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Darmgesundheit: Wieso ist diese für Senioren wichtig?

Darmgesundheit: Wieso ist diese für Senioren wichtig?

Immer mehr Studien zeigen, wie wichtig ein gesunder Darm für das Allgemeinbefinden ist. So stehen diverse Hauterkrankungen, Stoffwechselstörungen und auch psychische Beeinträchtigungen oft mit Darmproblemen in Verbindung, selbst wenn Sie dies nicht bemerken. Umso wichtiger ist die Darmgesundheit für Senioren, da sich im höheren Alter nicht nur körperliche Prozesse verändern, sondern auch Medikamente und Erkrankungen stark auf den Darm einwirken. 

Aber was bedeutet es, einen gesunden Darm zu haben und wie macht sich dies bemerkbar? In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um Ihre Darmgesundheit und erhalten Tipps, wie Sie Ihren Intestinaltrakt stärken und erhalten.

 

Welche Faktoren beeinflussen die Darmgesundheit?

Was wir unter Darm verstehen, meint einen Teil des Gastrointestinaltrakts, der aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum), dem Dünndarm (Jejunum und Ileum), dem Dickdarm (Kolon) und dem Enddarm (Rektum) besteht. Er beginnt an der Pforte, die vom Magen in den Zwölffingerdarm führt, und endet am Anus. Jeder Teil des Darmes ist für einen spezifischen Teil der Verdauung zuständig und kann daher unterschiedlich gestört oder gestärkt werden.

Der größte Einflussfaktor für einen gesunden Darm ist die Nährstoffaufnahme und eine damit verbundene ausgewogene Ernährung. Da die Aufnahme die Hauptaufgabe des Darms darstellt, wirkt sich hier ein Mangel auch deutlich aus. Sowohl in der mangelnden Zufuhr als auch in der Störung der Aufnahme durch z.B. eine geschädigte oder verklebte Darmwand liegen große Risiken für eine Darmerkrankung.

Im Darm finden unzählige Stoffwechselprozesse statt, für die vor allem Mikroorganismen, Bakterien und Enzyme wichtig sind. Ist hier ein Gleichgewicht gestört, was vor allem durch Medikamente oder eine einseitige Ernährung geschieht, verlangsamt oder erschwert dies die Verdauung und somit die Nährstoffaufnahme.

Auch die psychische Gesundheit zeigt Wechselwirkung mit der Darmgesundheit. Einerseits beeinflussen beide die Stimmung, das Stressniveau und das Allgemeinbefinden und können so eine Störung des jeweils anderen auslösen. Andererseits folgen in Phasen psychischer Belastung auch oft Ernährungsprobleme wie Binge-Eating, Fastenzeiten oder ungesunde oder einseitige Ernährungsweisen, die wiederum sich auf die Nährstoffaufnahme und die Darmflora selbst auswirken. Ebenso reagieren wir auf einen gestörten oder sogar schmerzenden Darm, Durchfall oder Verstopfung mit erhöhtem Stress und Unwohlsein.

Viele Erkrankungen wirken auf die Darmgesundheit direkt oder indirekt ein. Direkt, wenn sie den Gastrointestinaltrakt oder die Nährstoffaufnahme betreffen, wie Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit, Lebensmittelintoleranzen oder Verletzungen im Rachen-, Magen- oder Darmbereich. Sie wirken aber auch indirekt auf die Darmgesundheit durch Störung der Hormon-, Zucker- oder anderer Blutspiegel, Erzwingen einer bestimmten Ernährungsumstellung oder Einnahme von Medikamenten. 

Wieso ist Darmgesundheit für Senioren besonders wichtig?

Viele Senioren haben Probleme mit ihrem Darm oder ihrer Verdauung. Das liegt einerseits an den im Alter typischen Veränderungsprozessen, die jeder Körper durchläuft. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, die Hormonbildung verändert sich sehr und das Immunsystem ist üblicherweise zunehmend schwächer. Dadurch steigt auch das Risiko für viele Erkrankungen der Organe wie Diabetes mellitus oder von lebenswichtigen Systemen wie dem Herz-Kreislauf-System oder der Schilddrüse. Diese wirken sich auf die Nahrungsaufnahme und die Verdauung selbst aus, bedingen aber zusätzlich noch die Einnahme von Medikamenten, die den Darm ebenfalls belasten.

Da die Bedeutung eines gesunden Darmes auch erst in modernen Zeiten in den Fokus rückt, sind bereits viele Jahre oder sogar Jahrzehnte vergangen, in denen sich mögliche Darmprobleme schon verfestigt haben. 

 

Typische Darmerkrankungen bei Senioren

Viele Erkrankungen, die den Darm direkt oder indirekt betreffen, entwickeln Menschen im Laufe des Lebens. Einige verschlechtern sich jedoch im Alter zunehmend oder sind dann erst spürbar, während für andere sich das Risiko im Seniorenalter signifikant erhöht.

Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom, oder DS, kann in jedem Alter auftreten. Gerade bei Senioren wird es aber häufiger diagnostiziert, weil die Symptome dann oft stärker als zuvor in Erscheinung treten. Diese Art von Verdauungsproblemen ist gekennzeichnet durch Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, die sich chronifiziert haben oder in Schüben auftreten. 

Die Ursachen für das Reizdarmsyndrom sind noch unbekannt, liegen aber mutmaßlich in Stress und Ernährung. Die Behandlung konzentriert sich daher auf die Linderung der Symptome und Änderung des Lebensstils. In der Regel ist die Therapie so erfolgreich, dass es in Ihrem Alltag nur selten zu schweren Beeinträchtigungen führt.

Darmkrebs

Darmkrebs ist eine der tödlichsten Krebserkrankungen, da er schnell wuchert und streut, aber auch meist erst in einem späten Stadium entdeckt wird. Screening-Verfahren wie Koloskopien gehören daher zu den wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen ab 65, denn nur in einem frühen Stadium kann eine Therapie noch erfolgreich begonnen werden. Zudem steigt das Risiko für Darmkrebs ab 55 mit jedem Lebensjahr massiv an: Nur etwa 10 % der Betroffenen erkrankten vor dem 55. Lebensjahr.

Die sichtbaren Symptome von Darmkrebs zeigen sich erst spät, wie Blut im Stuhl oder starker Gewichtsverlust. Dann sind die Polypen, kleine Wucherungen an der Darmwand, oft schon gewachsen und können zu Verletzungen, Verdauungsstörungen und Verstopfung führen.

Morbus Crohn

Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine Entzündungserkrankung des Verdauungstraktes, die vor allem den Darm betrifft, aber auch den ganzen Bereich von Mund bis Anus treffen kann. Die Symptome sind unspezifisch wie Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Daher wird Morbus Crohn oft erst im höheren Lebensalter diagnostiziert und behandelt.

Morbus Crohn kann nicht geheilt werden, jedoch ist ein normaler Alltag in der Regel mit Medikamenten und einem achtsamen Lebensstil möglich. In sehr schweren Fällen ist aber mit einer Operation zu rechnen. 

Colitis ulcerosa

Auch die colitis ulcerosa ist eine chronische, entzündliche Darmerkrankung, die im Unterschied zu Morbus Crohn aber ausschließlich den Dickdarm betrifft. Sie tritt meist in Phasen auf und wird aufgrund der unspezifischen Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall in der Regel erst spät diagnostiziert. Schlimme Verläufe nach einer langen Zeit ohne Therapie können zu blutigem Durchfall führen.

Die Behandlung setzt auf eine Therapie der jeweiligen Schübe und bedingt nur selten eine Dauermedikation. Erreicht werden soll ein beschwerdefreier und sorgenfreier Alltag und das Verhindern von Nährstoffmangel aufgrund der Durchfälle.

Divertikulose

Der Name Divertikulose oder Divertikulitis leitet sich von Divertikeln ab, kleine Ausstülpungen an der Darmwand. Die Unebenheit der Darmwand muss kein Problem darstellen, erhöht aber das Risiko für Verletzungen und Entzündungen im normalen Verdauungsprozess, was zu schmerzhaften Infektionen führen kann.

Die Therapie umfasst üblicherweise die Gabe von Antibiotika und eine Änderung des Lebensstils, da mutmaßlich ein bewegungsarmer Alltag, Übergewicht, Rauchen und einige Medikamente die Bildung solcher Divertikel begünstigen. 

 

Welche Lebensmittel unterstützen Darmgesundheit?

Seitdem die Darmgesundheit in den Fokus rückt, bieten viele Hersteller auch Produkte als besonders gesund für den Darm an. Dabei ist zu beachten, dass für einen nicht erkrankten Darm wie für den ganzen Körper eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung allgemein gesund ist und selten auf spezifische, oft teure Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden muss.

Für eine gesunde Verdauung setzen Sie idealerweise auf ballaststoffreiche Lebensmittel. Gerade für das Frühstück bieten sich Lein- oder Flohsamen an, die Sie in Wasser oder Milch aufquellen lassen. Dazu empfehlen sich Trockenobst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, saisonales Obst und Gemüse, Naturjoghurt oder Kefir und Sauerkraut. 

Tabelle mit ballaststoffreiche Lebensmittel im Überblick:

Lebensmittelkategorie

Ballaststoffreiches Lebensmittel

Gemüse

Brokkoli, Karotten, Spinat, Zucchini

Obst

Äpfel, Birnen, Beeren, Orangen

Vollkorngetreide

Haferflocken, Vollkornbrot, Quinoa

Hülsenfrüchte

Linsen, Kichererbsen, Bohnen

Nüsse und Samen

Mandeln, Chiasamen, Leinsamen

Getrocknete Früchte

Datteln, Feigen, Rosinen

Joghurt und fermentierte Milchprodukte

Griechischer Joghurt, Kefir

Vollkornnudeln und -reis

Vollkornnudeln, brauner Reis

Faserreiche Snacks

Popcorn, Haferkekse

Achten Sie außerdem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und trinken Sie im Zweifel ein Glas Wasser mehr. Ebenso ist Milch sehr wertvoll für den Darm, da die Milchsäurebakterien die Darmflora unterstützen.

Schnelle Hausmittel für einen gesunden Darm

Wenn Sie einen empfindlichen Darm besitzen, der nicht ernsthaft erkrankt ist, bieten sich für typische Alltagsprobleme einige Hausmittel an. Diese sind schnell erhältlich oder sogar Zuhause und helfen Ihrer Verdauung wieder auf die Sprünge.

Hilfe bei Durchfall

Durchfall kann aus hunderten von Ursachen entstehen. Daher gibt es kein Allzweckmittel gegen jede Art von Durchfall, jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen, um die Symptome zu lindern und dem Körper zu helfen.

Am wichtigsten ist die Flüssigkeitszufuhr. Ihr Körper verliert viel Wasser und Nährstoffe durch Durchfall und muss dies kompensieren. Nehmen Sie dafür schonende Flüssigkeiten wie stilles Mineralwasser, Kräutertee oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke. Setzen Sie zudem für das Essen vorerst auf Schonkost wie geriebener Apfel, Banane, gekochte Kartoffeln oder Reis.

Darm Entgiften

Detox-Kuren sind ein großer Trend geworden, deren Wirkung jedoch bislang nicht nachgewiesen wurde und von der Wissenschaft eher kritisch gesehen wird. Nichtsdestotrotz ist eine Zeit achtsamer Ernährung sehr nutzbringend für Sie und Ihre Gesundheit. 

Setzen Sie dabei jedoch nicht auf Versprechen teurer Entgiftungsprodukte, sondern nehmen Sie sich eine Weile bewusst gesunde Ernährung vor, in der Sie auf stark Zucker- und Fetthaltiges verzichten, Kräutertees statt Kaffee zu sich nehmen und viel auf Obst und Gemüse setzen.

Probiotika

In Probiotika sind Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien oder Hefen enthalten, die auch in Ihrer Darmflora vorkommen. Durch die Einnahme verspricht man sich eine Verstärkung dieser und somit einen Boost für Ihre Darmgesundheit. 

Wenn Ihr Arzt eine solche Probiotika-Kur empfiehlt oder verschreibt, ist dies durchaus sinnvoll. Einige Erkrankungen oder Darmprobleme sind auf eine gestörte Darmflora zurückzuführen, die durch die Probiotika wieder ausgeglichen wird. Wenn dies nicht vorliegt, wird die eingenommene Mischung ohne jede Verwertung von Ihrem Körper wieder ausgeschieden. Das ist nicht schädlich, jedoch in der Regel teuer. 

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