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Vaskuläre Demenz – Symptome, Verlauf und Therapie

Demenzerkrankungen gibt es in unterschiedlichen Formen. Eine der häufigsten ist die vaskuläre Demenz. Ausgelöst von einer Durchblutungsstörung im Gehirn, die verschiedene Ursachen haben kann.

Was ist eine vaskuläre Demenz?

Als vaskuläre Demenz wird eine Demenzerkrankung bezeichnet, die aufgrund von Durchblutungsstörungen im Hirngewebe ausgelöst wird.

Das Risiko im Laufe seines Lebens an dieser Erkrankung zu leiden, ist bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen. Etwa zehn bis 15 Prozent der Schlaganfallpatienten entwickeln innerhalb der ersten Jahre ihrer Erkrankung ebenfalls diese Form der Demenzerkrankung.

 

Unterschied zwischen Alzheimer und vaskulärer Demenz

Da die Symptome – der Verlust der kognitiven Fähigkeiten – zwischen der vaskulären Demenz und Alzheimer sehr ähnlich sind, werden die beiden Krankheitsbilder auch oft verwechselt. Laut Angaben der Stiftung Gesundheitswissen Deutschland leiden hierzulande knapp 0,3 Prozent der Bevölkerung an einer vaskulären Demenz, die vorwiegend im höheren Alter auftritt.

Der Unterschied zwischen vaskulärer Demenz und Alzheimer ist nicht immer eindeutig erkennbar, vor allem der Beginn der Erkrankung ist bei beiden oft schleichend. Doch bei den Symptomen gibt es gewisse Unterschiede, wobei hier nicht ausschließlich Gedächtnisstörungen oder der Gedächtnisverlust im Vordergrund stehen, sondern eher die Schwierigkeiten beim Denken, ebenso wie ein Rückgang des Antriebs und starke Stimmungsschwankungen.

 

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Ursachen für die vaskuläre Demenz

Auslöser für die vaskuläre Demenz sind Durchblutungsstörungen im Gehirn. Sind die Blutgefäße im Gehirn verengt oder sogar verschlossen, erfolgt eine Unterversorgung mit Sauerstoff der Gehirnzellen. Diese sterben über kurz oder lang ab. In der Form wie die Demenzerkrankung entsteht, wird in der Medizin zwischen unterschiedlichen Ausprägungen unterschieden.

Kommt es zu vielen kleinen, örtlichen Durchblutungsstörungen, spricht man von der sogenannten Multi-Infarkt-Demenz. Der Beginn dieser Erkrankung erfolgt meist sehr plötzlich, die Entwicklung setzt sich dann stufenweise fort. Neben Symptomen, die Alzheimer sehr ähnlich sein können, kommt es auch zu körperlichen Beeinträchtigungen, vor allem Störungen des Taubheitsgefühls oder sogar Lähmungserscheinungen. Der vaskulären Demenz vorausgehend ist oft einer oder sogar mehrere Schlaganfälle.

Die sogenannte Strategic infarct dementia, wird durch Durchblutungsstörungen an strategisch entscheidenden Hirnregionen ausgelöst. Meist betroffen ist der Thalamus bzw. die Basalganglien, die vor allem für das Verhalten und das Gedächtnis einer Person verantwortlich sind.

Die dritte Form der vaskulären Demenz wird auch als Amyloidangiopathie bezeichnet. Dabei kommt es gleichzeitig zu Hirninfarkten und Einblutungen in das Gehirngewebe. Damit entstehen Verdickungen der Gefäßwände in den kleineren Blutgefäßen. 

 

Risikofaktoren für eine vaskuläre Demenz

Bekannte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit an einer vaskulären Demenz zu erkranken entsprechend erhöhen, sind dieselben wie solche für Gefäßerkrankungen. Es sind in erster Linie

  • das höhere Alter
  • Bluthochdruck
  • das Vorliegen einer Zuckerkrankheit
  • ungünstige Blutfettwerte, vor allem ein hoher LDL-Cholesterinwert
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen

Symptome einer vaskulären Demenz

Wer an vaskulärer Demenz leidet, erkennt das meist nicht sofort, denn sie gilt als schleichende Krankheit. Anfängliche Symptome sind oft kaum wahrnehmbar, wobei eine beginnende Vergesslichkeit als erstes Zeichen erkennbar ist. Weitere Symptome sind

  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • Gedächtnisstörungen
  • Verlangsamtes Denken
  • Stimmungsschwankungen
  • Sprachstörungen

Der Betroffene merkt meist selbst, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Doch je schlechter sein Zustand wird, desto häufiger verschwindet damit auch sein Bewusstsein für die eigene Erkrankung. Das geht mitunter soweit, dass auch augenscheinliche physische Beeinträchtigungen vom Erkrankten selbst kaum mehr beachtet werden.

Schreitet die Erkrankung weiter fort, kann der Betroffene auch Personen oft nicht mehr wiedererkennen. Dazu kommt es zu starken Persönlichkeitsveränderungen, wobei diese vor allem als rasche Stimmungsschwankungen auffallen. Im Unterschied zu Alzheimer kann es bei der vaskulären Demenz auch zu leichten Bewegungs- und vor allem Koordinationsschwierigkeiten kommen. Vor allem eine Gangunsicherheit ist dabei typisch.

Im Laufe der Erkrankung werden die Symptome der vaskulären Demenz stärker, abhängig davon welcher Bereich im Gehirn unmittelbar von den Durchblutungsstörungen betroffen ist, kann es zu

  • Verwirrung oder Desorientierung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Sehr auffälligen Persönlichkeitsstörungen
  • Wortfindungsstörungen
  • Depression

kommen. Zusätzlich können die Betroffenen unter halbseitigen Lähmungserscheinungen oder Sehstörungen bzw. epileptischen Anfällen leiden. Auch eine Gangstörung, die mit Bewegungsarmut, sehr kleinen Schritten oder Muskelsteifigkeit einhergeht, kann sich entwickeln. Auch eine Inkontinenz oder ein häufiger Harndrang können mit den Symptomen der vaskulären Demenz in Zusammenhang gebracht werden.

 

Diagnosemöglichkeiten der vaskulären Demenz

In erster Linie wird der Arzt bei Vermuten dieser Krankheit auf ein ausführliches Anamnesegespräch über die Beschwerden, aber auch die Krankheitsgeschichte des Betroffenen setzen. Im Fokus steht dabei vor allem, ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen oder Bluthochdruck bzw. Diabetes oder eine Erkrankung der Hirngefäße.

 

Gespräch mit Angehörigen ist wichtig

Die Anamnese sollte der Arzt nicht nur mit dem Betroffenen selbst, sondern wenn möglich auch mit Angehörigen durchführen. Die europäischen EFNS-Leitlinien legen fest, dass auch die Verhaltensbeschreibungen durch nahe Angehörige für eine umfassende Diagnose wichtig sind. Dies einfach deswegen, da der Betroffene selbst oft eine verfremdete Wahrnehmung seines Gesundheitszustandes hat.

Auch eine körperliche Untersuchung ist zur Diagnostik der vaskulären Demenz wichtig. Dazu gehört sowohl eine Herz-Kreislauf-Untersuchung als auch eine neurologische Untersuchung. Im Mittelpunkt stehen neben der Motorik auch das Berührungsempfinden, aber auch der Gleichgewichtssinn sowie die Koordination und die Reflexe des Betroffenen.

Die Hirnleistung wird mithilfe einer neuropsychologischen Untersuchung geprüft. Dabei geht es im Wesentlichen um verschiedene Tests, die die Orientierung, aber auch die Merkfähigkeit und die Auffassung sowie die Konzentration des Betroffenen messen.

Oft werden auch CT und MRT durchgeführt, um andere Erkrankungen wie einen Gehirntumor oder Einblutungen bzw. Entzündungen des Gehirngewebes ausschließen zu können. Ultraschalluntersuchungen werden ebenso durchgeführt, um sogenannte Stenosen, also Verengungen der Blutgefäße im Gehirn erkennen zu können. Zudem kommt es zu einer Blutuntersuchung, die unter anderem auf die Messung des Blutzuckers, aber auch die Leber- und Schilddrüsenwerte, sowie die Blutsalze abzielt.

 

Behandlung der vaskulären Demenz

Eines gilt vorweg – Demenzerkrankungen sind grundsätzlich nicht heilbar, das gilt auch für die vaskuläre Demenz. Dennoch kann mit einer entsprechenden Therapie der Erkrankungsverlauf günstig beeinflusst werden. Oberste Priorität hat dabei immer die Lebensqualität des Betroffenen möglichst lange gut zu erhalten und ihm ein möglichst selbstständiges Leben zu erhalten. Wichtig ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit den pflegenden Angehörigen, aber auch den behandelnden Ärzten und Therapeuten.

Die Therapie selbst zielt auf eine medikamentöse, aber auch eine nicht medikamentöse Behandlung ab. Ziel von ersterer ist es, weitere Hirninfarkte zu vermeiden. Dies erfolgt zum Beispiel durch blutdrucksenkende, aber auch blutzuckersenkende Medikamente. Sinnhaft kann in diesem Zusammenhang etwa eine Ernährungsumstellung, aber auch entsprechende Tabletten oder die Verabreichung von Insulinspritzen sein. Auch eventuell erhöhte Blutfette sollten gesenkt werden. Tipps zur richtigen Ernährung im Alter, können Sie in unserem Artikel nachlesen.

Ebenso zum Einsatz für die medikamentöse Therapie der vaskulären Demenz kommen blutverdünnende Medikamente, die vor einer Gerinnselbildung im Gehirn schützen.

Die nichtmedikamentöse Therapie bei der vaskulären Demenz setzt auf Krankengymnastik, aber auch Beschäftigungstherapie sowie Logopädie und gegebenenfalls ein Gedächtnistraining.

 

Wie verläuft eine Erkrankung an vaskulärer Demenz

In diesem Zusammenhang muss zuallererst festgehalten werden, dass Demenzerkrankungen generell keinen einheitlichen Verlauf nehmen. Dieser ist immer von der individuellen Form der Demenzerkrankung, aber auch der betroffenen Gehirnregion abhängig. Klar ist, dass diese Erkrankungen aber immer fortschreitend sind und nicht geheilt werden können.

In Bezug auf die vaskuläre Demenz ist festzuhalten, dass hier Symptome über einen langen Zeitraum sehr stabil sein können, sie können sich kurzfristig sogar verbessern, aber auch sehr rasch wieder verschlechtern.

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