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Natriummangel im Alter – Ursachen, Diagnose und Behandlung

Etwa fünf bis zehn Prozent der älteren Personen in Deutschland haben einen Natriummangel, der sehr unterschiedliche Symptome auslösen kann, aber nur selten erkannt wird. Dabei ist die Hyponatriämie, wie eine Unterversorgung des Körpers mit Natrium medizinisch genannt wird, ein ernsthaftes gesundheitliches Problem.

Wann spricht man von einem Natriummangel?

Der Natriummangel gehört zu den häufigsten Elektrolytstörungen, von denen hauptsächlich ältere Menschen betroffen sind. Ab einem Natrium-Blutwert von unter 135 mmol/l liegt diese Erkrankung vor.

Dabei kann zu wenig Natrium im Blut durchaus schwerwiegende Konsequenzen für den menschlichen Organismus haben. Natriummangel kann einen Regulationsmechanismus in Gang setzen, der zu Wassereinlagerungen im Hirngewebe führen kann. In der Folge schwillt das Gehirn an und verliert Aminosäuren, die für klares Denken notwendig sind. Deshalb wird ein Mangel an Natrium auf den ersten Blick auch häufig mit beginnender Demenz verwechselt.

Warum ist ein Natriummangel im Alter gefährlich?

Mit zunehmenden Lebensjahren ist der menschliche Körper immer weniger imstande, das Gleichgewicht zwischen Flüssigkeit und Natrium aufrechtzuerhalten. Dies hat unterschiedliche Gründe, etwa dass vor allem ältere Menschen weniger Trinken wollen oder rasch und weniger stark Durst verspüren und deshalb auch weniger trinken. Alternde Nieren sind schlechter in der Lage, Wasser und Elektrolyte aus dem Urin zurückzuhalten, wobei mehr Flüssigkeit mit dem Harn ausgeschieden wird.

Der Körper älterer Menschen enthält grundsätzlich schon weniger Wasser, denn er besteht nur mehr zu knapp 45 Prozent aus Wasser. Das bedeutet, dass auch schon ein geringer Flüssigkeitsverlust ernsthafte Konsequenzen haben kann. Nicht außer Acht gelassen werden darf auch, dass viele alte Menschen Medikamente gegen Bluthochdruck oder Diabetes mellitus bzw. unterschiedliche Herzerkrankungen nehmen müssen. Diese regen den Körper häufig an, Flüssigkeit auszuscheiden.

Sogenannte Diuretika oder ACE-Hemmer oder Lacantien bzw. einige Psychopharmaka greifen auch unmittelbar in den Elektrolythaushalt ein, was zur Folge haben kann, dass sich der Natriumgehalt im Körper verändert.

Dies alles führt dazu, dass zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist und damit der Natriumspiegel im Blut zu hoch ist. Der Mediziner spricht in diesem Zusammenhang von einer Hypernatriämie bzw. einer Dehydratation, die vor allem bei älteren Menschen schwerwiegende Konsequenzen haben kann.

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Unterschiedliche Formen des Natriummangels

In der Medizin werden zwei Formen eines zu niedrigen Natriumspiegels unterschieden, nämlich der absolute und der relative Mangel. Bei ersterem handelt es sich tatsächlich um eine Unterversorgung des Blutes mit Natrium, während es beim zweiten darum geht, dass aufgrund einer Verdünnung des Blutes zu viel Flüssigkeitsvolumen entsteht und damit zu wenig Natrium im Blut ist.
Der absolute Natriummangel entsteht deshalb, weil der menschliche Körper zu viel Natrium verliert. Gründe dafür sind beispielsweise

  • Eine Nierenerkrankung, bei der der Körper vermehrt Salz verliert
  • Ein ausgeprägter Mangel an Mineralokortikoiden
  • Durchfall bzw. Erbrechen
  • Eine Bauchfellentzündung
  • Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Ein Darmverschluss
  • Eine Einnahme von Entwässerungsmedikamenten steigert die
  • Ausscheidung von Natrium ebenfalls

Der relative Natriummangel entwickelt sich aufgrund von Funktionsstörungen unterschiedlicher Organe, beispielsweise bei einer Herz- oder Nierenschwäche oder aber einer Leberzirrhose. Auch ältere Menschen, die vorwiegend destilliertes Wasser trinken, haben Probleme mit einem zu niedrigen Natriumwert.

Symptome bei einem Natriummangel im Alter

Ist zu wenig Natrium im Blut, reagiert das menschliche Gehirn sehr empfindlich und zeigt unterschiedliche Funktionsstörungen wie

  • Lethargie
  • Verwirrung
  • Muskelzittern
  • Krampfanfälle
  • Kopfschmerzen
  • Kälteempfindlichkeit
  • Veränderter Cholesterinspiegel
  • Veränderter Blutdruck

Bei chronischen Mangelzuständen von Natrium, wie sie bei älteren Menschen häufig vorkommen, neigen die Betroffenen zu einem unsicheren Gang und vermehrten Stürzen.

Man kann davon ausgehen, dass bei einem raschen Abfall des Natriumspiegels im Blut die Symptome rascher und schwerer auftreten. Auch liegt es auf der Hand, dass ältere Menschen schwerwiegendere Anzeichen eines Natriummangels entwickeln.

Mit zunehmender Intensität des Natriummangels werden die Menschen schlechter ansprechbar und können oft nur mehr durch starke Stimulation aufgeweckt werden.

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Wie wird ein Natriummangel diagnostiziert?

Ob ein älterer Mensch unter einem Natriummangel leidet, wird mithilfe einer Messung des Natriumspiegels in seinem Blut erhoben. Geht es in der Folge darum, die Ursachen für diesen Mangel herauszufinden, werden neben den persönlichen Umständen des Betroffenen wie vorliegende Erkrankungen und Medikationen auch Urintests durchgeführt. Neben den Bluttests sollen diese Aufschluss darüber geben, wie hoch die Flüssigkeitsmenge im Körper, aber auch die Blutkonzentration sowie der Uringehalt tatsächlich sind.

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Wie wird ein Natriummangel behandelt?

Wie eine Hyponatriämie behandelt wird, hängt von deren Ursache, aber auch Schwere der Erkrankung ab. Leidet der Betroffene beispielsweise unter einer Verdünnungshyponatriämie, wird die Zufuhr von Flüssigkeit entsprechend eingeschränkt. Dies kann mit der Verschreibung von entwässernden Medikamenten, sogenannten Diuretika, gekoppelt werden.

Medizinisch gilt es als sinnvoll, einen leichten Natriummangel damit zu behandeln, die tägliche Flüssigkeitsmenge auf einen Liter pro Tag zu reduzieren. Ist ein Medikament die Ursache für den Natriummangel, wird dessen Dosis reduziert oder es komplett abgesetzt.

Ärzte wenden aber auch immer wieder die Maßnahme an, bei Betroffenen mit einem Natriummangel, eine Natriumlösung intravenös zu verabreichen und gleichzeitig ein Diuretikum zu verschreiben, dass die Flüssigkeitsausscheidung erhöhen soll. Erfolgt diese Therapie langsam und über mehrere Tage, kann dies den Natriumspiegel im Blut des Betroffenen korrigieren.

Reicht die Einschränkung der täglichen Flüssigkeitsmenge nicht aus, kann es Sinn machen, Salztabletten zu verschreiben. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der ältere Mensch an einem chronischen Natriummangel leidet. Je nach der Ursache einer Hyponatriämie gibt es unterschiedliche Medikamente, die zum Einsatz kommen. Handelt es sich um einen schweren Natriummangel, ist eine Akutbehandlung notwendig. Diese erfolgt meist mit der intravenösen Gabe von Flüssigkeiten und neueren Medikamenten, den sogenannten Vaptanen. Wichtig ist dabei, dass der Natriumspiegel nie zu schnell erhöht wird, da dies zu schwerwiegenden Schädigungen im Gehirn führen kann.

Natriummangel im Alter vorbeugen – mit der richtigen Ernährung

Um einen Natriummangel im Alter vorzubeugen, ist ein erster Schritt, sich richtig zu ernähren. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass Natrium in fast allen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, aber auch in Mineralwasser vorkommt. In Salz, egal ob Koch-, Meer- oder Steinsalz, ist es zu 40 Prozent enthalten. Die übrigen 60 Prozent des handelsüblichen Speisesalzes bestehen aus Chlor.

Zum Nachwürzen von Speisen, aber auch in Lebensmitteln, wird meist jodiertes oder fluoriertes Speisesalz verwendet, auch mit Kräutern oder Gewürzen angereicherte Sorten sind im Handel erhältlich und sorgen für eine gute Natriumversorgung.

Obst und Gemüse, aber auch ungesalzene Nüsse und Getreide bzw. Pflanzenöle gelten weitgehend als natriumarm. Dies trifft auch auf Milchprodukte und Hülsenfrüchte bzw. Muskelfleisch zu. So enthalten beispielsweise 100 Gramm Weichkäse nur 800 mg Natrium, während Salzstangen derselben Menge 1800 mg Natrium enthalten. Auch ein Salzhering mit 100 Gramm Gewicht weist einen hohen Natriumgehalt von 5390 mg auf, während ein Brötchen nur auf 370 mg kommt.

Natriummangel im Alter hat unterschiedliche Ursachen und sollte in jedem Fall behandelt werden, da sonst schwerwiegende Beeinträchtigungen im Alltag folgen können. Die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken und einen genauen Blick auf die verschriebenen Medikamente zu werfen, ist ein erster Schritt, der den Natriumspiegel im Blut ausgleichen oder korrigieren kann.

 

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