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Nasenbluten bei Senioren - Ursachen und Behandlung

Nasenbluten, medizinisch Epistaxis genannt, ist ein häufiges Phänomen, das Menschen in allen Altersgruppen betrifft. Es tritt meist plötzlich nach Schnäuzen oder Niesen auf, kann aber auch unglücklicherweise einfach so passieren. Gerade bei Senioren ist dies nicht unüblich, da sie oft Medikamente einnehmen, die die Gerinnung hemmen, oder mit Bluthochdruck leben.

Da viele Mythen und überholte Ratschläge zum Thema Nasenbluten existieren, ist es wichtig, dass Sie wissen, wie Sie bei Nasenbluten richtig reagieren und wann Nasenbluten bei Senioren sogar gefährlich sein kann. 

Wie entsteht Nasenbluten?

Wenn Nasenbluten plötzlich auftritt, erschrecken sich die meisten zunächst. Denn oft sehen die wenigen Milliliter Blut, die aus der Nase austreten, nach viel mehr aus. Jedoch können Sie ganz beruhigt sein: Normalerweise sind es nur 2 bis 3 Fingerhut voller Blut, die sie verlieren.

Typischerweise entsteht Nasenbluten, wenn eines der feinen Gefäße in der Nase aufreißt. Meistens sind die Gefäße vorne an der Nasenscheidewand betroffen, denn hier sind die Schleimhäute sehr dünn und gleichzeitig gut durchblutet. Zum Reißen braucht es dann oft nur etwas Druck durch z. B. stärkeres Schnäuzen oder auch Niesen. 

Begünstigt wird dies durch trockene oder gereizte Schleimhäute. Das ist oft ein Problem, wenn die Allergiesaison im Frühling beginnt und gleichzeitig die Reizung durch die allergische Reaktion oder eine Erkältung auf die trockene Heizungsluft des Winters trifft. Einige Menschen sind hiervon überdurchschnittlich häufig betroffen, zum Beispiel diejenigen, die eine besonders dünne Schleimhaut in der Nase haben, an Bluthochdruck leiden oder beispielsweise Gerinnungshemmer gegen Thrombose einnehmen.

Selten sind andere Erkrankungen oder Verletzungen die Ursache für Nasenbluten. Eine solche Blutung kann zum einen als Folge eines Schädel- oder Gesichtstraumas nach einem Unfall entstehen, selbst wenn von außen keine Schädigung sichtbar ist. Weiter ist Nasenbluten zum anderen auch als Folge von Durchblutungsstörungen denkbar, wie sie bei Diabetes mellitus oder Gerinnungsstörungen wie Thrombozytenerkrankungen auftritt. E In seltenen Fällen wird Nasenbluten sogar als Nebenwirkung bei Medikamenten aufgeführt.

Ein Sonderfall unter den Ursachen für Nasenbluten ist übrigens Skorbut, also ein Mangel an Vitamin C. Dies tritt in der modernen Gesellschaft kaum auf, da eine ausgewogene Ernährung in der Regel alle Nährstoffe bereitstellt. Doch bei Demenzerkrankten, die nicht gepflegt werden, kann dies in Einzelfällen noch als Teil einer Mangelernährung auftreten.

Außerdem kann zu viel Stress plötzliches Nasenbluten hervorrufen. Durch den erhöhten Adrenalinausstoßes in Stresssituationen steigt der Blutdruck massiv an, was Nasenbluten begünstigen kann.

Was hilft gegen Nasenbluten?

Wenn das Nasenbluten beginnt, sollte sofort der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt werden, sodass das Blut aus der Nase nach unten abfließen kann. Der früher weit verbreitete Rat, den Kopf in den Nacken zu legen, ist inzwischen überholt und gilt als sehr problematisch.

Denn wenn Sie die Nase nach oben recken und das Blut also in den hinteren Rachen abläuft, wird es in Ihre Speiseröhre oder sogar in Ihre Luftröhre laufen. Dies ist nicht nur äußerst unangenehm, sondern führt zu größeren gesundheitlichen Schwierigkeiten. Gelangt Blut in Ihren Magen, koaguliert es sofort durch die Magensäure, es verklumpt also. Der Magen stößt Blut ab und Ihr Körper versucht, sich zu übergeben. Dadurch steigt Säure über Ihre Speiseröhre nach oben, was diese zusätzlich reizt. Außerdem können Sie sich nicht übergeben, wenn Sie Ihren Kopf nach oben gereckt haben, sodass hier wieder die Gefahr besteht, dass Ihnen nicht nur übel wird, sondern auch noch Erbrochenes in Ihre Luftröhre gelangt.

Insgesamt ist also das Wichtigste, dass Sie das Blut durch die Nase ablaufen lassen. 

Da die meisten Blutungsquellen im vorderen Nasenbereich liegen, ist es oft hilfreich, wenn Sie leichten Druck von außen auf die Blutungsquelle ausüben. Dazu drücken Sie mit zwei Fingern auf die entsprechende Stelle an der Nase oder Nasenwurzel für etwa 5 bis 8 Minuten lang. Aber auch ohne Unterstützung sollte Ihre Nase innerhalb von 10 Minuten die Blutung gestillt haben.

Wenn dann noch spürbar Blut fließt, sollten Sie ein Krankenhaus oder Ihre Hausarztpraxis aufsuchen, um die Ursachen zu klären und die Blutung stoppen zu lassen. 

Sie sollten, besonders wenn Sie nicht bereits häufiger Nasenbluten hatten, sich idealerweise hinsetzen und nicht stehen, falls es doch zu Kreislaufproblemen kommt. Jedoch sollten Sie unbedingt den Oberkörper aufrecht halten, sich also nicht hinlegen. Denn dann kann es bei einem Kreislaufproblem zu einer Verlegung der Atemwege kommen, was lebensbedrohlich enden kann.  

Hausmittel, um Nasenbluten zu stoppen

Um die Blutstillung zu fördern, können Sie Ihre Nase mit einer Kältekompresse kühlen. Bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, sodass es zu weniger Durchfluss kommt, also auch weniger Blut austreten kann. Kühlen sollten Sie immer an der Nasenwurzel, also in etwa an der Stelle, auf der Sie eine Sonnenbrille aufsetzen. Schlagen Sie um die Kompresse immer ein weiches Tuch oder einen Waschlappen, um nicht direkt auf die nackte Haut zu treffen.

Am einfachsten lassen Sie das Blut in ein Waschbecken oder eine Schüssel laufen, um am Ende weniger putzen zu müssen. Stopfen Sie aber nichts in Ihre Nase hinein, um die Blutung weiter oben aufzufangen. Nicht nur können Sie damit zusätzlich Ihre Nase verletzen, mit hoher Wahrscheinlichkeit reißen Sie auch beim Entfernen den gebildeten Schorf ab und provozieren so erneutes Nasenbluten. Zudem sind Taschentücher oder ähnliches nicht steril sauber, sodass die Wunde in Ihrer Nase auch mit Keimen in Kontakt kommen könnte.

Wenn das Nasenbluten aufgehört hat, sollten Sie Ihre Nase möglichst in den folgenden Tagen schonen. Soweit machbar ist Niesen zu unterlassen und auch das Schnäuzen sollten Sie mit niedrigstem Druck ausüben. Kratzen Sie sich auch nicht in der Nase in der Zeit, auch wenn der sich bildende Schorf jucken könnte. Trimmen Sie in der Zeit auch nicht Ihre Nasenhaare.

Nasnebluten_Senioren

Wie kann man Nasenbluten verhindern?

Obwohl Nasenbluten oft scheinbar ohne Ursache auftritt oder als Folge von unkontrollierbaren Faktoren wie dem Niesen bei einer Erkältung oder allergischen Reaktion, können Sie jedoch einige Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu minimieren.

Zuallererst ist eine gute Befeuchtung der Luft sehr ratsam, denn trockene Schleimhäute reißen schneller. Luftbefeuchter oder das Auslegen von feuchten Tüchern in Ihrem Schlaf- oder Wohnzimmer helfen Wunder gegen die trockene Heizungsluft im Winter. Inzwischen gibt es aber auch sehr gute, mobile Geräte, die nur wenig in Ihrer Wohnung auffallen und Ihre Wohnungsluft kontrolliert befeuchten und auf idealem Stand halten.

Nasensprays und Nasenspülungen sollten Sie nur anwenden, wenn Sie diese tatsächlich brauchen; Denn auch diese trocknen die Schleimhäute aus oder reizen sie sogar, wenn sie von minderer Qualität sind. Darüber hinaus schwillt Ihre Schleimhaut bei übermäßigem Gebrauch schnell an und ist dann besonders gut durchblutet.

Ist das Nasenbluten stressbedingt, sollten Sie unbedingt darauf achten, zur Ruhe zu kommen. Entgegen manchen Erwartungen stresst viele Senioren die Umstellung vom Berufsalltag auf den Ruhestand. Ohne strukturierten Tagesablauf und überfordert von der neu-gewonnenen Freizeit, fühlen sich manche Rentner schnell gestresst. Dabei sollte der Lebensabend genau die Zeit sein, in der Senioren endlich Stress reduzieren sollten. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig entsprechende Maßnahmen in den Alltag zu integrieren und die mentale Gesundheit zu fördern.

Wann kann Nasenbluten bei Senioren gefährlich werden?

Auch wenn Nasenbluten in der Regel kein Problem für den Körper darstellt, sind Seniorinnen und Senioren häufiger davon betroffen. Denn viele nehmen, aus unterschiedlichen Gründen, gerinnungshemmende Medikamente, die bei Nasenbluten eine Blutstillung unterdrücken. Zudem ist Bluthochdruck eine typische Erkrankung im Alter, was schnell zu einem gerissenen Gefäß in der Nase führt. Auch Nasenbluten als Nebenwirkung von Medikamenten ist im zunehmenden Alter ein Faktor, da schlicht mehr Medikamente eingenommen werden.

Gefährlich ist Nasenbluten dann, wenn es nicht von einer Blutungsquelle an der Nasenscheidewand stammt, sondern aus einem Bereich des hinteren Rachens mit gefährlicher Ursache. Dann kann ablaufendes Blut durch die Speiseröhre in den Magen geraten, aber vor allem auch in die Atemwege. Insbesondere bei viel Blut, wenn die Ursache zum Beispiel eine Ösophagusvarizenblutung ist, also eine Blutung aus den Gefäßen der Speiseröhre. 

Lebensbedrohlich wird simples Nasenbluten, wenn es zu einer Bewusstlosigkeit kommt. Gerade ohne Aufsicht droht eine Verlegung der Atemwege und damit ein Atemstillstand. Das ist selten der Fall durch den Blutverlust, aber viele Menschen ertragen den Anblick und das Gefühl des Blutes nicht gut und erleiden einen Schwächeanfall.

Vor allem für alleinstehende Personen empfiehlt sich hier die Absicherung durch ein Hausnotrufgerät. So erhalten Betroffene rasche Hilfe mit nur einem Knopfdruck. Geschultes Personal setzt sich mit Ihnen in Verbindung, informiert Ihre Notfallkontakte und ruft im medizinischen Notfall den Rettungsdienst. Viele der Notrufsysteme verfügen sogar über einen Sturzsensor, hierbei wird automatisch ein Notruf ausgelöst, wenn Betroffene nicht mehr in der Lage sein sollten. Auch für aktive Senioren, gibt es einen mobilen Notruf, denn Nasenbluten kann bekanntlich überall und zu jeder Zeit auftreten. Mit libifyDoro  und libifyMobil sind Sie immer und überall abgesichert.

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Wann sollten Senioren bei Nasenbluten zum Arzt?

Bei sehr starken oder auch länger als 20 Minuten anhaltenden Nasenbluten sollten Sie immer mindestens Ihren Hausarzt oder auch eine Notaufnahme aufsuchen. Denn dann ist eine natürliche Blutstillung unwahrscheinlich und es kann zu Kreislaufproblemen führen.

Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente nehmen, wird die Blutung ebenfalls vermutlich nicht von selbst aufhören, sondern nur durch die Einnahme von Gegenmitteln. Diese erhalten Sie vor allem im Krankenhaus. 

Wenn Nasenbluten bei Ihren älteren Angehörigen passiert, ist wichtig, dass Sie die Person nicht allein lassen und ruhig bleiben. Besonders bei einer Demenzerkrankung oder anderen kognitiven Einschränkung braucht es Ihre Hilfe, falls das Nasenbluten nicht von selbst aufhört oder Ihre Angehörigen sehr erschreckt.  

Wenn Nasenbluten nach einer auch nur leichten Kopfverletzung auftritt, insbesondere im Gesichtsbereich, oder nach einem Sturz, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen. Dann kann es Anzeigen eines tiefer sitzenden Traumas sein, das unbehandelt sogar lebensbedrohlich werden kann. 

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