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Fitnessangebote für Senioren - Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Stand 19. Juli 2024

Es ist nie zu spät, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern. Daher erfreuen sich Fitnessprogramme für Senioren immer größerer Beliebtheit. Auch die Gesundheitssysteme bemerken den positiven Effekt des Fitnessbewusstseins und stärken diesen Trend. Für eine Vielzahl an Angeboten gibt es daher die Möglichkeit, über z.B. die Krankenkassen Zuschüsse oder sogar die Übernahme gesamter Kosten zu beantragen.

Aber welche Angebote gibt es speziell für die Bedürfnisse von Menschen im höheren Alter und wo können Sie die Bezuschussung beantragen?

Fitness im Alter: Gold wert!

Es ist wichtig, auch im zunehmenden Alter auf körperliche Aktivität zu achten. Schon leicht regelmäßige Bewegung hilft, alterstypische Erkrankungen zu vermeiden oder Symptome zu lindern, fördert die Mobilität und damit die Selbstständigkeit sowie das körperliche und mentale Wohlbefinden.

Besonders die Stärkung der Muskeln und des Kreislaufs ist außerordentlich effektiv, um die Sturzgefahr zu verringern, Osteoporose entgegenzuwirken und das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Diabetes zu senken. Spezielle Angebote für Seniorinnen sind deswegen mehr als ein bloßes Fitnessprogramm. Sie enthalten meist wertvolle Übungen aus der Physiotherapie, werden von ausgebildeten Fachkräften durchgeführt und arbeiten mit und gegen alterstypische Krankheitsbilder. 

Um die Teilnahme an solchen Programmen zu fördern, gibt es diverse Möglichkeiten der Bezuschussung, insbesondere seitens der Krankenkassen. 

Welche Fitnessangebote gibt es für Senioren?

Die Angebotsvielfalt im Fitnessbereich wirkt zunächst beinahe erschlagend und oft auch einschüchternd. Doch es lohnt sich für Senioren genauer hinzusehen!

Während Fitnessstudios lange als „Muckibuden“ verschrien waren, locken sie heute mit einer breiten Palette an Möglichkeiten, Sport individuell und gesund zu betreiben. Viele Ketten und auch gerade lokale, inhabergeführte Studios werben mit Kursen oder Einzeltrainings für Senioren. Dabei gibt es sowohl Kurse, die ihren Fokus auf schonende Gymnastik und altersgerechte Fitness legen, als auch integrierte Konzepte, bei denen Sie nach einer Einführung durch zertifizierte Fachkräfte individuell trainieren. 

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch Sportkurse im Freien, nicht nur im Sommer. Walking, leichtes Joggen oder Turnen im Park sind in den meisten Städten schon fester Bestandteil der lokalen Sportvereine, ebenso bewegungsfokussierte, sanfte Sportarten wie Yoga, Pilates oder Thai Chi. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie kräftigen nicht nur Ihren Körper, sondern tanken dabei wohltuenden Sonnenschein und frische Luft.
Auch immer mehr Kommunen bieten in ihrer Quartiersentwicklung Unterstützungsangebote speziell für Senioren an. Sport- und Bewegungskurse in den städtischen Sportanlagen, Sporthallen und auch Schwimmbädern sind inzwischen ebenso selbstverständlicher Teil der Stadtkultur wie Museen und Veranstaltungen. 

Nicht erst in der Pandemie boomte der Online-Fitness-Markt mit Videokursen und Fitnessapps. Wenn Sie ein Smartphone, Tablet oder Laptop besitzen, könnte dies auch für Sie von Interesse sein. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig, manche Apps erstellen für Sie in Sekunden einen Trainingsplan anhand Ihres Alters, Gesundheitszustandes und selbstgesteckten Zielen. In anderen können Sie jederzeit per Video eine Fitnessstunde absolvieren oder sich mit Ihren Freundinnen gegenseitig zu Übungen anspornen. Solche Apps sind gerade für Menschen im ländlichen Raum attraktiv, in dem es oft weniger Angebote für Senioren gibt als im urbanen Milieu. So holen Sie das Fitnessstudio einfach zu sich nach Hause – wann immer es Ihnen passt.
Hier gibt es heutzutage auch eine große Auswahl an kostenlosen Videos zu Workouts, die Sie jederzeit abrufen können. 

Welche Bezuschussungen gibt es für Senioren?

Die übernommenen Kosten oder Zuschüsse der Krankenkassen können sehr variieren. Die meisten arbeiten mit einem eigenen Bonusprogramm, bei dem Sie Punkte sammeln können, für die Sie dann Geld- oder Sachprämien als Zuschuss erhalten. Was leider nicht geht: Mitgliedsbeiträge für ein Fitnessstudio oder einen Sportverein direkt erstatten lassen.

Einige Krankenkassen sind aber Kooperationen mit größeren Fitnessketten eingegangen, sodass Sie vergünstigt trainieren oder Kurse besuchen können. Manche bieten inzwischen eigene Datenbanken mit Kursen an, die Sie als Versicherte günstig oder sogar kostenlos besuchen können. Das können die unterschiedlichsten Angebote sein, von Trainingsprogrammen mit Rücksicht auf alterstypische Krankheitsbilder, über allgemeine Gesundheitsförderung wie Rückenschule oder autogenes Training bis hin zu Präventionskursen. 

Es lohnt sich daher sehr, Krankenkassen zu vergleichen und auch diesen Aspekt in die Entscheidung der Kasse einzubeziehen. Sehen Sie dabei aber genau hin: Viele bieten zwar eine hohe Gesamtsumme an Bezuschussungen für Fitnessangebote an, unterteilen diese aber in Förderungen mit einer Maximalhöhe: z.B. einen Fördertopf über 300,- €, wobei Sie für jede beantragte Maßnahme höchstens 150,- € als Bezuschussung erhalten. Dadurch können Sie natürlich auch mehr Angebote nutzen, die jedoch für sich betrachtet dann oft nur zum Teil bezuschusst sind.

Da es keine einheitlichen Vorgaben gibt, inwiefern Krankenkassen Ihnen Zuschüsse gewährt, sollten Sie auch immer genau auf die Bedingungen für Kostenübernahmen achten. Dies ist bei Angeboten, die Sie direkt von Ihrer Krankenkasse erhalten, natürlich inbegriffen. Ansonsten aber ist der Rahmen meist eng gesteckt, welche Kurse und Programme gefördert werden. Üblicherweise ist die Mindestanforderung, dass eine professionelle Leitung den Kurs führt, ein nachweislich wirksames Konzept den Kurs als Gesundheitskurs definiert und der Kurs in einer Gruppe stattfindet. Dann aber zählen auch Online-Kurse und sogar Kurse in Ihrem Urlaub dazu. 

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Welche Kosten werden übernommen?

Die Voraussetzungen für eine Bezuschussung hängen stark von den Krankenkassen selbst ab. Sie können diese einfach dort nachfragen oder online in Ihrem Kundenportal nachschlagen. Die Bonusprogramme haben üblicherweise enge Rahmen vorgegeben, z. B. eine Buchungspflicht über die Seite der Krankenkasse oder die Bindung an bestimmte Kooperationspartner.

Normalerweise reicht ansonsten die Einreichung eines Nachweises oder einer Rechnung, um den Zuschuss als Erstattung zu erhalten. Bei Kursen, die über mehrere Wochen gehen, brauchen Sie auch eine Bescheinigung, dass Sie an einer entsprechenden Mindestanzahl von Stunden teilgenommen haben. Allerdings muss dies immer bis Jahresende vorliegen, sonst ist keine Bezuschussung mehr möglich. 

Wie hoch der Fördertopf der Bezuschussung ist, berechnet sich aus mehreren Faktoren. Im Durchschnitt können Sie zwar mit ca. 300,- € rechnen, jedoch kommen oft noch Folgebedingungen hinzu wie eine Maximalsumme pro beantragter Maßnahme oder eine Aufteilung auf verschiedene Bereiche der Fitnessangebote. Ebenso müssen Sie direkte Rabatte auf buchbare Kurse in Ihre Rechnung miteinbeziehen oder Sachprämien aus Bonusprogrammen.

Wie beantrage ich eine Bezuschussung?

Heutzutage stellen Sie den Antrag auf eine Bezuschussung, wenn einer nötig ist, online über Ihr Kundenportal bei Ihrer Krankenkasse. Gegebenenfalls müssen Sie sich vorher auch noch für das Bonusprogramm anmelden, in dessen Rahmen Sie einen Zuschuss erhoffen. 

Hier haben viele Krankenkassen auch schon eigene Buchungsportale für Kurse oder Kooperationspartner, sodass für Sie die Antragsstellung sogar entfällt und Sie sofort von den Zuschüssen in Form von Rabatten profitieren können. Die Seiten lotsen Sie durch das Bonusprogramm oder das Buchungsportal, sodass Sie sicher sein können, keinen Fehler zu begehen.

Wenn Sie im Rahmen eines Bonusprogramms Nachweise einreichen müssen, geschieht dies normalerweise automatisch, sodass die Bonuspunkte innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden schon gutgeschrieben sind oder ein Zuschuss ausgezahlt wird.

Nur in seltenen Fällen, wenn Sie z. B. einen speziellen Kurs buchen wollen, der formal die Kriterien für einen Zuschuss erfüllt, jedoch Ihrer Krankenkasse noch unbekannt ist, müssen Sie einen formlosen Antrag stellen. Idealerweise klären Sie vorab mit Ihrer Kasse ab, welche Angaben Sie für den Zuschuss machen müssen. 

Tipps zur Auswahl des richtigen Angebots

Das richtige Fitnessangebot für Sie ist in erster Linie eines, das Ihnen guttut, gefällt und für Sie bezahlbar ist. Um dies möglich zu machen, sollten Sie sich gründlich über die verschiedenen Angebote und Bonusprogramme der Krankenkassen informieren und das wählen, dass Ihre Gesundheit am besten unterstützt und am besten in Ihr Leben passt. Denn oft sind Sie schon unmittelbar bonuspunkteberechtigt, wenn Sie ohnehin Mitglied in einem Sportverein sind oder auch nur regelmäßig mit einer Freundin spazieren gehen. 

Sehen Sie auch auf Krankheitsbilder zugeschnittene Kurse an, die Ihrer Gesundheit zuträglich wären. Denn nicht nur allgemeine Fitness soll durch Zuschüsse gefördert werden, sondern auch Linderung von Symptomen oder eine Verbesserung der Lebensqualität bei z. B. chronischer Erkrankung. 

Beachten Sie, ob ein Kursprogramm für Sie nutzbar ist. Feste Kooperationspartner nützen Ihnen nur, wenn Sie diese auch in Ihrer Nähe haben und erreichen sowie nutzen können. Ein großes Kursangebot, das Sie aufgrund Ihres Gesundheitsstandes nicht nutzen können, hilft Ihnen manchmal weniger als geringere Zuschüsse für frei wählbare Angebote. 

Zu guter Letzt sollte die Beantragung, Einreichung von Nachweisen und Erstattung für Sie einfach und nachvollziehbar sein. Greifen Sie bei diesen Vorgängen ruhig auf die Hilfsangebote der Krankenkassen zurück, denn viele bieten dafür extra telefonische Hilfe an. 

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