

Allgemein, Für pflegende Angehörige
Steißbeinverletzung nach Sturz
✓ Was ist das Steißbein ✓ Was sind die Langzeitfolgen eines Sturzes ✓ Was können Sie dagegen tun ✓ Schmerzen lindern
Stand 07. Mai 2025
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist das Steißbein?
- 2. Welche Verletzungen des Steißbeins gibt es?
- 3. Im Falle eines Sturzes schnell Hilfe erhalten
- 4. Steißbeinprellung oder Steißbeinbruch?
- 5. Steißbeinverletzung – so erfolgt eine Diagnose
- 6. Welche Therapie wird bei einer Steißbeinverletzung angesetzt?
- 7. Krankheitsverlauf und Prognose nach einer Steißbeinverletzung
- 8. Langzeitfolgen bei Steißbeinverletzung
- 9. Was kann man selbst bei einer Steißbeinverletzung machen?
- 10. Wiederkehrende Stürze vermeiden
- 11. Fazit
- 12. Häufig gestellte Fragen
Ein harmlos erscheinender Sturz kann gravierende Folgen haben – besonders für alleinlebende Senioren. Eine Steißbeinverletzung führt oft zu Schmerzen im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule und kann den Alltag stark einschränken. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig für den Notfall vorzusorgen – zum Beispiel mit einem Notrufknopf für Zuhause oder unterwegs.
Was ist das Steißbein?
Das Steißbein, medizinisch auch Os coccygis genannt, bezeichnet den letzten Abschnitt der Wirbelsäule. Es besteht aus drei bis sechs Wirbelkörper, die miteinander verwachsen sind. Überzogen ist das Ganze mit einer dünnen Knochenhaut, der sogenannten Perioste.
Unter normalen Umständen kann das Steißbein nicht gespürt oder ertastet werden, sondern wird häufig mit dem Kreuzbein verwechselt. Spürt man es dennoch, ist dies meist mit starken Schmerzen verbunden. Von diesen Scherzen, die auch als Kogzygodynien bezeichnet werden, sind Frauen fünfmal so häufig betroffen wie Männer.
Welche Verletzungen des Steißbeins gibt es?
Am häufigsten treten entweder eine Steißbeinprellung oder ein Steißbeinbruch auf. Doch auch eine Verrenkung bzw. ein Anriss können schnell passieren und müssen ebenso wie die beiden erstgenannten Verletzungen von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden
Steißbeinprellung oder Steißbeinbruch?
Meist erfolgt die Verletzung des Steißbeins infolge eines Sturzes, das heißt infolge einer massiven Fremdeinwirkung auf dieses. Die Frage, ob es sich dann tatsächlich um einen Bruch oder „nur“ eine Prellung handelt, kann vom Betroffenen selbst kaum beantwortet werden. Außer es handelt sich um einen optisch klar erkennbaren offenen Bruch oder frei bewegliche Knochenfragmente, die unter der Haut ertastet werden können.
Symptome eines Steißbeinbruch?
- Starke Schmerzen beim Sitzen
- Die Schmerzen verstärken sich, je länger man sitzt und beim Aufstehen
- Die Schmerzen strahlen in die Anal- bzw. Lumbalregion oder in den Hüftbereich aus
- Lang andauernder Schmerz
- Bei einer rektalen Untersuchung lässt sich das Steißbein verschieben
- Der Betreffende hat Schmerzen beim Stuhlgang
- Aufgrund der anhaltenden Schmerzen können sich Nervenschmerzen im ganzen Körper entwickeln
Hinweis auf eine Prellung ist beispielsweise die Tatsache, dass der oder die Betroffene kurz nach dem auslösenden Ereignis bzw. Sturz oder Unfall wieder sitzen kann und Bewegung keine oder geringere Schmerzen verursacht. Der zügige Rückgang der Schmerzen im unmittelbaren Bereich des Steißbeins lässt ebenso den Schluss auf eine Prellung zu.
Im Falle eines Sturzes schnell Hilfe erhalten
Ein Sturz kann jederzeit und überall passieren. Besonders für alleinlebende Senioren und Menschen, die unsicher auf den Beinen sind, ist es essentiell, im Notfall schnell Hilfe zu erhalten. Durch ein Notrufsystem für Ihr Zuhause, wie das libifyBasic, können Sie durch einen einfachen Knopfdruck an Ihrem Notrufarmband sekundenschnell Kontakt zur 24-Stunden-Notrufzentrale aufnehmen. So kann im Ernstfall rasch Hilfe organisiert werden.
Das libifyHome verfügt zusätzlich über einen Sturzsensor im Armband, und kann somit auch ohne Knopfdruck ausgelöst werden. Wenn ein Sturz und darauffolgende Regungslosigkeit erkannt wird, wird sofort Hilfe gerufen. Diese Lösung ist besonders nützlich für Personen mit erhöhtem Sturzrisiko.
Wenn Sie häufig unterwegs sind, bietet libifyMobil 2.0 die optimale Lösung: Ein mobiles Notrufgerät ebenfalls mit Sturzerkennung plus GPS-Ortung, das Sie überall in Deutschland begleitet. So sind Sie nicht nur Zuhause, sondern auch draußen oder auf Reisen innerhalb Deutschlands immer abgesichert – mit einem Knopfdruck oder automatisch bei einem kritischen Ereignis.

Absichern mit Sturzsensor
libifyHome ist die optimale Lösung für alleinlebende Senioren sowie gesundheitlich eingeschränkte Personen mit Sturzrisiko. Mit vorhandenem Pflegegrad wird ein Großteil der Kosten von der Pflegekasse übernommen. Probieren Sie es jetzt aus und sichern Sie sich ab.
Steißbeinverletzung – so erfolgt eine Diagnose
Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese beim Arzt, um den Unfallhergang in Erfahrung zu bringen. Dazu gehört auch, abzuklären, ob es bereits vor dem Sturz Beschwerden in der Steißbeinregion oder Bewegungseinschränkungen gegeben hat. Der zuständige Facharzt für eine Steißbeinverletzung ist ein Orthopäde bzw. ein Unfallchirurg.
Hinsichtlich der Untersuchung tastet der Arzt zunächst die betroffene Stelle ab und achtet darauf, ob Weichteile verletzt oder andere Begleiterscheinungen feststellbar sind. Ebenso kann eine digital-rektale Untersuchung erfolgen, wobei es zu Schmerzen bei Vorliegen einer Steißbeinfraktur kommen kann. Es gilt als sicheres Indiz für einen Bruch, wenn ein hörbares Knochenreiben, eine sogenannte Krepitation, feststellbar ist.
Zur weiteren Diagnostik kann eine Röntgenaufnahme vom kompletten Becken bzw. eine seitliche Aufnahme davon erfolgen. Dabei ist die Form des Steißbeins entscheidend, denn in stehender Position kann sie zu gerade, aber auch zu gebogen sein. Die Aufnahme, bei der der Betroffene sitzt, zeigt im seitlichen Strahlengang dann oft eine Überbeweglichkeit, die durchaus schmerzhaft sein kann.
Ordnet der Arzt eine Computertomografie an, so geht es darum, weitere Auffälligkeiten, aber auch etwaige Veränderungen an den Organen vor dem Steißbein festzustellen. Eine Magnetresonanztomografie, kurz MRT, zeigt entzündliche Prozesse im Körper und weitere strukturelle pathologische Veränderungen der betroffenen bzw. schmerzenden Region.
Welche Therapie wird bei einer Steißbeinverletzung angesetzt?
Infolge der sehr hohen Nervendichte im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule ist eine Steißbeinverletzung sowie eine Reizung der dortigen Knochenhaut sehr schmerzhaft. Deshalb ist eine erste Maßnahme, dass der Betroffene einen Sitzring erhält, um den Druck vom Gesäß zu nehmen. Dieses Hilfsmittel dient dazu, dass der Verletzte mit dem Steiß quasi in der Luft ist, während die Gesäßhälften und die Oberschenkel auf dem Ring aufliegen.
Bei den Medikamenten, die im Zuge einer Steißbeinverletzung verabreicht werden, handelt es sich meist um Cortison und schmerzstillende Mittel, die idealerweise direkt am Steißbein injiziert werden. Damit soll der Entzündungsherd eingedämmt und die Schmerzen für den Betroffenen erträglich gemacht werden. Präparate, die dazu eingesetzt werden, sind meist sogenannte Analgetika, beispielsweise Tramadol.
Präparate, die ebenfalls zum Einsatz kommen, sind solche aus der Gruppe der Steroide. Sie dienen dazu, die entzündlichen Reize im Bereich des Steißbeines zu hemmen. Gezielt zur Anwendung kommen auch Botulinum Toxine in minimaler Dosierung sowie Plasmaproteine und Blutplättchen aus dem Eigenblut des Betreffenden. Präparate, die ebenfalls zum Einsatz kommen, sind solche aus der Gruppe der Steroide. Sie dienen dazu, die entzündlichen Reize im Bereich des Steißbeins zu hemmen. Gezielt zur Anwendung kommen auch Botulinum Toxine in minimaler Dosierung sowie Plasmaproteine und Blutplättchen aus dem Eigenblut des Betreffenden.
Wichtig ist zudem, dass der Betroffene möglichst Bettruhe einhält, bis die Verletzung verheilt ist. Um entgegenzuwirken, dass der Stuhlgang mit erheblichen Schmerzen verbunden ist, empfiehlt sich für die Dauer der Therapie eine ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung, die den Stuhl weich macht und dieser damit einfacher ausgeschieden werden kann.
Kommt es zu keiner Besserung der Symptome bei einer Steißbeinverletzung, kann ein operativer Eingriff helfen. Doch ist zu bedenken, dass die Beschwerden damit nicht komplett verschwunden sein müssen. Schlimmstenfalls kann die entstehende Narbe bei der Operation weiterhin schmerzen.
Krankheitsverlauf und Prognose nach einer Steißbeinverletzung
Eine Steißbeinverletzung, ob Bruch oder Prellung, ist meist sehr langwierig im Heilverlauf. Vor allem ein Steißbeinbruch kann mehrere Wochen lang Beschwerden verursachen. Zudem kann es in manchen Fällen sogar zu chronischen Schmerzen in diesem Bereich kommen.
Langzeitfolgen bei Steißbeinverletzung
Es liegt auf der Hand, dass Steißbeinverletzungen sehr schmerzhaft sind. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass lange kein Arzt aufgesucht wird und keine entsprechende Behandlung erfolgt. Das kann dazu führen, dass sich die Muskeln bzw. das Gewebe um das Steißbein verhärten und sich sogenannte Myogelosen, also Muskelverhärtungen, bzw. Triggerpunkte, das sind lokal begrenzte Muskelverhärtungen mit Druckempfindlichkeit, entwickeln.

Unsicher auf den Beinen? - mit einem Hausnotrufgerät abgesichert sein.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Stürze. Ein Hausnotruf mit Sturzsensor, wie libifyHome, bietet hier zusätzliche Sicherheit, selbst wenn der Knopf nicht manuell gedrückt werden kann. So sind Senioren auch in Situationen geschützt, in denen sie selbst nicht mehr reagieren können.
Was kann man selbst bei einer Steißbeinverletzung machen?
Handelt es sich bei der Steißbeinverletzung um eine Prellung, kann der Betroffene selbst auch einige Maßnahmen zur Linderung treffen. Viele stellen sich dann die Frage, ob die schmerzende Stelle gekühlt oder mit Wärme behandelt werden soll. Dies ist wichtig zu beachten, denn eine unvorteilhafte Vorgehensweise kann deutliche Verschlimmerungen anstatt der gewünschten Verbesserungen zur Folge haben.
Klar ist, dass bei Bildung eines Blutergusses eher Kälte als Wärme gefragt ist. Der Grund ist schnell erklärt, denn ein Hämatom entwickelt sich dann, wenn infolge eines Sturzes kleine Blutgefäße an der betroffenen Stelle beschädigt werden und sich unter der Haut ablagern. Damit sich diese nun zusammenziehen und die Schwellung nicht zu groß wird, gilt es zu kühlen.
Ist der Bluterguss dann einige Tage alt, kann mit Wärme im betroffenen Bereich behandelt werden. Denn das regt zur Durchblutung an, womit das angestaute Blut, das die Blaufärbung der Haut verursacht, leichter abtransportiert wird. Wichtig zur Vermeidung von Steißbeinverletzungen durch einen Sturz ist auch die Sturzprävention. Denn gerade für ältere Menschen sind Stürze das größte Risiko für eine Steißbeinverletzung. Zur allgemeinen Sturzprophylaxe gehört dabei unter anderem Gleichgewichtstraining und Muskelaufbau, sowie die Wohnumgebung nach Stolperfallen abzusuchen und diese zu entfernen.
Wiederkehrende Stürze vermeiden
Wer bereits öfter gestürzt ist, sollte Maßnahmen ergreifen, um weitere Stürze zu verhindern. Neben gezieltem Gleichgewichtstraining, gutem Schuhwerk und einer sicheren Wohnumgebung bietet ein Hausnotrufsystem mit Sturzsensor zusätzlichen Schutz – eine einfache, aber wirksame Vorsorge.
Fazit
Kommt es auf einem glatten Boden oder aus einem sonstigen Grund zu einer Steißbeinverletzung infolge eines Sturzes, ist diese mit starken Schmerzen verbunden. Lassen die Schmerzen nicht nach, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um zu diagnostizieren, ob es sich um einen Bruch oder eine Prellung des Steißbeins handelt. Demgemäß erfolgt dann eine Behandlung mit Sitzkissen und schmerzstillenden Medikamenten.
Häufig gestellte Fragen
-
Eine Prellung verursacht meist kurzfristige Schmerzen, die beim Sitzen oder bestimmten Bewegungen auftreten, aber mit der Zeit nachlassen. Ein Bruch hingegen führt zu intensiveren und anhaltenden Schmerzen, die auch in Ruhe bestehen bleiben. Eine genaue Diagnose kann nur ein Arzt durch Untersuchung und ggf. bildgebende Verfahren stellen.
-
Die Behandlung richtet sich nach der Art der Verletzung. Bei Prellungen helfen oft Schonung, Schmerzmittel und spezielle Sitzkissen. Brüche können eine längere Heilungszeit erfordern und in seltenen Fällen operative Maßnahmen notwendig machen.
-
Die Heilungsdauer variiert je nach Schwere der Verletzung. Prellungen heilen in der Regel innerhalb von wenigen Wochen, während Brüche mehrere Wochen bis Monate benötigen können.
-
Neben allgemeinen Maßnahmen wie dem Entfernen von Stolperfallen und dem Tragen rutschfester Schuhe bieten technische Hilfsmittel zusätzlichen Schutz. Ein Hausnotruf mit Sturzsensor, wie libifyHome, oder ein Notrufknopf für unterwegs, wie libifyMobil 2.0, sorgen dafür, dass im Falle eines Sturzes schnell Hilfe verständigt wird.
-
Ja, bei vorhandenem Pflegegrad können die Kosten für zertifizierte Notrufsysteme wie libifyBasic, libifyHome oder libifyMobil 2.0 ganz oder teilweise von der Pflegekasse übernommen werden. Wir übernehmen gerne den Antrag auf Kostenübernahme bei der Pflegekasse für Sie.
Weitere Artikel, die Ihnen gefallen könnten:


Wohnen im Alter, Allgemein, Für pflegende Angehörige
Sturzprophylaxe – Risikofaktoren, Maßnahmen und Ziele
Welche effektiven Maßnahmen Sie zur Sturzprophylaxe ganz einfach umsetzen können, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.