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Tipps gegen Eisenmangel

Eisenmangel - Ursachen, Symptome und Behandlung

Eisenmangel ist ein weit verbreitetes Problem, welches das Allgemeinbefinden und den Alltag sehr einschränken kann und sollte daher nicht unbehandelt bleiben. Jedoch ist der Mangel meist leicht zu therapieren. Da verschiedene Ursachen der Auslöser sein können, ist es wichtig, umfassend informiert zu sein und die ersten Anzeichen richtig zu deuten.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum es wichtig ist, einem Eisenmangel Beachtung zu schenken, wann er sogar gefährlich werden kann und wie Sie schnell und einfach einem Mangel entgegenwirken.

 

Wozu braucht man Eisen im Körper?

Eisen ist ein sogenanntes Spurenelement, ist also in kleinen Mengen sehr wichtig für die Gesundheit und Funktion des Körpers. Es spielt in unterschiedlichen Prozessen eine Rolle, hat aber vor allem für den Transport von Sauerstoff im Blut eine entscheidende Bedeutung. Denn es ist der wichtigste Bestandteil des Hämoglobins, dem roten Blutfarbstoff, an den sich die Sauerstoffmoleküle binden.

Kann zu wenig Hämoglobin gebildet werden, so kann nicht mehr genug Sauerstoff mit dem Blut mitgeführt werden, um den ganzen Körper zu versorgen. Hier ist daher ein Eisenmangel besonders spürbar.

Darüber hinaus wirkt Eisen auch beim Energiestoffwechsel mit. Als Bestandteil verschiedener Enzyme wird es gebraucht, um Nährstoffe abzubauen und Energie freizusetzen. Zudem benötigt das Immunsystem, gerade bei den T-Lymphozyten, Eisen für die Infektionsabwehr und Wundheilung. Auch im zentralen Nervensystem wirkt Eisen in den Neurotransmittern bei der Übertragung elektrischer Signale.

 

Symptome von Eisenmangel

Die ersten Anzeichen von Eisenmangel sind anhaltende Müdigkeit und schnelle Erschöpfung. Dies lässt sich vor allem auf die Sauerstoffunterversorgung und die Störung des Stoffwechsels zurückführen. Diese schränkt die Körperfunktion generell und zunehmend ein. Auch macht sich der Mangel an Hämoglobin durch den Mangel an Eisen in der Hautfarbe bemerkbar: da das Hämoglobin Blut seine rote Farbe verleiht, führt ein Mangel zu einer wesentlich helleren Blutfarbe, sodass die Haut blass und schlecht durchblutet wirkt.

Die Unterversorgung schlägt sich auch auf die kognitiven Fähigkeiten wieder, sodass neben der Müdigkeit, Konzentrationsprobleme bis hin zu neurologischen Ausfällen vorkommen können. Menschen mit niedrigen Eisenspiegel sind außerdem anfälliger für Infektionen, da ihr Immunsystem geschwächt ist.

Weitere Symptome von Eisenmangel sind oft unspezifisch und treten erst spät zu Tage, wenn bereits eine ernstzunehmende Anämie vorliegt. Dann drohen bereits schwerwiegende Folgen, insbesondere aufgrund des Sauerstoffmangels, wie anhaltenden Nervenschaden, Atemnot oder sogar Herzprobleme.

Wie gefährlich kann Eisenmangel werden?

Ein kurzzeitig auftretender Eisenmangel kann von einem gesunden Körper in der Regel gut kompensiert werden. Bleibt er jedoch unbemerkt bestehen und wird chronisch, wirkt sich dies negativ auf verschiedene Körperfunktionen aus und kann zu gefährlichen Erkrankungen führen.

Ein anhaltender Eisenmangel verhindert eine ausreichende Sauerstoffzufuhr der Zellen. Können diese daraus resultierend nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten, sterben diese irgendwann ab, was andere Zellen und Prozesse in Mitleidenschaft zieht.

Die kognitive Einschränkung durch ein nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgtes Gehirn erhöht das Risiko für Unfälle aufgrund von Unkonzentriertheit und verlangsamten Reflexen drastisch. Das ist besonders für Senioren ein großes Problem, da sie oft bereits vorerkrankt sind und daher ein Unfall wie z.B. ein Oberschenkelhalsbruch fortan Bettlägerigkeit bedeuten würde.

Aber auch weitere Organschäden durch die Minderversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen oder durch eine Infektion können fatal sein. Herzprobleme wie Herz-Rhythmus-Störungen oder sogar Herzstillstand sind mögliche Folgen, ebenso Störungen im Magen-Darm-Trakt beim Verdauungsprozess, was die Nährstoffaufnahme zusätzlich erschwert.

 

Ursachen von Eisenmangel

Eisenmangel hat verschiedene Ursachen, die von harmlos bis sehr schwerwiegend reichen, weswegen eine Diagnose sehr gründlich erfolgen muss und diverse Faktoren einbezieht. Meist ist jedoch ein Eisenmangel nur ein kurzzeitig auftretendes und gut therapierbares Phänomen, das oft nicht einmal eine größere Änderung im Alltag der Erkrankten bedeutet.

Ernährung

Die häufigste Ursache für einen Eisenmangel liegt meist in der Ernährung. Einseitige oder bewusste eisenarme Diäten, Verzicht auf eisenhaltige Lebensmittel aufgrund anderweitiger Allergien oder eine nicht durchdachte vegetarische oder vegane Ernährung sind nur einige der Einflüsse, die die Ernährung auf den Eisenhaushalt hat.

Wer sich für einen vegetarischen oder veganen Ernährungsstil entscheidet, muss darauf achten, ausreichend alternative Eisenquellen wie Hülsenfrüchte, Nüsse oder Vollkornprodukte zu sich zu nehmen. Die empfohlenen ca. 10-15 mg Eisen, die ein Erwachsener täglich zu sich nehmen sollte, ist zwar auch mit pflanzlicher Ernährung schnell erreicht, jedoch verwertet der Körper fleischliches Eisen leichter, weswegen pflanzliches Eisen eine größere Aufnahmemenge erfordert. 

Probleme im Magen-Darm-Trakt

Wenn der Verdauungsprozess gestört ist, werden alle Nährstoffe, darunter Eisen, weniger aufgenommen und auch schlechter verwertet. Insbesondere Krankheiten wie Morbus Crohn oder Zöliakie verursachen eine verlangsamte oder erschwerte Aufnahme und wirken somit auf den Eisenhaushalt.

Auch Operationen von Magen oder Darm wie die teilweise oder vollständige Entfernung oder das Erzeugen von Narbengewebe behindern die Nährstoffaufnahme. Da diese Probleme andauernd sind, ist üblicherweise auch eine dauerhafte Substitution durch Nahrungsergänzungsmittel notwendig.

Verletzungen und Menstruation

Auch durch Wunden und in der Menstruation verliert der Körper verhältnismäßig viel Blut und damit auch Eisen. Kleinere Wunden sollten jedoch nicht zu einem Eisenmangel führen.

Offene Wunden, wie sie bei Diabetes mellitus auftreten, können den Eisenhaushalt entsprechend beeinflussen, wenn sie nässen oder Blut verlieren. Auch innere Verletzungen, bei denen Blut austritt und die eine sehr ernste Gefahr darstellen, führen zu einem Mangel. In seltenen Fällen ist eine solche Verletzung so klein, dass sie über einen längeren Zeitraum unbemerkt Blut in z.B. die Bauchhöhle abgibt und damit auch Eisen verliert. Das ist aber nur dann möglich, wenn die Wundgerinnung nicht ordnungsgemäß arbeitet, wie bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmern.

Bei der Menstruation sinkt der Eisenspiegel ebenfalls ab, was jedoch nur bei einem chronisch niedrigen Eisenhaushalt oder eisenarmer Ernährung ein Problem darstellt. In der Regel ist dies mit der zusätzlichen Zufuhr von Eisen kompensierbar, da es nur einen kurzen Zeitraum betrifft.

Einfluss von Medikamenten auf den Eisenhaushalt

Einige Medikamente wirken direkt auf die Fähigkeit im Verdauungsprozess, Eisen aufzunehmen. Typischerweise passiert dies bei Magensäureblockern und Antazida, die den Magen-PH-Wert verändern.

Zudem können die Nebenwirkungen von Medikamenten indirekt auf den Eisenhaushalt wirken, wenn sie z.B. Appetitlosigkeit erzeugen oder Durchfall verursachen.

Diagnose von Eisenmangel

Bei typischen Symptomen wie anhaltende Müdigkeit oder Blässe prüfen Hausärzte routinemäßig in einem Blutbild auf verschiedene Ursachen, darunter auch einen Eisenmangel. Dabei ist der Ferritin-Wert besonders wichtig, der den Spiegel des Proteins Ferritin angibt. Dieses speichert Eisen, ein niedriger Wert weist daher auf wenig zu speicherndes Eisen hin. Allerdings ist ein normaler Ferritin-Wert dabei kein Indikator für einen ausreichenden Eisengehalt, da es verschiedene Einflüsse wie Entzündungen gibt, die ihn wiederum erhöhen, ohne dass mehr Eisen vorhanden wäre. Daher wird zusätzlich die Transferrin-Sättigung gemessen, die angibt, wie viel Transferrin tatsächlich auch Eisen enthält.

Hinzu kommt eine Anamnese Ihrer Hausärztin, die Ursachen für einen möglichen Mangel abdeckt. Dabei geht es um Ihre Ernährungsgewohnheiten, Alltag oder Vorerkrankungen. Anhand des sich ergebenden Bildes wird dann ein Therapieplan erstellt, der sowohl den Eisenmangel wie auch die Ursache umfasst.

 

Behandlung von Eisenmangel

Kurzzeitiger Eisenmangel oder einer, der ausschließlich auf die mangelnde Aufnahme von Eisen zurückzuführen ist, wird in der Regel mit Eisenpräparaten therapiert. Dies sind Nahrungsergänzungsmittel, die Sie in Tabletten- oder flüssiger Form regelmäßig zu sich nehmen. 

Eisenpräparate

Eisenpräparate gibt es in verschiedenen Formen, je nach Zielgruppe und Anwendungsfall. Sie erhalten die Tabletten oder Tropfen verlässlich in der Apotheke auf Rezept Ihrer Hausarztpraxis. 

Auch im Supermarkt oder in der Drogerie finden sich inzwischen frei verkäufliche Eisenpräparate. Bei diesen ist jedoch ohne weitere Information nicht gesichert, dass Sie eine ausreichende und auch keine zu hohe Dosis Eisen zu sich nehmen. Da die Dosis sich an Ihrem individuellen Bedarf aufgrund Ihres Alters, Geschlechts, Gesundheitszustand und Krankengeschichte bemisst, ist die Beratungskompetenz einer fachkundigen Apotheke empfehlenswert.

Therapie der Grunderkrankung

Liegt der Eisenmangel vor allem an einer zugrunde liegenden Erkrankung, löst man ihn oft durch die Therapie derselben. Dann muss üblicherweise an der Eisenaufnahme nichts verändert werden, da sich der Spiegel durch die Behandlung des Problems von selbst reguliert und auf Normalniveau zurückkehrt. Je nach Erkrankung kann es jedoch hilfreich sein, während der Therapie zusätzliches Eisen zu sich zu nehmen.

Eisenmangel_Tipps_1

Eisenreiche Ernährung

Wenn Sie zu Eisenmangel neigen oder den Verdacht hegen, dass Ihr Eisenspiegel zu niedrig ist, können Sie in Ihrer Ernährung bewusst auf die Zufuhr von Eisen achten. Liegt ein Mangel aufgrund einer dauerhaften Ursache vor, ist dies jedoch keine langfristige Hilfe, daher sollten Sie zuvor immer Ihren Hausarzt aufsuchen.

Rotes Fleisch ist eine der Hauptquellen für Eisen. Da fleischliches Eisen auch vom Körper leicht zu verarbeiten ist, sind 

  • Rind, 
  • Schwein, 
  • Lamm,
  • Wild,
  • Meeresfrüchte,
  • Fisch, 
  • Lachs und 
  • Thunfisch,

eine gute Empfehlung für eine eisenreiche Ernährung.

Außerdem liefern

  • Hülsenfrüchte, 
  • Nüsse und
  • Samen

viel pflanzliches Protein und sind für vegane oder vegetarische Speisen wichtig. Diverse Gemüsesorten enthalten ebenfalls viel Eisen wie z.B.

  • Spinat,
  • Grünkohl,
  • Brokkoli oder
  • Rosenkohl.

Auch Snacks können Eisenlieferanten sein. So sind Trockenfrüchte eisenreich, aber auch sehr zuckerhaltig. Ein hoher Konsum kann auch schnell abführend wirken, weswegen es nur in Maßen konsumiert werden sollte.

Viele Säfte werben mit einem hohen Gehalt an Vitamin C und Eisen. Sie sind eine gute Ergänzung, wobei gerade Traubensaft einen hohen Eisenwert aufweist. Jedoch reichen sie nicht aus, um den Spiegel zu normalisieren, zudem enthalten sie sehr viel Zucker. Daher ist eine ausgewogene Ernährung unabdingbar, besonders im hohen Alter.

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