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Welche Untersuchungen sollte man ab 60 machen?

Vorsorgeuntersuchungen ab 60 Jahren

Vorsorgeuntersuchungen ab 60 Jahren sind wichtig - und können gegebenenfalls sogar Ihr Leben retten! Viele Krankenkassen belohnen daher Ihre älteren Versicherten, wenn diese bestimmte CheckUps wahrnehmen. Ebenfalls besteht für einige Untersuchungen sogar ein gesetzlicher Anspruch an Ihre Krankenkasse, die Kosten dafür zu tragen.

Welche Vorsorgeuntersuchungen sollten Sie mit 60 einplanen - und welche sind besonders wichtig? 

 

Warum sind Vorsorgeuntersuchungen ab 60 Jahren wichtig?

Die Vorsorgeuntersuchungen ab 60 Jahren spielen eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Gesundheit, da sie auf Prävention durch Früherkennung setzen und Ihnen zudem die Sorgen über die altersbedingten Veränderungen Ihres Körpers abnehmen. Denn mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für viele Erkrankungen des Herz-Kreislaufs, des Nervensystems oder der inneren Organe. Diese verlaufen anfangs oft unbemerkt und ohne offensichtliche Symptome, sodass sie teils spät und manchmal sogar zu spät erkannt und behandelt werden. Vorsorgeuntersuchungen testen dies zielgenau ab, sodass Sie frühestmöglich über Therapiemöglichkeiten entscheiden können und somit eine signifikant bessere Heilungschance erhalten.

Gleichzeitig nehmen Sie aber auch im Prozess des Alterns ganz normale Veränderungen wahr, denen keine Krankheit zugrunde liegt. Um Ihnen unnötige Sorgen zu ersparen, klärt Sie die Vorsorgeuntersuchung über Symptome auf und gibt Ihnen die Beruhigung, dass Ihr Älterwerden oft genug nur das ist: ein Wandel.

Darüber hinaus spielen die Vorsorgeuntersuchungen ab 60 eine wichtige Rolle in Ihrer Haltung zu Ihrer eigenen Gesundheit. Sie richtet den Fokus auf einen gesunden Lebensstil, mit dem Sie Ihren Ruhestand möglichst fit und selbstständig bewältigen können.

 

Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen ab 60

Herz-Kreislauf-Check

Der Herz-Kreislauf-Check ist eine der wichtigsten Untersuchungen im Alter, denn eine Störung dieses Systems wirkt sich gravierend auf den ganzen Körper aus. Zudem steigt ab 60 Jahren das Risiko für eine Herzerkrankung massiv an.

Die Untersuchung beinhaltet immer eine Blutdruckmessung und ein EKG und kann durch diverse spezielle Untersuchungen ergänzt werden wie ein Belastungs-EKG oder im Verdachtsfall auf eine akute Erkrankung eine Herzkatheteruntersuchung.

Die Blutdruckmessung gibt Aufschluss, ob Ihr Blutdruck zu hoch (Hypertonie) oder zu niedrig (Hypotonie) ist. Besonders die Hypertonie tritt häufig auf und erfordert eine anhaltende Therapie, da sie nicht nur das Herz und die Gefäße schädigt, sondern auch Schlaganfälle und Herzinfarkte verursachen kann.

Das EKG zeichnet die elektrische Aktivität Ihres Herzens auf und prüft so auf unregelmäßige Herzschläge wie Herzrhythmusstörungen oder Vorhofflimmern.

Darüber hinaus wird üblicherweise noch ein Blutbild abgenommen, um die Cholesterin- und Blutzuckerwerte zu messen. Erhöhte Cholesterinwerte deuten auf verkalkte Arterien (Arteriosklerose) hin, die häufig zu einem Herzinfarkt führen. Hohe Blutzuckerwerte entstehen bei einem unentdeckten Diabetes mellitus, der im Alter oft auftritt.

 

Darmkrebsvorsorge

Beim Begriff der Vorsorgeuntersuchungen ab 60 denken viele Menschen zuerst an die Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge. Dabei ist sie eine von zwei wichtigen Untersuchungsmethoden, neben dem Stuhltest.

Darmkrebs ist eine meist sehr aggressiv streuende Krebsart, die sehr spät Symptome zeigt und daher oft erst im Endstadium erkannt wird. Umso wichtiger ist die frühe Testung auf Krebszellen und Blutspuren im Stuhl, denn die frühe Diagnose und Behandlung kann Ihnen das Leben retten.

Die Koloskopie, die Darmspiegelung, untersucht den Dickdarm auf sogenannte Polypen. Das sind Wucherungen an der Darmwand, die eine Vorstufe des Dickdarmkrebses darstellen und gut entfernbar sind. Zudem kann man während der Spiegelung Gewebeproben entnehmen, die dann nochmal speziell auf Krebszellen getestet werden.

Für die Stuhlprobe erhalten Sie meist vorab von Ihrem Hausarzt ein Probengefäß, das Sie mit nach Hause nehmen und dann gefüllt wieder abgeben. Diese Probe wird vor allem auf Blutspuren untersucht, die auf Polypen oder Krebszellen hindeuten können, aber auch Folge vieler anderer Erkrankungen sind. 

 

Hautkrebsvorsorge

Bei der Hautkrebsvorsorge untersucht nicht der Hausarzt, sondern ein Dermatologe Auffälligkeiten Ihrer Haut, insbesondere Ihre Muttermale und Leberflecke. Das geübte Auge erkennt sogenannte maligne Melanome, also bösartige Tumore, oder Basalzell- und Plattenepithelkarzinome. Sie selbst sollten aufmerksam werden, wenn sich Ihre Leberflecken oder Muttermale in kurzer Zeit sehr verändern oder anfangen zu bluten. 

Ansonsten ist es jedoch für den Laien schwer, krankhafte Hautveränderungen rechtzeitig wahrzunehmen. Deswegen ist der Vorsorgetermin bei Ihrem Hautarzt von großer Bedeutung.

Neben der Vorsorgeuntersuchung ist es wichtig, dass Sie Ihre Hautgesundheit fördern, indem Sie sie schützen. Vor allem im Sommer sollten Sie darauf achten, dass Sie sich und Ihre Haut schützen. Die regelmäßige Verwendung von Sonnencreme mit einem geeigneten Lichtschutzfaktor und eine gute Hautpflege für Ihren Hauttyp sind essentiell.

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Knochendichtemessung

Die Knochendichtemessung, auch DXA-Messung (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) genannt, ist relativ unbekannt, aber ein bedeutsamer Baustein in den Vorsorgeuntersuchungen für ein gesundes, selbstständiges Altern. Sie dient der Früherkennung der Osteoporose, die sich durch Abnahme der Knochendichte und damit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche kennzeichnet. Mit dem Alter verlieren Ihre Knochen zwar immer an Substanz, was besonders Frauen in der Menopause und Männer in höherem Alter trifft, die Osteoporose verstärkt diesen Effekt jedoch noch.

Eine niedrige Knochendichte steigert aber nicht nur das Risiko für Knochenbrüche, sondern verlangsamt auch massiv die Heilung nach einem Bruch. Daher sind Stürze mit Bruch für Menschen im Seniorenalter unter Umständen verheerend und können auch zu Pflegebedürftigkeit und Bettlägerigkeit führen. 

Daher ist wichtig, dass Sie über ein solches Risiko informiert sind und geeignete Maßnahmen ergreifen können. Mit der richtigen Therapie und Vorsicht erhöhen Sie so Ihre Sicherheit und erhalten damit Ihre Lebensqualität.

 

Prostatakrebsvorsorge

Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei älteren Männern. Daher ist der Vorsorgeuntersuchung große Bedeutung beizumessen, denn früh erkannt ist Prostatakrebs sehr gut therapierbar und in der Regel auch heilbar. 

Die wichtigste Untersuchung ist der sogenannte PSA-Test. PSA ist die Abkürzung für Prostata-spezifisches Antigen, ein Eiweiß, das die Prostata produziert. Der PSA-Test misst die Konzentration dieses Antigens im Blut. Erhöhte Werte deuten immer auf eine Funktionsstörung oder Erkrankung der Prostata hin, die jedoch nicht ausschließlich Krebs sein muss.

 

Weitere sinnvolle Untersuchungen ab 60

Augen- und Hörtest

Die Sinne werden mit dem Alter schlechter. Besonders Ihr Seh- und Ihr Hörvermögen leidet mit der Zeit. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer vollständigen Erblindung beziehungsweise zu einer Schwerhörigkeit kommen. Daher sind ein regelmäßiger Sehtest beim Augenarzt und ein Hörtest bei einer fachkundigen Hörakustikpraxis absolut empfehlenswert.

Einen Sehtest sollten Sie nicht nur dann machen, wenn Sie schon eine Verschlechterung der Sehkraft feststellen. Oft können nämlich Ihr Gehirn und Ihre Augen den Verlust kompensieren und gaukeln Ihnen daher eine bessere Sicht vor, als eigentlich vorliegt. Das ist möglicherweise sogar gefährlich, wenn Sie noch Auto fahren oder anderweitig im Straßenverkehr unterwegs sind und Gefahren zu spät erkennen.

Der Hörtest ist für viele noch mit Scham behaftet, jedoch ist ein Verlust der Hörfunktion eine starke Einschränkung. Oft startet es mit einem leichten Rauschen im Ohr. Betroffene gewöhnen sich oft daran oder manchmal bleibt die Veränderung auch lange unbemerkt, da sie nur langsam das Radio oder den Fernseher lauter stellen. Es sind sogar meist Ihre Angehörigen oder Freunde, die auf ein zunehmendes Problem hinweisen, wenn Sie immer öfter in Gesprächen nachfragen müssen, was gesagt wurde.

 

Welche Impfungen sind sinnvoll?

Auch im Alter ist das Auffrischen von Impfungen sehr empfehlenswert, da einige Impfungen Ihre Wirkung nach einer Zeit verlieren und zudem Ihr Immunsystem. An vorderster Stelle steht dabei die Grippeschutzimpfung, die jährlich im Herbst verabreicht wird. Diese sollten Sie auch jährlich abholen, da der Wirkstoff den schnell mutierenden Viren angepasst ist und Sie nur so den besten Schutz erhalten können. Da die Grippe noch immer jedes Jahr tausende Menschen tötet, ist diese Impfung sehr wichtig.

Ebenso wichtig ist eine Impfung gegen Pneumokokken. Diese Erreger verursachen schnell eine Lungenentzündung, die nicht nur unangenehm und langwierig ist, sondern schlimmstenfalls tödlich enden kann. Die Impfung ist meist nur einmalig nötig, kann aber bei Immuneinschränkungen nach etwa sechs Jahren aufgefrischt werden.

Eine Impfung gegen Gürtelrose schützt vor Schmerzen und Folgeschäden einer Herpes-Zoster-Erkrankungen, die das Nervensystem angreift. Langzeitschäden sind oft mit Schmerzen und eingeschränkter Mobilität verbunden, weswegen Sie die zwei Impfungen zur Vollimmunisierung ernsthaft in Betracht ziehen sollten.

Gegen Tetanus und Diphtherie sollten Sie ohnehin alle zehn Jahre Ihre Impfungen auffrischen lassen, um solche schwerwiegenden Erkrankungen zu vermeiden. Pertussis-Impfungen, auch Keuchhusten-Impfungen genannt, sind für ältere Menschen auch ratsam, da Keuchhusten in höherem Alter wesentlich schwerwiegender verläuft.

Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) bringt jährlich Empfehlungen zum Impfschutz von Seniorinnen und Senioren heraus, die den neuesten Erkenntnissen der Medizin folgen. Ihre Hausarztpraxis berät Sie auch angesichts Ihrer individuellen Krankengeschichte zu empfohlenen Impfungen. 

 

Zahnärztliche Untersuchung

Auch im höheren Alter sind Karies oder Zahnfleischentzündungen ein häufiges Problem. Hinzu kommt oft, dass die Zähne angreifbarer sind, weil Ernährungsumstellungen, Medikamente oder Erkrankungen sich negativ auswirken. Auch leidet bei einigen Senioren die Pflege der Zähne, weil die Motorik eingeschränkt ist, sich kognitiver Verlust bemerkbar macht oder es nicht mehr für notwendig erachtet wird.

Gerade, wenn Sie schon Zahnersatz tragen, sollte die Mundhygiene eine hohe Priorität haben. Denn die Folgen von ungenügender Pflege sind nicht nur schlechter Mundgeruch und Appetitlosigkeit, sondern auch schlimme Entzündungen, die bis zum Kieferknochen reichen und dort nekrotisieren können.

 

Regelmäßiger Gesundheits-Check Up beim Hausarzt

Bei Ihrer Hausärztin laufen die Fäden Ihrer Gesundheitsgeschichte zusammen. Hier sollten alle fachärztlichen Untersuchungen vorliegen. Alle ein bis zwei Jahre sollte zudem ein gründlicher Check Up erfolgen, bei dem Sie auch über den Verlauf Ihrer Gesundheit sprechen, Wirkungen von Medikamenten evaluieren und auch ihre psychische und mentale Gesundheit Verfassung eine Rolle spielt. So sind Sie rundum versorgt und können auf Ihre Gesundheit vertrauen.

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