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Diabetes-Symptome: Krankheitsbild, Diagnose & Behandlung

Diabetes gilt als Volkskrankheit. Und tatsächlich sind knapp 9% der Deutschen aufgrund einer Diabetes-Erkrankung in Behandlung. Dabei nimmt das Risiko ab 75 Jahren stark zu: Hier betrifft es durchschnittlich bereits jede vierte Person.

 

Kennzeichnend für Diabetes ist ein krankhaft hoher Blutzuckerwert, eine sogenannte Hyperglykämie. Ein zu niedriger Blutzucker wird als Hypoglykämie bezeichnet.

Was ist Diabetes?

Diabetes ist eine Erkrankung des Stoffwechsels, die mit dem Hormon Insulin zusammenhängt.

Insulin wird in den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet und von dieser ausgeschüttet. Es senkt den Blutzuckerspiegel, indem es Glucose wie eine Art Schlüssel den Eintritt in die Zellen ermöglicht. Dort wird Glucose unter anderem als Energielieferant benötigt.

Bei Diabetikern ist aus unterschiedlichen Gründen dieser Vorgang gestört, sodass ihr Blutzuckerspiegel erhöht bleibt und die Zellen nicht mit Glucose versorgt werden. Dieser Spiegel steigert sich so, bis schließlich ein diabetisches Koma droht.

In der Medizin heißt die Krankheit Diabetes mellitus, „honigsüßer Durchfluss“. Der Name stammt aus der Zeit, als die einzige sichere Diagnose der Geschmackstest des Patientenurins war. Urin eines Diabeteserkrankten schmeckt süßlich, da der Körper den Zucker über alle möglichen Wege auszuscheiden versucht.

Ein gestörter Blutzuckerspiegel ist eine ernsthafte Gefahr, die auch lebensbedrohlich sein kann. Ein zu hoher Wert sorgt langfristig für eine schwere Übersäuerung des Blutes, Organschäden und Durchblutungsstörungen.

Daher ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers zur Früherkennung wichtig und empfehlenswert, gerade im hohen Alter.

Diabetes unterteilt sich in vier Typen. Am häufigsten kommen Typ I und Typ II vor, während Typ III die seltenen Fälle enthält und Typ IV den speziellen Fall der Schwangerschaftsdiabetes umfasst.

Was ist Diabetes Typ I?

Bei Diabetes Typ I liegt ein absoluter Mangel an Insulin vor. Das heißt, dass die Bauchspeicheldrüse kein Insulin produziert. Am häufigsten ist das der Fall bei einer Autoimmunerkrankung, die die Beta-Zellen fälschlicherweise attackiert und zerstört.

Eine solche Erkrankung ist immer angeboren und wird üblicherweise schon im Kindes- oder Jugendalter diagnostiziert. Daher hieß es früher auch juveniler Diabetes.

Der Mangel an Insulin kann nicht vom Körper kompensiert werden und ist nicht heilbar. Diabetiker vom Typ I müssen deswegen ein Leben lang Insulin künstlich zuführen durch Spritzen oder eine Insulinpumpe.

Was ist Diabetes Typ II?

Der am häufigsten auftretende Typ ist der Typ II, der knapp 90% der Diabetiker betrifft. Ihm liegt eine Insulinresistenz zugrunde, sodass zwar genug Insulin produziert wird, die Zelle jedoch nicht mehr auf die „Türöffnungsfunktion“ reagiert.

Im weiteren Verlauf wird dadurch die Insulinproduktion erst erhöht, da der Körper an einen geregelten Stoffwechsel gewöhnt ist und einen zu hohen Blutzuckerspiegel wie üblich mit Insulin regulieren will. Weil der Effekt jedoch ausbleibt, erschöpft sich die Produktion und vermindert sich zunehmend.

Der Typ II wird meistens erst 5 bis 10 Jahre nach Ausbruch diagnostiziert, da die Symptome sich nur schleichend einstellen. Durch den so sehr späten Therapiebeginn sind dann häufig schon erste Folgen sichtbar: geschädigte Zellen an Organen und beginnende Durchblutungsstörungen.

Während früher der Typ II abfällig als durch Übergewicht und zuckerreiche Ernährung selbst verursacht galt, ist heute nachgewiesen, dass eine genetische Disposition zwingend vorliegen muss.

Unter Typ II fällt auch die sogenannte Altersdiabetes, die erst sehr spät Symptome zeigt.


Was ist Diabetes Typ III?

Der Typ III ist eine Kategorie, die alle diejenigen Ursachen umfasst, die weder Typ I noch Typ II oder Typ IV zugeordnet sind.

Sie enthält die seltenen Auslöser von Diabetes wie Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, medikamenteninduzierten Diabetes, genetische Fehlfunktionen und Autoimmunerkrankungen.

Was ist Diabetes Typ IV?

Die Schwangerschaftsdiabetes beschreibt eine Erkrankung, die erstmals oder ausschließlich während einer Schwangerschaft auftritt. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft und wird im Rahmen der Mutterschaftsuntersuchungen routinemäßig getestet.

Allerdings ist der Fall, dass es sich um einen erstauftretenden Typ I oder Typ II handelt, ausgesprochen selten. Normalerweise kehrt mit der Entbindung ein geregelter Stoffwechsel zurück.

Symptome von Diabetes

Durch die Unterversorgung der Zellen mit Glucose zeigt der Körper nur noch eine verminderte Leistung. Erkrankte sind ständig müde und fühlen sich apathisch, da ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Energie fehlt.

Ein stark gestiegenes Durstgefühl und damit verbunden ein hoher Harndrang resultiert aus dem Versuch des Körpers, den Blutzuckerspiegel durch Ausschwemmen zu regulieren. Daher ist die Zufuhr von mehreren Litern Wasser am Tag nicht unüblich.

Der Körper reagiert auch mit Wadenkrämpfen und Juckreiz auf den veränderten Stoffwechsel. Es können sich Sehstörungen bilden und Wortfindungsstörungen auftreten.

Bei Diabetes Typ I ist auch häufig eine Gewichtsabnahme bei unveränderter Ernährungsaufnahme deutlich erkennbar.

Wenn Diabetes gefährlich wird

Diabetes gehört zum sogenannten „tödlichen Quartett“ oder metabolischen Syndrom, das aus hohem Blutzucker und hohen Blutfettwerten, Übergewicht und Bluthochdruck besteht. Jeder Faktor stellt für sich ein erhöhtes Risiko für eine Herz- oder Gefäßerkrankung dar. Treffen mehrere der Faktoren aufeinander, droht mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine ernsthafte Erkrankung.

Ein unbehandelter oder entgleister Diabetes kann in einem diabetischen Koma enden. Kurz davor wird ein penetranter Aceton-Geruch im Atem bemerkbar, der an Nagellackentferner erinnert und der durch eine Übersäuerung des Blutes entsteht. Übelkeit und Erbrechen folgen, der Blutdruck sackt ab und schlussendlich tritt Bewusstlosigkeit ein.

Ist das Koma eingetreten, ist ein Erwachen aus eigener Kraft nicht mehr möglich. Nur die Zufuhr von Flüssigkeit und blutzuckersenkenden Medikamenten wirkt gegen die extreme Überzuckerung.

Diabetiker, die Insulin spritzen, können auch in die entgegengesetzte Richtung entgleisen und in einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel geraten. Das passiert in der Regel durch eine falsche Berechnung der zu spritzenden Menge oder ungewöhnliche Einwirkungen auf den Stoffwechsel wie Medikamente oder sportliche Aktivität.

Ein solcher Unterzucker kann unbehandelt bis zur Bewusstlosigkeit führen und lebensbedrohlich sein. Gefährlich ist die Ähnlichkeit der Symptomatik zu Schlaganfällen und hohem Alkoholspiegel, da dadurch eine falsche Erstbehandlung droht.

Mit zu niedrigem Blutzuckerspiegel erscheinen Erkrankte verwirrt und weder zeitlich noch räumlich orientiert. Sie haben Sprach- und Gangstörungen bis hin zu ausgewachsenen Lähmungen. Auch ihr Atem riecht nach Aceton, was dann schnell zum Fehlschluss führt, dass sie betrunken wären.

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Diabetes diagnostizieren

Die Konzentration von Blutzucker wird in zwei verschiedenen Einheiten gemessen: Milligramm pro Deziliter (mg/dl) misst das Gewicht der Zuckermoleküle und Millimol pro Liter (mmol/l) berechnet die Anzahl der Zuckermoleküle im Blut. Bekannt ist vor allem die Messung in Milligramm pro Deziliter.

Gemessen wird dabei immer der sogenannte Nüchternblutzucker (NBZ), also der Blutzucker 8 bis 12 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme.

Der Normwert für Erwachsene liegt bei 80 – 110 mg/dl oder 4,4 – 6 mmol/l. Bei einer Routineuntersuchung wird dafür ein Blutstropfen aus der Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen entnommen und auf einem Teststreifen von einem entsprechenden Messgerät ausgewertet.

Besteht bereits der Verdacht auf Diabetes, wird der Blutzuckerspiegel im Rahmen eines Blutbildes erstellt.

Ab 126 mg/dl gilt die Diagnose Diabetes als recht sicher, wenn ein hoher Spiegel fortlaufend messbar bleibt und keine andere Erklärung vorliegt. Der Blutzuckerspiegel wird aber oft genug erst bei einem routinemäßigen Check-up entdeckt und liegt dann schon nicht selten bei 300-400 mg/dl.

Behandlung

Diabetes ist nicht heilbar. Bei Typ II kann zwar eine frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Therapie eine natürliche Blutzuckerregulation wieder ermöglichen, jedoch ist auch hier eine erneute Entgleisung nicht ausgeschlossen.

Das Wichtigste in der Behandlung ist daher eine umfassende Schulung über die Krankheit an sich. Dabei sind Ernährungsfragen, Lebensstil, Erkennen der Symptome von Hyper- und Hypoglykämie und auch psychische Auswirkungen Thema.

Diabeteserkrankte müssen mit viel Eigenverantwortung an ihre Krankheit herangehen, können dann aber in der Regel mit nur wenigen Einschränkungen ihren normalen Alltag leben. Entgegen weit verbreiteter Meinung gibt es auch keine vorgeschriebene Ernährung bei Diabetes.

Ist ein Blutzucker gut eingestellt, fallen alle 3 bis 6 Monate Kontrolluntersuchungen an. Dabei misst man den sogenannten Langzeitzucker, also die Schwankungen des Blutzuckers innerhalb dieses Intervalls. Damit ist sichergestellt, dass eine Entgleisung auch erkannt wird und nicht von der Tagesform abhängt.

Beim Kontrolltermin wird auch der Körper auf mögliche Folgen des Diabetes untersucht. Das umfasst vor allem eine Untersuchung der Füße auf Anzeichen eines diabetischen Fußes, einen Urintest, eine Untersuchung des Herzens und eine Überprüfung der aktuellen Werte für Gewicht, Bauchumfang, Blutdruck und Blutfette.

Auch ein regelmäßiger Termin beim Augenarzt zur Kontrolle des Augeninnendrucks und der Sehkraft sind unabdingbar. Die medikamentöse Behandlung besteht in erster Linie aus Insulingabe und Antidiabetika.

Was man selbst bei Diabetes tun kann

Das Wichtigste für Diabetespatienten ist, sich an die in der Schulung erlernten Maßnahmen zu halten. Zudem sollten alle möglichen Veränderungen und Einflüsse auf den Stoffwechsel mit dem Arzt besprochen werden, da sie sowohl die Diabetesfolgen wie auch die Therapie entscheidend beeinflussen können.

Ratsam ist immer, den Lebensstil gesünder zu gestalten. Nikotin und Alkohol wirken sich auch auf den Blutzuckerspiegel aus und erschweren die Therapie. Eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit langsam resorbierbaren Kohlenhydraten und wenig Einfachzucker hilft gegen eine Entgleisung.

Zur Vorbeugung eines diabetischen Fußes ist ein weiches Schuhwerk empfehlenswert, das nicht auf den Fuß drückt. Eine regelmäßige medizinische Fußpflege ist gesund und wirkt außerdem entspannend.

Diabetes vorbeugen

Diabetes entsteht durch eine genetische Disposition. Liegt diese vor, kann Diabetes nicht allein durch Aktivität, allgemeine Gesundheit oder Ernährung vermieden werden.

Jedoch senken sie deutlich das Risiko für eine Blutzuckerentgleisung. Zudem beugt ein gesundes Leben auch vielen anderen Krankheiten vor.

Ein aktiver Lebensstil mit ausreichend Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und Alkohol senkt den Blutzucker und den Blutdruck und wirkt Übergewicht entgegen. Außerdem steigt die Insulinempfindlichkeit.

Wenn in der Familie Fälle von Diabetes bekannt sind, sollte auf jeden Fall eine regelmäßige Blutzuckeruntersuchung stattfinden.

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