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Blutdruck bei Herzinfarkt: Symptome, Anzeichen, Ursachen und Behandlung

Blutdruck bei Herzinfarkt

Blutdruck und Gesundheit

Der Blutdruck gehört zu den Gesundheitsfaktoren, bei denen viele Menschen eher Halbwissen besitzen. Dabei ist er von hoher Bedeutung für den Kreislauf und das Herz und somit für die gesamte körperliche Gesundheit. Denn der Kreislauf kann seine Aufgaben wie die Versorgung der Zellen oder den Transport von Stoffwechselprodukten und Giftstoffen nur dann ausführen, wenn der Blutdruck einerseits ausreichend ist, um den Blutfluss in geeigneter Geschwindigkeit zu halten, andererseits aber auch niedrig genug ist, um keine Schäden anzurichten.

Blutdruck misst man immer in zwei Werten. Der obere Wert heißt systolisch, der untere diastolisch. Die Namen beziehen sich darauf, in welcher Phase des Herzschlags die Messung stattfindet. Der systolische Blutdruck wird während der Systole gemessen, also während sich das Herz zusammenzieht. Der diastolische Blutdruck hingegen ist der Druck im Moment der Diastole, wenn der Herzmuskel erschlafft. Dieses Spiel von An- und Entspannung sorgt für einen kontinuierlichen Blutfluss in den Gefäßen.

Ein gesunder Blutdruck liegt im Durchschnitt bei 120/80 mmHg, gesprochen „120 zu 80“. Gemessen wird in mmHg, was für Millimeter-Quecksilbersäule steht und eine früher sehr gebräuchliche Maßangabe in der Medizin war. Jedoch kann dies individuell auch noch abweichen, zum Beispiel bei sehr großen oder kleinen Menschen, und durch einige Faktoren beeinflusst sein, ohne als krankhaft zu gelten.

Entgegen viel geäußerter Meinung ist übrigens kein Zusammenhang mit einem hohen oder niedrigen Puls zwangsläufig gegeben. Jedoch kann der Körper durch eine Erhöhung oder Senkung der Herzfrequenz eine Entgleisung des Blutdrucks temporär kompensieren.

Hoher Blutdruck: Hypertonie

Einen hohen Blutdruck bezeichnet man als Hypertonie. Generell spricht man ab einem systolischen Wert von 140 mmHg oder einem diastolischen Blutdruck von 90 mmHg von einem hohen Blutdruck, ab 180/110 mmHg von einer schweren Hypertonie, die im lebensbedrohlichen Bereich liegt.

Allerdings gilt es immer, zwischen erkennbarer, unproblematischer und nicht sichtbarer oder gefährlicher Ursache zu unterscheiden. So leiden viele Menschen am sogenannten Weißkittelsyndrom. Dieses beschreibt das Phänomen, dass bei Arztbesuchen Puls und Blutdruck immer etwas erhöht sind, während außerhalb der Praxis nie Probleme entstehen. Auch andere Stressfaktoren wie Nervosität oder Leistungssport können den Blutdruck kurzweilig erhöhen, ohne als Gesundheitsgefahr zu gelten oder eine Behandlung erforderlich zu machen.

Sehr große Menschen haben auch häufig einen generell höheren Blutdruck, da ihr Kreislauf natürlicherweise eine längere Strecke zurücklegen muss, um den ganzen Körper zu versorgen. 

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Wie hoher Blutdruck schaden kann

Ein hoher Bluthochdruck über längere Zeit kann sehr problematisch werden. Die Gefäßinnenwände drohen dann Schaden zu nehmen, was bis zu einer Ruptur, also einem Riss, und damit zu einer gefährlichen Blutung führen kann. 

Der Druck kann auch Plaquebildungen von den Gefäßwänden abreißen und sie so lange mitführen, bis die Gefäße zu klein werden, um sie zu passieren. Die entstehende Blockade nennt man Thrombus. Sie kann lebensbedrohlich sein, besonders, wenn sie in Lunge, Herz oder Hirn entsteht. Denn ist hier die Blutversorgung unterbrochen, können notwendige Körperfunktionen nicht mehr stattfinden wie die Atmung oder der Herzschlag. Geschieht dies im Hirn, nennt man dies Schlaganfall, im Herzen spricht man von einem Herzinfarkt.

Symptome bei hohem Blutdruck

Den erhöhten Druck in den Blutgefäßen spüren Sie dort, wo die Gefäße sich nur wenig ausdehnen können und unmittelbar auf Nervenbahnen treffen. Das ist vor allem im Gehirn der Fall, daher gehören Kopfschmerzen zu den ersten und häufigsten Symptomen bei unbehandeltem Bluthochdruck. Nicht selten treten sie besonders nach längerem Liegen verstärkt auf. Hinzu kommt der sprichwörtlich berühmte rote Kopf, als strenge man sich gerade sehr an. 

Auch die feinen Gefäße im Innenohr sind von hohem Blutdruck beeinträchtigt, sodass Schwindel und daraus resultierende Übelkeit bis Erbrechen folgen. Ebenso kann Nasenbluten entstehen, wenn durch den Druck die kleinen Gefäße in der Nase reißen. 

Die meisten Menschen quält eine innere Unruhe und Rastlosigkeit, während sie sich gleichzeitig sehr erschöpft und wie gerädert fühlen. Eskaliert der Blutdruck noch weiter, kann es bis zur Atemnot nach nur geringer Belastung und einem Engegefühl in der Brust gehen. 

Ursachen für hohen Blutdruck

Die häufigste Ursache für hohen Blutdruck ist, neben der genetischen Vererbung, Übergewicht. Denn dies belastet das Herz stärker und ist oft begründet in einer ungesunden Lebensführung mit fettiger, stark salzhaltiger und kalorienreicher Ernährung bei wenig Bewegung, was seinerseits sich wieder negativ auf den Körper und den Blutkreislauf auswirkt.

Da Adipositas aber auch aus anderen Gründen entstehen kann, gehen Übergewicht und Hypertonie nicht immer Hand in Hand. Jedoch erhöht auch eine Adipositas mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung immer das Risiko, an hohem Blutdruck zu erkranken. 

Viele Schilddrüsenerkrankungen wirken direkt auf den Blutdruck ein, da die Schilddrüsenhormone auch für die Regulierung des Blutdrucks mitverantwortlich sind. Ähnliches gilt für Nierenerkrankungen, da hier wichtige Hormone wie Adrenalin gebildet werden.

Auch einige Medikamente wirken direkt oder indirekt auf den Blutdruck ein. Am bekanntesten sind die Antibabypille, Psychopharmaka und einige Betäubungsmittel. 

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Niedriger Blutdruck: Hypotonie 

Das Gegenteil des hohen Blutdrucks, den niedrigen Blutdruck, bezeichnet man als Hypotonie. Er ist etwas weniger trennscharf festgelegt in seinen Grenzwerten, jedoch spricht man im Allgemeinen ab einem Abfall unter 100 mmHg systolisch oder 60 mmHg diastolisch von einem problematisch niedrigen Blutdruck.

Es existieren viele ungefährliche Ursachen für einen temporär oder grundsätzlich niedrigen Blutdruck. Wenn Sie besonders entspannt sind, wirkt sich dies auch körperlich und gerade auch auf Ihren Blutdruck aus. Auch gilt analog zum hohen Blutdruck: je kleiner ein Mensch ist, desto niedriger ist meist sein durchschnittlicher Blutdruck. Zudem sind manche Menschen prinzipiell mit einem niedrigen Blutdruck ausgestattet, weswegen sie in der Regel anfälliger für Kreislaufprobleme sind.

Allerdings ist die Hypotonie außerhalb des deutschen Raumes kaum als eigenständige Krankheit angesehen. Vielmehr gilt sie nur als Symptom anderer Erkrankungen.

Wie niedriger Blutdruck schaden kann

Meist ist es nicht der niedrige Blutdruck selbst, sondern die Ursache dafür ein Gesundheitsrisiko.

Im höheren Alter ist ein niedriger Blutdruck meist die Folge einer Erkrankung am Herzen oder im Hirn, die sich in irgendeiner Weise auf den Kreislauf auswirkt. Typisch ist eine Herzinsuffizienz, also eine Herzschwäche, bei der das Herz sich nicht mehr ausreichend zusammenzieht, um einen stabilen, gesunden Blutfluss zu ermöglichen. Durch den geringen Auswurf an Blutvolumen, der bei einem Herzschlag in die Gefäße gegeben wird, sinkt der Blutdruck ab. 

Auch reagiert gerade im Alter der Körper immer langsamer auf Reize. Deswegen sind bei einem schnellen Aufstehen oder langem Stehen die Gefäße nicht mehr rechtzeitig bereit sich zu verengen, sodass das Blut aufgrund der Schwerkraft in die Beine und Füße sackt und der Kreislauf erstmal zusammenbricht. 

Ein solcher Kreislaufkollaps ist nicht nur unangenehm, sondern kann bei unbedachtem Fall zu sehr ernsthaften Verletzungen führen und im schlimmsten Fall den Kreislauf so stark kollabieren lassen, dass der Körper dies nicht mehr kompensieren kann und es zum Herzstillstand kommt. Allerdings tritt dies normalerweise nur bei Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen und blutverdünnenden Medikamenten auf.

Ein niedriger Blutdruck entsteht auch dann, wenn die Gefäße an einer Stelle Blut verlieren, es also eine innere oder äußere Blutung gibt. Dann sinkt das ausgeworfene Blutvolumen und damit der Blutdruck schlicht aufgrund des Mangels an verbleibendem Blut im Körper. Manche Blutungen geschehen unbemerkt, gerade bei Menschen mit fragilen Gefäßwänden oder die Blutverdünner nehmen. Treten dann Symptome auf, ist oft schon ein lebensbedrohliches Stadium erreicht.

Symptome bei niedrigem Blutdruck

Wie bei der Hypertonie zeigen sich am schnellsten die Symptome niedrigen Blutdrucks in Kopfnähe. Schwindel und Sehstörungen werden am häufigsten genannt, was auch an der entstehenden Unterversorgung der Zellen mit Sauerstoff liegt. Diese können ihre Arbeit nicht mehr ausreichend verrichten und sterben teils sogar ab.

Durch den Mangel an Sauerstoff fühlen sich Betroffene müde und schlapp und können sogar in Ohnmacht fallen.

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Ursachen für niedrigen Blutdruck

Die häufigste Ursache für niedrigen Blutdruck ist die Herzinsuffizienz. Gerade weil sie sich schleichend verschlimmert und somit lange unbemerkt bleibt, ist sie hochgradig gefährlich und muss unbedingt unmittelbar nach der Diagnose behandelt werden.

Fast ebenso häufig sind verschiedene Arten von Blutmangel in den Gefäßen der Grund für einen sinkenden Blutdruck. Das betrifft innere und äußere Blutungen, bei denen der Kreislauf Blut verliert, ebenso wie die Gefäße hinter einer Thrombose. Während sich vor der Thrombose das Blut staut und der Druck dort stark ansteigt, gelangt nur wenig Volumen hinter diese Barriere, sodass der Druck dort sehr niedrig ist. 

Auch für Hypotonie kann es eine genetische Veranlagung geben, mit der man aber in der Regel gut leben kann. Auch Schilddrüsenerkrankungen sind meist gut behandelbar und daher nur selten ein langfristiges Problem für den Blutdruck.

Eine sehr häufige Ursache wird kaum gesehen: Blutmangel aus Flüssigkeitsmangel. Wenn Sie wesentlich weniger trinken und es noch heiß ist, schlägt sich dies auf Ihren Kreislauf auch insofern nieder, dass Ihnen schlicht Wasser in den Gefäßen fehlt. Daher sollten Sie immer daran denken, ausreichend zu trinken.

 

Störungen im Blutdruck und Herzinfarkt

Hoher Blutdruck kann schnell und auf vielfältige Weise zu einem Herzinfarkt führen. 

Typisch ist der Herzinfarkt aufgrund eines mitgerissenen Thrombus, der sich in den Herzkranzgefäßen festsetzt. Die Blockade verhindert dann eine Versorgung der Herzmuskelzellen dahinter, die schließlich absterben, wodurch sich das Herz nicht mehr genug zusammenziehen kann und es schlussendlich zum Herzstillstand kommt. Dies bezeichnet man klassischerweise als Herzinfarkt.

Doch auch ein Thrombus im Hirn oder in der Lunge beeinflusst das Herz indirekt. Trifft der Schlaganfall in einer lebenswichtigen Region des Gehirns auf, wie zum Beispiel dem Atemzentrum, und fällt diese Funktion dann auf, folgt immer eine Unterversorgung der Herzmuskelzellen. 

Ebenso kann aber auch der Bluthochdruck ein Gefäß ruptieren, woraufhin der eintretende Blutverlust den Blutdruck erst massiv senkt, bis der Kreislauf dann vollständig kollabiert und stillsteht.

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