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Spiele für Demenzkranke – Tipps und Beschäftigungsvorschläge

Personen, die an Demenz leiden, haben häufig Probleme, den gewohnten Alltag und die damit verbundenen Aufgaben gut zu meistern. Dies liegt zum einen daran, dass sie Dinge nicht mehr wissen oder gewisse Handlungen nicht mehr ausführen können, zum anderen auch vielleicht daran, dass sie sich selbst nicht mehr viel zutrauen und sich dadurch zurückziehen. Umso wichtiger ist eine sinnvolle Beschäftigung für Demenzkranke.

Warum eine Beschäftigung für demente Personen wichtig ist

Es sind unterschiedliche Gründe, warum demenzkranke Personen beschäftigt sein und bleiben sollten. Dazu gehört, dass dies

  • vertraute Handlungen, wie Kochen, Backen oder Singen reaktiviert
  • dem Alltag eine Struktur verleiht
  • für Abwechslung und damit gesteigerte Lebensfreude sorgt
  • vor Einsamkeit schützt
  • das Selbstbewusstsein des Betroffenen stärkt. Es wird vermittelt, dass man
  • der demenzkranken Person weiterhin Fähigkeiten zutraut.

 Was ist bei Spielen für Demenzkranke zu beachten

Grundsätzlich müssen natürlich gewisse Dinge beachtet werden, wenn man Spiele für Demenzkranke aussucht. Zu diesen Regeln gehören unter anderem

  • das Stadium der Demenz zu beachten
  • individuelle Vorlieben und Abneigungen des Betroffenen zu berücksichtigen, denn die Beschäftigung soll vorderrangig Spaß machen.
  • die Entscheidung des dementen Menschen zu respektieren; Überforderung kann im schlimmsten Fall zu Aggressionen bei Demenz führen
  • eine etwaige Ablehnung der vorgeschlagenen Beschäftigung akzeptieren.
  • Auch wenn der Betroffene dieser in der Vergangenheit gerne nachgegangen ist, hat er jetzt vielleicht Lust auf Neues.

Fehler zu tolerieren, auf keinen Fall zu schimpfen, wenn etwas nicht funktioniert; auch nicht Drängen, wenn etwas wiederholt werden soll oder ein bestimmtes Ziel erreicht werden muss.

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Was sind geeignete Spiele und Beschäftigungen für Demenzpatienten?

Hier sind verschiedene Bereiche zu unterscheiden. Gute Beispiele für kreative oder hauswirtschaftliche Beschäftigungen sind unter anderem Arbeiten mit Wolle oder verschiedenen Stoffen. Fordernd ist auch die Tätigkeit, Knöpfe zu sortieren oder Wäsche zusammenlegen. Auch das Arbeiten mit Holz ist zu empfehlen, vielleicht war der Betroffene früher geschickt im Umgang mit Werkzeug und ist dafür wieder zu begeistern. Hierbei sollte jedoch sichergestellt werden, dass kein Verletzungsrisiko besteht.

Auch eine gezielte körperliche Bewegung hat bei Demenzkranken eine durchaus positive Wirkung. Vielleicht bewegt der Betreffende sich gerne zu bekannter Musik aus seiner Jugend oder diese hilft ihm, eine bessere Laune zu entwickeln. Singen ist ebenfalls eine besonders geeignete Beschäftigung für Personen, die an Demenz leiden. Da das Langzeitgedächtnis am besten bzw. am längsten erhalten bleibt, sind Liedtexte, aber auch bekannte Melodien aus Kinder- oder Jugendtagen, häufig noch gut wiederholbar.

Erfahrungen der Sinne und einfache Berührungen als Beschäftigung für Demenzerkrankte

Neben dem Gedächtnis bzw. dem Erinnern braucht der Mensch auch körperliche Nähe bzw. Berührungen. Personen, die an Demenz leiden und über die Sprache bzw. Worte nur mehr schwer erreichbar sind, reagieren häufig gut auf Berührungen. Daraus können auch effektive Beschäftigungen abgeleitet werden, unter anderem

  • Massagen mit Igelbällen
  • Gegenstände in einem Kirschkernsack suchen bzw. spüren lassen
  • Verschiedene Materialien in einer abgedeckten Kiste fühlen lassen
  • Barfußpfade oder Sinnesgärten aufsuchen
  • Gewürze riechen lassen

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Spiele für Demenzkranke sind wertvolle Beschäftigungsmöglichkeiten

Wer seinen Alltag trotz Demenzerkrankung beschäftigt verbringt, kann sich oft ein Stück Lebensfreude erhalten und hält zudem Körper und Geist fit. Eine Möglichkeiten hierfür sind unterschiedliche Spiele, die entweder für demenzkranke Personen entsprechend adaptiert wurden oder sogar für sie entwickelt wurden. Viele davon zielen darauf ab, motorische Fähigkeiten zu trainieren oder den Spaß am Raten zu erhalten. Gerade das Gedächtnistraining spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Wer auf ein traditionelles Spiel zurückgreift, der kann die Regeln gegebenenfalls entsprechend auf die Bedürfnisse oder die Fähigkeiten des Demenzerkrankten adaptieren. Am besten geeignet sind in jedem Fall solche Spiele, die von Kindertagen an bekannt und vertraut sind. Gute Beispiele sind Mensch ärgere dich nicht oder bekannte Würfelspiele.

Zu beachten ist natürlich, dass niemand beim Spiel überfordert wird und in jedem Fall auch zu Erfolgserlebnissen kommt. Denn nur dann bleibt auch der Spaß an der Beschäftigung erhalten. Entsteht Ruhe oder kommt eine depressive Stimmung auf, sollte kurz für Abwechslung – beispielsweise durch einen kleinen Spaziergang – gesorgt werden.

Spiele für Demenzkranke – Regeln für Mitspieler

Die Mitspieler sollten natürlich entsprechend geduldig sein und eventuelle Regelverstöße großzügig akzeptieren. Sehr zu empfehlen sind Spiele, die Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis erfordern. Speziell entwickelt wurde dafür zum Beispiel das Spiel „Die große Sprichwort-Box“, bei der bekannte Sprichwörter komplettiert werden. Je nach Grad der Demenz sollten bekannte und kurze Sprüche gewählt werden, beispielsweise „Aller Anfang ist schwer“. Auch das Sprichwort „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ eignet sich gut für diese Art der Beschäftigung. Um hier einzusteigen oder wenn der Betreffende schon ein fortgeschrittenes Stadium der Demenz hat, können auch nur einzelne Worte weggelassen werden. Diese sind dann auch für den dementen Spieler häufig trotzdem einfach zu ergänzen.

Auch das vielen aus Kindertagen bekannte Memory macht Spaß. Hier sollte allerdings ein Set Karten verwendet werden, dass aus weniger Karten besteht und deren Motive deutlich zu unterscheiden sind. Ratsam ist es auch, hier besonders griffiges Material zu verwenden, dass auch für Personen mit eingeschränkter Feinmotorik gut zu handhaben ist.

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Auch Malen oder kreative Beschäftigungen sind geeignet

Auch wenn Betroffene in ihrer Gedächtnisleistung eingeschränkt sind, können sie ungeahnte Fähigkeiten entwickeln. Deshalb sind kreative Beschäftigungsmöglichkeiten immer sehr sinnvoll. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang sind Bilder, die ausgemalt werden können. Damit können Demenzkranke zum einen beschäftigt und zum anderen aktiviert werden. Sowohl die Konzentration als auch die Feinmotorik im Umgang mit den Stiften wird unterstützt. Motive können entsprechend der Vorlieben oder biografischen Erlebnisse des Betreffenden ausgesucht werden. Damit ergibt sich neben dem Malen auch noch ein Gesprächsstoff.

Hat jemand immer gerne Puzzles zusammengebaut, kann dies auch im Stadium einer Demenzerkrankung eine gute Beschäftigung bieten. Klar ist, dass dann spezielle Puzzles, die aus wenigen Teilen bestehen und großformatig gearbeitet sind, zum Einsatz kommen sollten.

Wer gerne mit seinen Händen gearbeitet hat, findet eventuell auch dann im Zustand der Demenzerkrankung noch Freude daran. Zum Einsatz kann hier Plastilin oder Ton kommen, das sich sehr gut individuell und kreativ verarbeiten lässt und keine Verletzungsgefahr bietet.

Aktivierungskarten für die Tasche sind einfach und effektiv

Die Idee hinter dieser Beschäftigung bzw. diesem Spiel ist sehr einfach, aber wirkungsvoll. Aktivierungskarten sind optimal für rasche Einzelübungen. Auf jeder der Karten sind kleine Aufgaben beschrieben, wobei Übungen für den Hör- und Tastsinn dominieren. Es gibt aber auch Karten, auf denen der Vortrag für kleine Reime oder das Singen bekannter Lieder vermerkt ist. Derjenige, der den Demenzerkrankten betreut oder Zeit mit ihm verbringt, lässt ihn eine dieser Karten ziehen. Die Aufforderung darauf zu einer bestimmten Tätigkeit, muss dann erfüllt werden.

Die Karten sind jederzeit und ohne große Vorbereitung einsatzbereit und können auch zwischendurch angewendet werden. Natürlich eignen sie sich auch für das Spiel in der Gruppe. Dabei können sich die Personen gegenseitig helfen oder unterstützen. Damit entsteht das Gemeinsamkeitsgefühl, das vielen älteren Menschen besonders gut tut. Zudem wird die Kommunikation gestärkt.

Um auf die unterschiedlichen Stadien der Demenz optimal einzugehen, können die Aktivierungskarten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden versehen werden. So entsteht nicht das Risiko, dass sich ein Demenzerkrankter überfordert oder benachteiligt fühlt. Da die Karten ganz einfach selbst gemacht werden können, sollte auf Abwechslung geachtet werden.

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Speile für Demenzkranke

Fazit

Nur, weil Betroffene den Alltag nicht mehr wie gewohnt bewältigen können, heißt das keineswegs, dass dieser langweilig aussehen muss. Die oben genannten Spiele und Beschäftigungen für Demenzkranke bieten abwechslungsreiche Alltagsgestaltungs- Möglichkeiten. Außerdem kann mit solchen Spielen und Übungen nicht nur Zeit überbrückt werden, sie fördern zudem den Erhalt diverser Fähigkeiten. Ein weiterer positiver Aspekt von Spielen für Demenzkranke ist, dass sie zum Teil sehr einfach zu gestalten sind und der Schwierigkeitsgrad je nach Fortschritt der Krankheit angepasst werden kann.

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