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Zitternde Hände – Ursachen, Diagnose & Behandlung

    Für viele Senioren sind zitternde Hände ein alltägliches Problem, das mit dem Alter auch gravierender werden kann. Die Ursachen reichen dabei von kleinen Empfindlichkeiten bis hin zu chronischen Krankheiten und sollten daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Allerdings ist nicht jeder Tremor ein Grund zur Sorge und oft gut behandelbar.

     

    Häufige Auslöser für zitternde Hände

    Zitternde Hände sind keine Krankheit, sondern ein häufiges Symptom verschiedener Erkrankungen. Angefangen bei Angstzuständen über Stoffwechselstörungen bis hin zu Morbus Parkinson kann vieles das unkontrollierte Zittern auslösen. Die Ursachen können psychisch bedingt sein, meistens jedoch steckt eine körperliche Ursache dahinter.

    Die Ursachen für zitternde Hände im Überblick

    Folgende Krankheitsbilder können unter anderem zu zitternden Händen führen:

    • Stress, eine nervliche Überlastung oder auch Angstzustände
    • Stoffwechselerkrankungen, wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes
    • Nährstoffmängel, zum Beispiel ein Vitamin B-12 oder Kalzium-Mangel
    • Morbus Parkinson
    • Schlaganfälle
    • Multiple Sklerose
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    Zitternde Hände & Unsicherheit.

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    Neurologische Erkrankungen

    Die häufigste Krankheit, die mit zitternden Händen verbunden ist, ist Morbus Parkinson. Dabei handelt es sich um eine sogenannte degenerative Erkrankung, die mit dem Alter schwerwiegender wird und nicht heilbar ist. Patienten mit Morbus Parkinson leiden unter einem fortschreitenden Verlust der Nervenzellen im Gehirn, was sich wiederum auf die jeweilige Funktion auswirkt. Daher treten bei unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Symptome auf, wobei der Tremor fast immer dabei ist.

    Ein solcher Tremor ist auch in Ruhe bemerkbar. Es beginnt als leichtes Zittern und steigert sich dann langsam, bis Betroffene kaum noch in der Lage sind, alltägliche Handlungen selbstständig auszuführen wie Zähneputzen, aus einem Glas trinken oder mit Besteck essen. 

    Eine zweite häufig auftretende neurologische Ursache ist der Schlaganfall, wenn die entsprechende Hirnregion betroffen ist. Sehr selten kann dann der Tremor auch nur zeitweise auftreten, wenn die entsprechenden Nervenzellen nur vorübergehend mit Sauerstoff unterversorgt sind und eine erfolgreiche Reperfusion gelingt. 

    Auch Multiple Sklerose kann Schübe mit zitternden Händen treffen. Im Gegensatz zu Morbus Parkinson handelt es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich die Nerven des Zentralen Nervensystems scheinbar willkürlich entzünden. Sie tritt in unvorhersehbaren Schüben auf, deren Schweregrad variiert, die aber die Krankheit jedes Mal gravieren. Allerdings erreichen nur wenige Patienten mit MS das Seniorenalter, da oft bereits vorher der Körper durch die Folgen der Nervenentzündung zu stark belastet wird.

    Ältere Dame hat zitternde Hände

    Stoffwechselstörungen

    Menschen mit Diabetes kennen das Zittern der Hände als Warnsignal des Körpers, dass der Blutzuckerspiegel bereits ein gefährlich niedriges Niveau erreicht hat. Ausgelöst wird der Tremor durch eine temporäre Funktionsstörung des Hirns, dessen Nerven nicht mehr genug Glukose erhalten. Sobald Sie sich Glukose zuführen, verschwindet das Zittern daher in Sekunden.

    Ein gestörter Stoffwechsel kann aber auch eine Folge von Sucht, besonders Alkoholismus sein. Bei sehr schwerer Sucht ist der Körper einen gewissen Blutalkoholspiegel gewohnt und reagiert daher prompt auf dessen Abfall. Zitternde Hände sind dabei sehr typisch, da auch hier die entsprechende Glukose im Gehirn fehlt. Deswegen sollten Sie einen Entzug von einer Droge grundsätzlich mit ärztlicher Begleitung und in schwerem Falle auch in einer stationären Einrichtung absolvieren.

    Somatisches Zittern

    „Ich zittere vor Angst“, lautet eine bekannte Redewendung. Tatsächlich können neben den sprichwörtlichen schlotternden Knie auch die Hände in einer sehr nervenaufreibenden Situation zittern. Der Grund dafür ist der Überschuss an Adrenalin, der durch den Körper schießt. Da Angst sehr individuell ist, liegt die Grenze für so einen Adrenalinschub bei jedem Menschen woanders. Sogar eine Angst vor Ärzten kann dies auslösen und ist bekannt als das Weißkittelsyndrom.

    In der Regel verschwindet ein solches Zittern in dem Moment, in dem Sie die angstauslösende Situation verlassen. Meist ist es auch nur eine für Sie unangenehme oder auch peinliche Nebenerscheinung, die ohne weitere Folgen bleibt.  

    Auch Stress in hohem Maße und über einen langen Zeitraum kann zu einem Tremor führen. Hier sollten Sie jedoch mehr Sorge tragen, denn in der Regel treten solche körperlichen Symptome recht spät auf, wenn der Stress schon verheerende Wirkung auf Ihr Herz-Kreislauf-System und Ihre mentale Gesundheit hat. Auch verschwinden die Symptome nicht sofort bei Lösen des Stresses, sondern klingen nur langsam ab.

    Kältezittern aufgrund schlechter Durchblutung

    Im höheren Alter neigen viele zu Durchblutungsschwierigkeiten, insbesondere in den peripheren Gefäßen. Hände, die Nasenspitze und die Ohren sind prädestiniert für eine Minderversorgung, da sie eine vergleichsweise große Oberfläche besitzen und daher viel Wärme abgeben. Zudem gebrauchen Sie in der Regel Ihre Hände und haben Sie daher nur selten warm eingepackt.

    Wenn die Hände aufgrund von Kälte oder allgemein schlechter Durchblutung zittern, sollten Sie unbedingt Abhilfe schaffen. Als Sofortmaßnahme bieten sich natürlich Handschuhe an, um Ihre Finger aufzuwärmen. Langfristig können Sie zu fingerlosen Handschuhen oder Handgelenksstulpen greifen, die Ihr Wärmemanagement verbessern. Anhaltende Durchblutungsstörungen aber müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden. 

    Die richtige Diagnose für zitternde Hände finden

    Grundlage einer jeden Diagnose und Ersteinschätzung durch einen Facharzt ist eine ausführliche Anamnese, also ein Gespräch zwischen Patient und Arzt, bei dem die gesundheitliche Vorgeschichte, die familiäre Krankengeschichte und der Verlauf der betreffenden Problematik besprochen wird. An dieses Gespräch knüpfen dann weitere Untersuchungen an, die die Verdachtsdiagnose stützen.

    Den Verlauf korrekt zu schildern ist dabei sehr wichtig: Zittern die Hände schon länger oder erst seit kurzem? Hält das Zittern kontinuierlich an oder erfolgt es in Schüben? Können Sie einen Auslöser festmachen? 

    Ihr Arzt leitet Sie dabei durch die Fragen und nähert sich so der Diagnose. Sie sollten unbedingt ehrlich antworten, um schnellstmöglich eine Diagnose und damit eine Therapiemöglichkeit zu erhalten. Auch wenn es schwierige, vielleicht für Sie beschämende Gründe gibt, ist Ehrlichkeit von großer Bedeutung. Und nicht nur ist Ihre Arztpraxis zur Vertraulichkeit verpflichtet, Ihr behandelnder Arzt ist mit Sicherheit verständnisvoll und will Ihnen helfen. 

    In diesem Anamnesegespräch prüft Ihr Arzt auch mögliche Ursachen, die nichts mit einer körperlichen Erkrankung zu tun haben. Gerade bei einer Angststörung, die von den Betroffenen selbst oft heruntergespielt wird, oder bei überfürsorglichen Angehörigen, kann dann auf weitere Eingriffe verzichtet werden, um die Diagnose zu stellen.

    Hat sich nach den ersten Untersuchungen ein bestimmter Verdacht herausgestellt, folgen dann neurologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren wie CT und MRT, aber auch Blutuntersuchungen, um die Verdachtsdiagnose zu erhärten oder auch wieder zu verwerfen. Es kommen womöglich auch eine Liquoruntersuchung in Betracht, also die Entnahme von Nervenwasser aus dem Rückenmarkskanal, die Entzündungen im Gehirn aufspürt, oder eine Elektromyografie, die die Aktivität der Muskeln testet. 

    Zitternde Hände im Alltag

    Leicht zitternde Hände vor Kälte hat fast jeder Mensch schon mal gehabt und empfand das, in der Regel, als unangenehm. Ein Tremor, also ein Zittern, das darüber hinausgeht und gegebenenfalls auch verbleibt, ist aber weitaus mehr als unangenehm. 

    Das größte Problem mit zitternden Händen ist der erschwerte Alltag. Menschen benutzen Ihre Hände sehr oft, zum Halten, Berühren, Drücken und vieles mehr. Ein unkontrolliertes Zucken wirkt sich gravierend auf diese Tätigkeit aus und kann sie sogar unmöglich machen. Die Greiffähigkeit schränkt es stark ein, sodass nicht mehr für alles die notwendige Greifkraft aufgebracht werden kann. Zudem wirkt es sich auch unter Umständen auf das zu greifende Objekt aus - Sie verschütten eine Tasse, können mit einem Stift nicht mehr leserlich schreiben oder Dinge behutsam abstellen. Denn wir benötigen die Kontrolle über unsere Hände mehr, als wir das im gesunden Alltag spüren.

    Dies führt nicht nur zu Problemen im Alltag, sondern wirkt sich auch stark auf die Psyche aus. Bei vollem Bewusstsein, die Eigenständigkeit zu verlieren und den selbstbestimmten Alltag, ist eine große Belastung für jeden Menschen. Depressionen sind keine seltene Folge, aber auch individuelle Reaktionen wie Essstörungen aufgrund der mangelnden Fähigkeit, alleine zu essen und zu trinken, oder Aggressionen gegen andere, insbesondere pflegende Personen.

    Welche Behandlung bei zitternden Händen?

    Die Behandlung von zitternden Händen richtet sich nach der Ursache und kann daher ganz unterschiedlich ausfallen. Bei anhaltenden Funktionsstörungen der Nerven wie bei Morbus Parkinson oder Multipler Sklerose ist noch keine Heiltherapie bekannt, allerdings gibt es verschiedene Medikamente und begleitende Therapien, die die Symptome lindern und zumindest die Verschlechterung verlangsamen oder aufschieben können. Besonders hervorzuheben sind bei Morbus Parkinson die Fortschritte in der Tiefenstimulation. Dabei wird Ihr Gehirn elektrisch stimuliert, ähnlich einem Herzschrittmacher, der die Übertragung der Impulse über die Nervenbahnen kompensiert und anspricht. Auch beschäftigen sich viele Studien mit dem Einsatz von medizinischem Cannabis, auf dessen entspannende Wirkung der Tremor erstaunlich gut anspricht.

    Andere Ursachen hingegen können teilweise vollständig behandelt oder sogar geheilt werden. Sind die zitternden Hände nur ein vorübergehendes Warnsymptom, das auf eine Störung eines ganz anderen Bereichs des Körpers hindeutet, liegt also eine andere Grunderkrankung vor, richtet sich die Behandlung nach der Therapie der eigentlichen Erkrankung. Meist verschwindet das Zittern schnell nach entsprechender Regulation des Problems.

    Auch stressinduziertes oder durch Angst ausgelöstes Zittern verschwindet von selbst, sobald Sie die triggernde Situation verlassen und Ihr Adrenalinspiegel sinkt. Hier bietet sich aber langfristig eine Psychotherapie an, um die Ursache zu erkennen und zu lösen. Angststörungen sind weit verbreitet und es existieren eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, die auch im hohen Alter noch Wirkung zeigen und einen entspannteren Alltag ermöglichen. 

    Wichtig ist daher vor allem, dass Sie bei einem unerklärlichen Zittern unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann nach einer ausführlichen Anamnese die richtigen Schritte zu einer adäquaten Therapie einleiten.

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