Der Winter weckt bei Senioren oft viele schöne Erinnerungen an die Kindheit und die Zeit mit den eigenen Kindern, doch gleichzeitig stellt er auch eine Herausforderung dar. Einen aktiven Lebensstil aufrecht zu erhalten ist schwerer bei Eis und Schnee, denn das Unfallrisiko steigt und die früh einsetzende Dunkelheit schlägt einigen auf das Gemüt.

Doch die kalte Jahreszeit bietet eigene Highlights, die nicht nur das Wohlbefinden und die Gesundheit stärken, sondern auch soziale Bindungen fördern. Oft tritt gerade durch die Gemütlichkeit der warmen Stube das Miteinander in den Vordergrund und eröffnet ganz neue Entdeckungen.

Indoor-Aktivitäten für Senioren im Winter

Leise rieselt der Schnee - und im muckeligen Wohnzimmer wird der Tisch oder das Sofa zum Abenteuerspielplatz. Ob mit der Familie und Enkelkindern oder mit guten Seelen aus der Nachbarschaft und dem Freundeskreis: Gemeinsames Spielen oder Basteln macht Freude.

Basteln und Handwerken

Wenn es draußen kalt und unwirtlich ist, lädt der Nachmittag dazu ein, sich kreativ auszutoben. Denn die Advents- und Weihnachtszeit ist nicht nur eine Zeit des Schmückens und Dekorierens, sondern auch Basteln bringt alle Generationen an den Tisch und schafft etwas Gemeinsames, worauf man stolz ist und woran man sich auch noch die nächsten Jahre erfreuen kann.

Ob kleine, dekorative Elemente wie Teelichtgläser, Origami-Kunstwerke, Papierschneeflocken oder selbstgemachte Weihnachtsgeschenke: Handwerkliches Arbeiten und Basteln schult die Feinmotorik und die Augen-Hand-Koordination. Zudem sorgt das Tasten verschiedener Materialien wie Holz, Papier oder Stoff für mentale Stimulation, regt also den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten an. Ebenso tut es vielen gut, in Erinnerungen zu schwelgen, wie sie als Kinder schon dieselben Basteleien mit Tannenzapfen, Schere und Kleber erlebten.

Da Basteln sehr vielfältig ist, eignet es sich auch für Menschen mit Demenz oder Einschränkungen beim Greifen, Halten oder Ausüben von Druck auf z.B. eine Schere. Außerdem wirkt es sich positiv auf Geist und Seele aus, wenn man miteinander etwas Hübsches schafft.

Gesellschaftsspiele ausprobieren und wiederentdecken

Spiele überdauern die Kindheit. Brett- und Kartenspiele sind bei Groß und Klein beliebt und oft zeitlose Freudenbringer. Das Mit- und Gegeneinander ist Unterhaltung und gemeinsame Zeit gleichzeitig, die manchen Winterabend füllen können.

Die Auswahl an Spielen ist inzwischen sehr groß, sodass sich in der Regel für jede Vorliebe etwas Neues und etwas Bekanntes finden lässt. Klassiker wie Schach, Rommée oder Halma hat beinahe jeder Haushalt zu bieten. Darüber hinaus lohnt sich immer mal wieder der Blick in die Neuerscheinungen der Spieleverlage. Einmal im Jahr wird auch der Brettspielpreis „Spiel des Jahres“ vergeben - ein guter Anlass, sich in Gesellschaft zu treffen und das Spiel gemeinsam zu testen.

Insbesondere Kartenspiele sind darüber hinaus oft so tief im Alltag verankert, dass auch bei Demenz Regeln und Griffe noch gut sitzen und die Erinnerung ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Für Senioren, deren Familie weit entfernt wohnt oder die sich einsam fühlen, bietet das Internet eine neue Plattform, um verbunden und unterhalten zu bleiben. Hier finden Sie Videospiele, aber auch Gesellschaftsspiele in digitaler Form, die Sie sogar mit Ihrer Familie über das Internet spielen können.

Gemütliche Filmabende

Erinnern Sie sich an die Filme, die Ihnen im Laufe Ihres Lebens wirklich gut gefallen haben? Viele Streaminganbieter und Mediatheken des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks stellen zunehmend auch Filme und Serien der letzten Jahrzehnte zur Verfügung.

Mit selbstgebackenen Plätzchen, Chips und heißem Tee, Kakao oder Kaffee bereichern Sie jeden Filmabend - sicherlich ist auch die eine oder der andere Bekannte zu begeistern nochmal gemeinsam eine filmische Zeitreise in die Kindheit oder Jugend zu unternehmen.

Kochen und Backen

Was wäre die Winterzeit ohne Plätzchenbacken? Koch- und Backnachmittage erfreuen nicht nur mit kulinarischem Genuss, sondern sind hervorragend geeignet, um alle Anwesenden aktiv einzubeziehen. Keksteig ist einfach selber hergestellt oder inzwischen auch in den meisten Supermärkten fertig zu kaufen. Ausstechförmchen haben die meisten reichlich in den Schränken - für den größten Spaß bringen alle ihre Förmchen mit und sorgen so für eine kunterbunte Mischung.

Für spezielle Ernährungsbedürfnisse aufgrund von Krankheit, Behinderung oder anderen Gründen können die meisten Rezepte schnell und einfach angepasst werden. Spannend ist auch die Erweiterung des eigenen kulinarischen Horizonts, wenn man Rezepte aus der eigenen Heimat oder der eigenen Lebensgeschichte zu einer gemeinsamen Backgruppe mitbringt.

Vor allem in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Wer sein Immunsystem stärken will, sollte mit einer vitamin- und ballaststoffreichen Ernährung einem Nährstoffmangel vorbeugen. So haben selbst die hartnäckigsten Viren kaum eine Chance.

Backen und Kochen verbindet - auch Sie haben sicherlich schon mit Ihren Großeltern am Herd gestanden. Geben Sie diese Tradition weiter und verraten Sie die Familiengeheimnisse für einen perfekten Braten, einzigartige Quiche oder zuckersüße Plätzchen. Vor allem wenn Ihre Enkelkinder zu Besuch sind, bieten sich gemeinsame Aktivitäten in der Küche besonders gut an und schaffen schöne Erinnerungen, die ein Leben lang halten.

Outdoor-Aktivitäten für Senioren im Winter

Auch im Winter ist frische Luft, Tageslicht und Bewegung für Senioren wichtig. Die verkürzten Tage wirken sich für viele auf die Stimmung aus. Nutzen Sie daher am besten die hellen Stunden in der Mittagszeit, um Vitamin D zu tanken.

Spaziergänge im Schnee

Frischer, knirschender Schnee unter den Schuhen ist ein wunderbares Geräusch. Alles wirkt stiller und heller im Schnee, selbst die hektische Großstadt scheint dann langsamer und achtsamer zu leben. Ein täglicher Spaziergang ist bereits förderlich für einen gesunden Kreislauf und ein kräftiges Herz. Die frische Luft und das Licht wirken auf die Stimmung und die mentale Gesundheit und beugen so Depressionen vor, die viele Senioren in der Jahreszeit heimsucht.

Kaum etwas ist im Winter so wunderschön wie eine dichte Schneedecke auf den Häusern und Bäumen: Schon ein nahegelegener Park sieht im Winter ganz anders aus. Schuhe mit ausreichend Profil und warme Kleidung sind ein Muss, um nicht zu frieren oder auszurutschen. Lange Unterhosen oder Strumpfhosen empfehlen sich, wenn Sie längere Spaziergänge unternehmen oder öfter Pause machen müssen, da sie die Beine anhaltend wärmen. Handschuhe sind besonders dann wichtig, wenn Sie mit einem Rollator oder Gehstock unterwegs sind.

Die Unfallgefahr ist im Winter allerdings sehr hoch, daher ist besonders wichtig, dass Sie auf sich und Ihre Sicherheit achten.

Sicher im Schnee: Unfallrisiko für Senioren verringern

Sie sind sicherlich schon oft mit vereisten Straßen in Kontakt gekommen und sind auch mit hoher Wahrscheinlichkeit schon mal ausgerutscht. Mit zunehmendem Alter kann dies aber schnell gefährliche Brüche nach sich ziehen - und das Aufstehen ist zusätzlich erschwert.

Wenn es frisch geschneit hat, ist der Boden oft noch trittfest. Trotzdem können immer wieder unerwartet rutschige Stellen auftauchen. Laufen Sie daher unbedingt in kleinen Schritten, wenn Sie unsicher sind und tasten Sie gefährliche Stellen vorab mit einem Stock oder der Fußspitze ab. Vereiste Stellen, die Sie klar als solche erkennen können, sollten Sie immer meiden.

Leider kommt es manchmal vor, dass man derartige Stellen passieren muss und im schlimmsten Fall stürzen betroffene Personen sogar. Bei Glatteis haben alle Menschen Schwierigkeiten mit dem Aufstehen. Im Alter ist dies jedoch zusätzlich erschwert. Wenn Sie bereits in dieser Hinsicht Probleme haben, weil Sie sich nicht mehr gut abstützen können, sollten Sie sich zusätzlich absichern. Viele Hausnotrufsysteme bieten inzwischen ein Notrufarmband für unterwegs an, das per GPS Ihren Standort an die Zentrale übermittelt, wenn Sie den Alarm auslösen.
So kann ein Hausnotruf mit einer Kombination aus GPS-Ortung und Sturzerkennung zu einem unverzichtbaren Begleiter werden, der dazu beiträgt, das Unfallrisiko im Schnee erheblich zu verringern und älteren Menschen die Sicherheit im Alltag zu geben, die sie benötigen. Der eingebaute Sturzsensor erkennt automatisch, wenn Sie unterwegs stürzen, und löst einen Notruf aus. Gerade auf vereisten Straßen oder bei Glatteis kann die automatische Notruffunktion lebensrettend sein, insbesondere für Senioren, deren Aufstehvermögen möglicherweise eingeschränkt ist. So erhalten Sie auch außerhalb Ihrer vier Wände immer Hilfe, wenn sie nötig ist. 

Sicher draußen unterwegs bei Schnee und Glätte

Durch Schnee und Eis kann es sehr leicht zum Sturz kommen und schwere Verletzungen verursachen. Hier empfiehlt sich ein mobiler Hausnotruf mit Sturzsensor. Mit diesem sind Sie jederzeit sicher unterwegs und können im Notfall schnelle Hilfe rufen. 

Den Garten winterfest machen

Den Garten winterfest zu machen ist nicht nur eine praktische Notwendigkeit, sondern auch eine unterhaltsame und gemeinschaftliche Aktivität sein. Gemeinsam mit Familie oder Freunden lassen sich Gartenmöbel und -geräte verstauen, Pflanzen schützen und notwendige Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit treffen. Diese gemeinschaftliche Anstrengung schafft nicht nur eine winterfeste Umgebung, sondern stärkt auch den Zusammenhalt. Das Teilen von Aufgaben und das Erleben der Verwandlung des Gartens in einen winterfesten Rückzugsort können zu positiven und unvergesslichen Momenten führen.

Sportlich werden: Schlittschuhlaufen und Indoor-Sport

Auch wenn das Verletzungsrisiko im Winter steigt, müssen Sie nicht auf Sport verzichten. Können Sie Ihren gewohnten Sport in Ihr Wohnzimmer verlagern oder Sie besuchen einen Fitnesskurs, der ohnehin drinnen stattfindet. Achten Sie darauf, nach dem Sport nicht zu überhitzen und sich warm genug anzuziehen, vor allem dann, wenn Sie in die kalte Winterluft gehen. Auch wenn Erkältungen durch Viren und nicht durch Kälte verursacht werden, besteht die Gefahr, schnell auszukühlen und ist daher anfälliger sich anzustecken.

Nutzen Sie die Möglichkeit, in der kalten Jahreszeit Wintersport auszuüben. Schlittschuhfahren beispielsweise erfreut sich ungebrochener Beliebtheit und wird gerne auf Weihnachtsmärkten angeboten. Schlittschuhe können Sie dort auch direkt in Ihrer Größe ausleihen.

Sind Sie noch unerfahren auf dem Eis, sollten Sie nicht alleine fahren und erstmal in sicherer Nähe der Bande bleiben. Wenn Sie zu Stürzen neigen oder große Schwierigkeiten haben, alleine aufzustehen, ist es ratsam, immer in einer Gruppe oder mindestens mit einer zweiten Person zu fahren, die Ihnen im Falle des Falles hilft. Wenn Sie den Dreh jedoch raus haben, ist Schlittschuhfahren ein zwar anstrengender, aber sehr angenehmer Sport, bei dem Sie ganz nach eigenem Tempo gelassen über das Eis gleiten.

Für Senioren, die sich körperlich noch fit fühlen, bietet sich außerdem ein Tag auf der Skipiste oder Langlaufloipe an. Für alle, die es gerne etwas ruhiger haben, ist vielleicht ein Rodelausflug mit den Enkelkindern die richtige Wahl.

Vom Spaziergang im Winter Wonderland über gemeinsames Plätzchenbacken bis hin zum Schlittschuhfahren - die kalte Jahreszeit hat für jeden etwas zu bieten. Nutzen Sie die Gelegenheit, die Vielfalt dieser kalten Jahreszeit zu erleben und trotzen Sie der Kälte gemeinsam mit Ihren Liebsten.