Stress reduzieren im Alter: Auslöser, Folgen & Tipps zur Stressreduktion
Wie kann man Stress reduzieren? Hier finden Sie neun effektive Tipps, wie Sie einfach Stress reduzieren können.
Stand 22. Juli 2024
- Inhaltsverzeichnis
- 1 Stress reduzieren im Alter: Auslöser, Folgen & Tipps zur Stressreduktion
- 2 9 Tipps wie Sie Stress reduzieren können
- 2.1 Stress reduzieren durch einen strukturierten Alltag
- 2.2 Ängste nicht verdrängen, sondern darüber reden
- 2.3 Durch ausgewogene Ernährung Stress reduzieren
- 2.4 Stress reduzieren durch die Wirkung von Heilpflanzen
- 2.5 Stress reduzieren durch die Wirkung von Heilpflanzen
- 2.6 Autogenes Training bzw. sportliche Betätigung wirken beruhigend
- 2.7 Regelmäßig in die Sauna gehen, kann Stress reduzieren
- 2.8 Stress reduzieren durch soziale Kontakte mit Gleichgesinnten
- 2.9 Zeit sinnvoll nutzen
- 3 Stress reduzieren – Fazit
Knapp 80 Prozent der deutschen Bevölkerung klagen über Stress – überraschend ist allerdings, dass auch Senioren und ältere Menschen stark davon betroffen sind. Mit einigen Maßnahmen können Betroffene aber ganz einfach Stress reduzieren und den Folgen vorbeugen. Hier finden Sie neun hilfreiche Tipps, wie Sie ihren Lebensabend entspannt genießen können.
Lebensabend = Erholen und Entspannen = Stress reduzieren
Die Erwartung, einen entspannten Lebensabend zu genießen, haben im Grunde genommen viele, doch die Realität sieht häufig anders aus. Statt die Freizeit zu genießen und den Tag so zu verbringen, wie Sie es eigentlich immer geplant hatten, hält Stress Einzug in den Lebensalltag.
Das hat unterschiedliche Ursachen, unter anderem liegt es jedoch häufig daran, dass während der Berufstätigkeit der Tag noch klare Strukturen hatte. Man steht morgens auf, geht zur Arbeit, kümmert sich danach um die Familie oder um Erledigungen und geht abends meist zur selben Zeit zu Bett. Nach Renteneintritt fällt dieser gewohnte Rhythmus plötzlich weg. Zusätzlich kommt bei vielen das Gefühl auf, dass mit Wegfall der Arbeit plötzlich auch der Lebensinhalt fehlt.
Mögliche Ursachen für Stress im Alter
Manche Rentner haben plötzlich sehr viel Zeit, andere wiederum haben fast keine, weil sie mit privaten Terminen, dem Alltag mit der Familie oder mehreren Hobbies quasi überfordert sind. Dazu kommt, dass viele erst im Ruhestand körperliche Probleme bzw. Symptome erkennen oder wahrnehmen. Mit der Angst vor einer Krankheit verbindet sich manchmal dann noch die Sorge um den Partnerverlust oder um finanzielle Probleme.
Gibt es keinen Partner, fehlen einigen Senioren nach Ende der Berufstätigkeit die sozialen Kontakte und sie quält die Sorge vor einem Leben in Einsamkeit. Umgekehrt stehen manche Paare vor dem Problem, plötzlich den ganzen Tag miteinander zu verbringen. Auch das kann Konfliktpotential mit sich bringen und ein Stressfaktor sein, vor allem wenn sich der Betroffene für den Partner zuständig fühlt.
Es gibt aber auch Situationen, in denen der Stress im Alltag von außen an die Senioren herangetragen wird. Etwa durch Hektik an der Supermarktkasse, wenn die Warteschlange keine Geduld hat oder aber wenn beim Überqueren der Straße die Ampel viel zu schnell auf Grün schaltet. Aber auch im Pflegefall können offenkundige Bemerkungen des Umfelds über Defizite älterer Menschen unangenehmen Stress für die ältere Generation auslösen. Hierbei sollte unbedingt darauf geachtet werde, dass Angehörige den Betroffenen mit viel Taktgefühl gegenübertreten.
Ein nicht außer Acht zu lassender Faktor für Stress im Alter ist für die Betroffenen die Angst, die Selbstständigkeit und das selbstbestimmte Leben aufgeben zu müssen. Wenn sich ein alter Mensch plötzlich nur mehr eingeschränkt bewegen kann und in der Folge auf die Unterstützung von Familienangehörigen oder Pflegekräften angewiesen ist, können Kleinigkeiten wie ein falsch zubereitetes Essen oder eine vermeintliche zu lange Wartezeit auf den Pflegedienst bzw. den Angehörigen Stress auslösen.
Symptome bei Stress im Alter
Grundsätzlich gilt, dass jeder sehr individuell auf Stress reagiert und dabei auch unterschiedlich starke Symptome entwickelt. Wichtig ist, zwischen dem kurzfristigen Stress und dem langfristigen Stress zu unterscheiden. Während ersterer einfach aus einer bestimmten Situation heraus entsteht und Symptome wie Ruhelosigkeit und Nervosität sich wieder legen, begleitet der langfristige Stress den Betroffenen sehr lange und löst eine dauerhafte Belastung aus.
Kann der Körper das bei Stress entwickelte Hormon nicht abbauen, signalisiert er, dass die Belastung für ihn zu hoch ist. Es kann dann zu Symptomen kommen, die behandelt werden sollten, darunter unter anderem:
- Herz-Kreislaufbeschwerden
- Müdigkeitsgefühl bzw. Erschöpfungsgefühl
- Einschlaf- und Durchschlafprobleme
- Erhöhter Blutdruck und schneller Puls
- Verspannungen der Rücken- bzw. Nackenmuskulatur
- Atembeschwerden
- Kopfschmerzen
- Antriebslosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Irritationen der Haut
Dabei ist es besonders wichtig, die Ursachen bzw. Auslöser für den Stress im Alter zu identifizieren und in den Griff zu bekommen.
9 Tipps wie Sie Stress reduzieren können
Wie kann man Stress reduzieren? In den folgenden neun Punkten erklären wir, wie Sie Ihren Alltag mit leicht umsetzbaren Maßnahmen entspannter gestalten können.
1. Stress reduzieren durch einen strukturierten Alltag
Die neu gewonnene Zeit im Seniorenalter sollte dazu genutzt werden, eine neue Struktur zu schaffen. Der gewohnte Tagesrhythmus ist meist durcheinander geraten, wobei es sowohl vorkommt, dass jemand mit seiner großzügigen Zeit nichts anzufangen weiß, oder er aber zu viele Termine hat. In beiden Fällen ist es sinnvoll, den Tagesablauf zu strukturieren und die Werktage Montag bis Freitag mit einem ähnlichen Tagesablauf zu planen. Zu beachten ist dabei, dass unbedingt Terminpläne mit Familienbesuchen oder Veranstaltungsbesuchen nicht zu eng kalkuliert werden, sondern Freiräume und Ruhezeiten eingeplant werden.
Hat jemand im neuen Lebensabschnitt der Pension zu viel Zeit, kann es helfen, sich ein neues Hobby zuzulegen. Vielleicht gibt es ja eine Tätigkeit oder ein Engagement, dem jemand bereits sein ganzes Leben nachkommen wollte. Genau das kann nun zu einem festen Bestandteil des Tagesablaufes werden und dafür sorgen, dass keine Langeweile mehr aufkommt.
2. Ängste nicht verdrängen, sondern darüber reden
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ältere Menschen von der neuen Situation und der vielen Freizeit überfordert sind. Dann gilt es, etwaigen Frust oder aufkommende Ängste nicht stillschweigend mit sich selbst auszumachen, sondern mit Freunden oder der Familie darüber zu sprechen. Es kann bereits eine Erleichterung sein, zu spüren, dass die Angehörigen oder der Freundeskreis für einen da sind und man nicht alleine mit allem fertig werden muss. Wer keine oder nur wenige soziale Kontakte hat, kann über die Teilnahme in Vereinen oder bei ehrenamtlichen Tätigkeiten Gleichgesinnte treffen.
3. Durch ausgewogene Ernährung Stress reduzieren
Um etwaigen Stress gut zu bewältigen, heißt es auch, auf die richtige Ernährung zu setzen. Dabei gilt es vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C zu achten, denn diesem wird eine Anti-Stress-Wirkung nachgesagt. Kiwis und Orangen können also ganz natürlich und schmackhaft helfen, den Stresspegel gering zu halten.
Ebenso ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Denn Stress wirkt sich negativ auf die Hydrierung des Körpers aus. Damit keine Dehydrierung geschieht, sollte regelmäßig und in ausreichenden Mengen Wasser bzw. alkoholfreie und ungesüßte Getränke konsumiert werden.
4. Stress reduzieren durch die Wirkung von Heilpflanzen
Fühlt sich jemand gestresst oder unter Druck gesetzt, können verschiedene Heilpflanzen wieder zu innerer Ruhe helfen. Zu empfehlen ist beispielsweise Herzgespann, das sich hervorragend in einen beruhigenden Tee verarbeiten lässt. Auch Baldrian oder Hopfen bzw. Johanniskraut und Passionsblume in Tee- oder Tablettenform können dazu beitragen, dass Senioren ihren Lebensalltag entspannter genießen können.
5. Stress reduzieren durch ein Notrufsystem
Obwohl viele Senioren den gewohnten Lebensraum nicht verlassen wollen, leben sie dennoch täglich mit der Sorge, dass ihnen etwas zustoßen könnte und sie im Ernstfall alleine und hilflos sind. Auch wenn es vielen Betroffenen nicht bewusst ist, löst dies zumindest unterbewusst oft Stress aus. Abhilfe kann hierbei ein Hausnotrufsystem schaffen. Mit dem zugehörigen praktischen Notrufknopf können Besitzer nämlich zu jederzeit, mit einem mobilen Gerät sogar an jedem Ort, binnen kürzester Zeit mit medizinischer Hilfe versorgt werden. So wird nicht nur bei den Senioren Stress und Unischerheit reduziert, auch Angehörige müssen sich dank des Notrufsystems keine Sorgen mehr um ihre Liebsten machen.
6. Autogenes Training bzw. sportliche Betätigung wirken beruhigend
Autogenes Training gilt als einfache Form der Selbsthypnose und kann viel dazu beitragen, dass jemand ruhiger wird. Egal, ob als tägliche Übung für ein generell entspannteres Leben oder aber in unmittelbaren Stresssituationen, Entspannungsübungen sind immer sehr wirkungsvoll und helfen rasch. Beispielsweise funktioniert die progressive Muskelentspannung dahingehend, dass erst die Muskeln einzelner Körperpartien angespannt und in der Folge entspannt werden. Wer diese Übungen im Alltag regelmäßig einbaut, kann sie dann in Kurzform auch bei alltäglichen Stresssituationen anwenden und diese erträglicher machen.
Auch Atemübungen tragen dazu bei, dass der Stress reduziert wird. Meist ist es schon völlig ausreichend, wenn sich jemand für einige Minuten auf den eigenen Atem konzentriert und alle Einflüsse von außen einfach ausblendet. Mit etwas Übung und Routine tragen diese einfachen Maßnahmen auch in alltäglichen Situationen, beispielsweise in der Warteschlange bei der Kasse im Supermarkt oder vor dem Termin beim Arzt, zur Reduktion des Stresslevels bei.
Sport ist generell ein gutes Mittel, um ruhiger zu werden. Für ältere Menschen empfehlen sich Sportarten wie Schwimmen, Gymnastik oder Wandern und Rad fahren. Gerade Bewegung an der frischen Luft trägt wesentlich dazu bei, dass Senioren entspannt und besser mit stressigen Situationen umgehen. Auch Tanzen kann sich beruhigend auswirken und hat zudem noch den positiven Aspekt, dass Ausdauer und Herz-Kreislauf-System gefördert werden.
7. Regelmäßig in die Sauna gehen, kann Stress reduzieren
Dieser Tipp gilt natürlich nur, wenn es die gesundheitliche Situation zulässt. Doch grundsätzlich können Besuche in der Sauna das Immunsystem stärken und dank des warmen und behaglichen Ambiente für eine körperliche, aber auch geistige Entspannung sorgen. Wichtig ist eine entsprechende Rücksprache beim behandelnden Arzt bzw. beim Hausarzt, wie oft der Saunagang erlaubt ist bzw. gut tut.
8. Stress reduzieren durch soziale Kontakte mit Gleichgesinnten
Ein wesentlicher Stressauslöser für ältere Menschen kann es sein, wenn sie soziale Kontakte verlieren oder diese eingeschränkt werden. Deshalb ist es wichtig, den Kontakt mit Gleichgesinnten aufrechtzuerhalten, denn kaum einer versteht etwaige Gefühle oder aufkommende Sorgen oder Ängste so gut wie jemand in der gleichen Situation. Dabei kann es auch vorkommen, dass jemand vielleicht eine gute Taktik oder Handhabe gegen den aufkommenden Stress im Alter entwickelt hat und diese auch für den Betroffenen selbst geeignet ist.
9. Zeit sinnvoll nutzen
Wer im Job Dinge oder Tätigkeiten und soziale Kontakte immer wieder wegen Zeitmangels aufgeschoben oder gar nicht wahrgenommen hat, der sollte sich im Alter eine gute Strategie überlegen, was er von seinen Vorhaben nun umsetzen möchte. Natürlich darf das Ganze nicht in Stress ausarten oder jemanden überfordern, weil er plötzlich alles nachholen möchte. Besser ist es, sich den Tagesablauf sinnvoll einzuteilen und auch nicht zu langfristig zu planen. Trotzdem sollte berücksichtigt werden, dass jemand, der einen geregelten Tagesablauf mit Tätigkeiten hat, die ihn erfüllen, weniger stressanfällig ist als jemand, der entweder unter zu wenig Zeit oder zu vielen Vorhaben leidet.
Stress im Alter reduzieren - Fazit
Stress im Alter ist ein bekanntes Phänomen, das von vielen belächelt wird, allerdings durchaus ernst genommen werden sollte. Denn körperliche, aber auch psychische Folgeerscheinungen tun weder dem Betroffenen noch seinem Umfeld gut und trüben den wohl verdienten Lebensabend. Deswegen ist es wichtig, frühzeitig entsprechende Maßnahmen in den Alltag zu integrieren. So kann man die mentale Gesundheit fördern und Stress reduzieren.
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