch Wohlfahrtsverbände und örtliche Kulturhäuser bzw. Seniorenbüros und Seniorenverbände.

Wann sind die Grenzen der Nachbarschaftshilfe erreicht?

Es gibt einige Punkte, die der Betreffende beachten sollte, um festzustellen, ob ein Wechsel auf eine professionelle Betreuung vielleicht angesagt ist.

  1. Von der Nachbarschaftshilfe auf eine professionelle Unterstützung im Alltag sollte dann gewechselt werden, wenn die vereinzelten Unterstützungsleistungen nicht mehr ausreichen, um eine angemessene Betreuung zu gewährleisten.
  2. Gibt es bereits eine Haushaltshilfe im Haushalt des Pflegebedürftigen, und ist diese überfordert, muss ein anderes bzw. vielleicht einfach ein ergänzendes Service ins Auge gefasst werden. Beispielsweise gehören Körperpflege und Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme nicht in den Aufgabenbereich einer Haushaltshilfe. Hier ist ein anderer Dienstleister gefragt.
  3. Zu empfehlen ist auch eine Selbstreflexion mit der Frage, wie viel Pflegebedarf konkret besteht. Ist es zu verantworten, den Nachbarn mit dem zeitlichen Aufwand der Betreuung zu betrauen oder sollte nicht doch vielleicht auf eine professionelle Unterstützung gesetzt werden.
  4. Vielleicht gibt es jemanden in der Nachbarschaft, der sowohl die Zeit als auch die Qualifikation hat, die Betreuung oder sonstige anstehende Aufgaben beim Pflegebedürftigen zu übernehmen. Ist dies nicht der Fall, kann ein professionelles Betreuungs- oder Pflegeteam organisiert werden.
  5. Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist natürlich der finanzielle. Der Umstieg von nachbarschaftlicher auf professionelle Unterstützung verursacht natürlich Kosten. Wer einen Pflegegrad hat, wird bei dem Großteil der Leistungen einer professionellen Pflege finanziell unterstützt.

In diesem Zusammenhang sollten Betroffene wissen, dass bei einem Pflegegeldbezug einmal jährlich ein verpflichtender Qualitätsbesuch erfolgt. Dieser stellt dann fest, ob die Nachbarschaftshilfe auch die nötige Qualität für die Betreuung aufweist. Ist dies nicht der Fall, muss auf eine professionelle Versorgung umgestellt werden.

Wird die Pflege für den Helfer physisch oder psychisch zu belastend, muss ebenfalls ein Wechsel ins Auge gefasst werden. Gegebenenfalls kann es hier noch helfen, wenn bei der Krankenkasse nach einer entsprechenden Schulungsmöglichkeit nachgefragt wird. Gibt es diese, kann möglicherweise vorerst noch auf einen Umstieg zur professionellen Betreuung verzichtet werden.

Professionelle Pflege als Alternative

Sobald die Grenzen der Nachbarschaftshilfe erreicht worden sind und eine professionelle, umfangreichere Pflege unerlässlich ist, gibt es die Option auf eine 24-Stunden-Pflege umzusteigen. Die inkludierten Leistungen sind häufig individuell anpassbar – je nach Bedürfnisse des Patienten beziehungsweise der Angehörigen. Sie bekommen einen direkten Ansprechpartner vor Ort, so werden Angehörige entlastet und Patienten professionell, im vertrauten Umfeld versorgt.

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