

Pflege in Deutschland – Möglichkeiten & Pflegeformen im Überblick
Entdecken Sie passende Pflegeformen für Ihre Bedürfnisse ✓ Häusliche Pflege ✓ Ambulante Pflege ✓ Stationäre Pflege und mehr ✓
Stand 23. Juli 2025
In Deutschland ist die Pflegebedürftigkeit vieler Menschen ein wachsendes Thema. Rund fünf Millionen Menschen sind aktuell auf Pflegeleistungen angewiesen, die Tendenz ist steigend. Umso wichtiger ist es, die verschiedenen Formen der Pflege zu kennen und zu verstehen, welche Unterstützungsangebote es gibt. Ob ambulant, stationär oder palliativ.
Welche Pflegeformen gibt es?
In Deutschland gibt es verschiedene Formen der Pflege, die je nach Gesundheitszustand, Lebenssituation und gewünschtem Lebensstil infrage kommen. Die wichtigsten Pflegeformen sind die häusliche Pflege, die ambulante Pflege, stationäre Pflege, 24-Stunden-Betreuung, Palliativpflege, Krankenpflege sowie rehabilitative Maßnahmen.
Häusliche Pflege
Die häusliche Pflege findet im vertrauten Umfeld der pflegebedürftigen Person statt, meist durch Angehörige, Nachbarn oder ehrenamtliche Helfer. Sie kann durch professionelle Pflegedienste ergänzt werden und wird vor allem dann gewählt, wenn Betroffene möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben möchten.
Lesen Sie mehr in unserem Artikel: Pflege zu Hause – Der große Ratgeber für die häusliche Pflege.
Ambulante Pflege
Ergänzend zu der häuslichen Pflege gibt es ambulante Pflege, bei der ein Pflegedienst regelmäßig ins Zuhause der pflegebedürftigen Person kommt. Er übernimmt medizinische oder pflegerische Tätigkeiten wie Körperpflege, Medikamentengabe oder Wundversorgung. Diese Form eignet sich besonders, wenn Angehörige entlastet werden sollen oder fachpflegerische Hilfe notwendig ist.
Mehr zu den Leistungen, Kosten und wichtigen Informationen zur ambulanten Pflege erfahren Sie hier: Ambulante Pflege – Leistungen, Kosten & Übersicht sowie: Ambulanter Pflegedienst – Definition und Leistungen.
(Teil-)stationäre Pflege
Bei der stationären Pflege leben Pflegebedürftige dauerhaft in einer Pflegeeinrichtung. Dort erhalten sie rund um die Uhr professionelle Unterstützung, sowohl bei der Grundpflege als auch bei der medizinischen Versorgung. Diese Pflegeform ist dann sinnvoll, wenn der Unterstützungsbedarf sehr hoch ist oder eine Versorgung zu Hause nicht mehr möglich oder gewünscht ist.
Falls Sie weitere Informationen zur (Teil)stationären Pflege suchen, schauen Sie hier: (Teil)stationäre Pflege: Definition, Vorteile & Kosten.
Fokus: Pflegeheim
Ein Pflegeheim bietet eine dauerhafte stationäre Betreuung für Menschen mit hohem Pflegebedarf. Hier erhalten Pflegebedürftige rund um die Uhr Unterstützung bei der Grundpflege, medizinische Versorgung und soziale Angebote. In Pflegeheimen wird neben der Grundpflege auch therapeutische Unterstützung und in vielen Fällen auch spezialisierte Betreuung angeboten, zum Beispiel für Demenz- oder Parkinsonpatienten. Diese Form der Pflege ist besonders geeignet, wenn eine häusliche Betreuung nicht mehr möglich oder gewünscht ist.
Lesen Sie hier mehr: Pflegeheim Kosten – Was kostet die Unterbringung?
24-Stunden-Pflege
Eine besondere Variante stellt die 24-Stunden-Betreuung dar: Hier lebt eine Betreuungskraft mit im Haushalt der pflegebedürftigen Person. Diese leistet Hilfe im Alltag und sorgt Tag und Nacht für Sicherheit. Dabei handelt es sich nicht um medizinisches Fachpersonal, sondern um alltagsunterstützende Betreuung, die durch Pflegedienste ergänzt werden kann.
Mehr zu den Kosten und Leistungen der 24-Stunden-Pflege finden Sie hier: 24 Stunden Pflege: Kosten berechnen anhand eines Fallbeispiels oder Tipps & Fakten rund um die „polnische Pflegekraft“ hier: 24 Stunden Pflege: Tipps & Fakten rund um die „polnische Pflegekraft“.
Tagespflege
Die Tagespflege ermöglicht es, tagsüber in einer Pflegeeinrichtung betreut zu werden, während die Nacht im eigenen Zuhause verbracht wird. Diese Pflegeform bietet eine Kombination aus häuslicher Pflege und professioneller Betreuung während des Tages.
Sie kann den Betroffenen selbst Abwechslung und den pflegenden Angehörigen Entlastung verschaffen. Dazu gibt es bestimmte Einrichtungen, die sich auf die stundenweise Betreuung von Senioren und anderen pflegebedürftigen Personen spezialisiert haben. Diese können somit zu Hause, in ihrem gewohnten Umfeld, wohnen bleiben und dennoch über einen bestimmten Tageszeitraum hinweg kompetent versorgt werden.
Weitere Informationen zur Tagespflege, ihren Leistungen und wie sie Ihre Pflege entlasten kann, finden Sie hier: Was ist eine Tagespflege und wer hat Anspruch auf Zuschüsse?
Palliativpflege
Die Palliativpflege richtet sich an Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung, bei denen nicht mehr die Heilung, sondern die Linderung von Schmerzen und Beschwerden im Vordergrund steht. Ziel ist es, eine möglichst hohe Lebensqualität zu erhalten, egal ob zu Hause, in Hospizen oder im Krankenhaus.
Lesen Sie hier die Palliativpflege – Definition & wissenswerte Informationen oder mehr zur Palliativpflege zu Hause – Konzept und Möglichkeiten.

Die Pflegeformen im Überblick.
Die Wahl der richtigen Pflegeform ist eine der wichtigsten Entscheidungen für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Sie hängt von vielen Faktoren ab. Wir stellen Ihnen verschiedene Pflegeformen vor und helfen Ihnen dabei, die für Ihre Situation passende Lösung zu finden.
Krankenpflege
Die Krankenpflege ist eine kurzfristige, medizinisch notwendige Pflege, die meist nach einem Krankenhausaufenthalt erfolgt. Sie wird oft von ambulanten Diensten durchgeführt und kann z. B. Wundversorgung, Injektionen oder das Anlegen von Verbänden umfassen. Sie ist nicht mit der Langzeitpflege zu verwechseln, sondern Teil der Krankenversicherung: Häusliche Krankenpflege – Definition, Leistungen, Zuzahlung & Dauer.
Reha-Pflege
Schließlich gibt es die Reha-Pflege, die darauf abzielt, körperliche oder geistige Fähigkeiten nach einer Krankheit oder Verletzung wiederherzustellen oder zu stabilisieren. Rehabilitationsmaßnahmen werden in speziellen Kliniken oder ambulant angeboten und dienen dazu, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu verringern.
Weitere Einblicke erhalten Sie hier: Geriatrische Reha – Voraussetzungen, Ablauf Kosten & für wen sie geeignet ist.
Kurzzeitige Pflege
Wenn eine zeitlich begrenzte Pflege notwendig ist, dann bietet die Kurzzeitpflege eine vorübergehende Lösung - zum Beispiel, um nach einem Krankenhausaufenthalt eine nötige Erholung und Pflege zu erhalten oder um pflegende Angehörige zu entlasten. Diese Pflegeform wird in einer Pflegeeinrichtung angeboten.
Eine weitere Form, um Angehörige zu entlasten, ist die Verhinderungspflege. Diese kann sowohl im häuslichen Umfeld als auch in einer Einrichtung stattfinden.
Die Vielfalt an Pflegeformen erlaubt es, individuell passende Lösungen zu finden, abhängig vom Grad der Selbstständigkeit, der familiären Unterstützung und den persönlichen Wünschen.
Antrag auf Pflegeleistungen
Um Pflegeleistungen zu erhalten, müssen pflegebedürftige Personen einen Antrag bei der zuständigen Pflegekasse stellen. Dieser Antrag kann schriftlich, telefonisch oder auch formlos per E-Mail eingereicht werden. Wichtig ist, dass der Antrag so früh wie möglich gestellt wird, da die Pflegeleistungen in der Regel rückwirkend ab dem Monat der Antragstellung gewährt werden.
- Wenn noch kein Pflegegrad vorliegt: Nach dem Eingang des Antrags beauftragt die Pflegekasse den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), den Hilfebedarf des Pflegebedürftigen zu prüfen. Der MDK besucht die Person zu Hause oder führt eine Video-Begutachtung durch, um den Pflegegrad festzulegen. Auf Grundlage dieser Begutachtung wird der Pflegegrad und damit der Anspruch auf Pflegeleistungen bestimmt. In Vorbereitung auf die Begutachtung kann ein Pflegetagebuch hilfreich sein, um den Gutachtern einen genauen Überblick über die täglichen Unterstützungsbedarfe zu geben und den Antrag zu erleichtern. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel: Das Pflegetagebuch – eine wichtige Hilfe für den Gutachter.
- Wenn bereits ein Pflegegrad vorliegt: Ist bereits ein Pflegegrad zugewiesen, erfolgt der Antrag auf Pflegeleistungen direkt bei der Pflegekasse. In diesem Fall wird in der Regel keine erneute Begutachtung durch den MDK benötigt, es sei denn, der Pflegebedarf hat sich verändert. Bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands oder einer Veränderung im Hilfebedarf kann eine erneute Prüfung durch den MDK erforderlich sein, um den Pflegegrad anzupassen.
Typische Situationen und Unterschiede in der Pflege
Die Wahl der passenden Pflegeform hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab, sowohl auf Seiten der pflegebedürftigen Person als auch der Angehörigen. Unterschiede ergeben sich vor allem durch den Umfang des Hilfebedarfs, die Wohnsituation, das soziale Umfeld sowie den Wunsch nach Selbstbestimmung.
Ein typisches Beispiel für den Einstieg in die Pflege ist die schleichende Verschlechterung der Mobilität oder Orientierung im Alter. Angehörige übernehmen zunächst kleinere Aufgaben wie Einkäufe, Begleitung zu Arztbesuchen oder Hilfe beim Duschen. In solchen Fällen eignet sich meist die häusliche Pflege durch Familienmitglieder, eventuell ergänzt durch ambulante Pflegedienste.
Anders sieht es bei plötzlich eintretenden Pflegebedürftigkeiten aus, etwa nach einem Schlaganfall oder einem Sturz mit einem Krankenhausaufenthalt. Hier ist eine organisierte Überleitungspflege nötig. In der Anfangsphase kann eine Kombination aus ambulanter Pflege, häuslicher Unterstützung und Reha sinnvoll sein, bis klar wird, ob eine langfristige Versorgung zu Hause möglich ist oder ein stationärer Aufenthalt notwendig wird.
Die Pflege durch eine 24-Stunden-Betreuung wird meist dann gewählt, wenn der Pflegebedarf so umfangreich ist, dass ständige Anwesenheit erforderlich wird, etwa bei Demenz im fortgeschrittenen Stadium oder bei Alleinlebenden mit stark eingeschränkter Mobilität. Auch für pflegende Angehörige, die berufstätig sind oder weit entfernt wohnen, kann dies eine Entlastung sein.
Stationäre Pflegeeinrichtungen sind vor allem für Menschen geeignet, die rund um die Uhr Betreuung und medizinische Versorgung benötigen, sei es aufgrund körperlicher Multimorbidität, fortgeschrittener Demenz oder weil keine Angehörigen zur Verfügung stehen. Auch wer sich selbst nicht mehr sicher in der eigenen Wohnung fühlt, kann in einer Pflegeeinrichtung Schutz und Betreuung finden.
Palliativpflege wiederum wird dann relevant, wenn eine lebensverkürzende Erkrankung diagnostiziert wird und der Fokus auf Lebensqualität, Schmerzfreiheit und Begleitung in der letzten Lebensphase liegt, unabhängig vom Alter. Sie kann sowohl zu Hause als auch stationär erfolgen.
Während die häusliche Pflege oft mit familiärer Nähe und Alltagserhalt verbunden ist, bieten stationäre Einrichtungen mehr medizinische Sicherheit und Entlastung. Die Entscheidung für eine Pflegeform ist also immer auch eine Abwägung zwischen Selbstständigkeit, Belastung, Verfügbarkeit von Unterstützung und den finanziellen Möglichkeiten. Für viele Angehörige ist die Tagespflege beispielsweise eine wertvolle Unterstützung, um Beruf, Familie und Pflege miteinander zu vereinbaren.
Pflege im häuslichen und stationären Kontext
Die Entscheidung zwischen Pflege zu Hause oder in einer stationären Einrichtung ist für viele Familien ein emotionaler und organisatorischer Kraftakt. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile und sie unterscheiden sich deutlich im Alltag, in der Struktur und im Unterstützungsbedarf.
Häusliche Pflege
Pflege im häuslichen Umfeld bedeutet, dass die pflegebedürftige Person in ihrer vertrauten Umgebung bleibt, also in der eigenen Wohnung oder im Haus. Die Pflege übernehmen hier meist Angehörige, unterstützt durch ambulante Pflegedienste oder ergänzende Angebote wie Haushaltshilfen, Tagespflege oder ehrenamtliche Besuchsdienste. Auch technische Hilfsmittel wie Pflegebetten oder Hausnotrufsysteme kommen zum Einsatz, um die Versorgung zu erleichtern und die Sicherheit zu erhöhen.
Diese Form der Pflege bietet viel Nähe, Individualität und Alltagskontinuität, was sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken kann. Gleichzeitig bedeutet sie jedoch auch eine hohe Verantwortung und Belastung für die pflegenden Angehörigen, sowohl körperlich als auch emotional. Besonders bei steigendem Pflegebedarf, kognitiven Einschränkungen (z. B. bei Demenz) oder wenn Angehörige berufstätig sind, stoßen häusliche Lösungen oft an ihre Grenzen.
In der heutigen Zeit gewinnen auch digitale Unterstützungslösungen zunehmend an Bedeutung, um die Pflege zu erleichtern und die Sicherheit zu erhöhen. Eine dieser Lösungen ist die elektronische Patientenakte (ePA), die in Deutschland seit 2021 eingeführt wurde. Die ePA bietet den Vorteil, dass Gesundheitsdaten wie Befunde, Diagnosen und Medikationspläne jederzeit digital zur Verfügung stehen und sowohl von Ärzten als auch von Pflegekräften genutzt werden können. Sie ermöglicht eine bessere Kommunikation zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern und trägt zur Verbesserung der Versorgung bei, insbesondere für pflegebedürftige Personen, die auf verschiedene medizinische Dienstleistungen angewiesen sind. Die elektronische Patientenakte kann zudem dazu beitragen, Fehler bei der Medikation zu vermeiden und die Pflegeabläufe zu optimieren. Lesen Sie mehr zu den Vorteilen und wie Sie die elektronische Patientenakte nutzen können: Die elektronische Patientenakte - Erklärung, Registrierung & Vorteile.
Hausnotruf
Ein Hausnotrufsystem von libify kann hier eine wichtige Rolle spielen, um Sicherheit zu gewährleisten. Im Notfall kann die pflegebedürftige Person per Knopfdruck oder Sturzsensor schnell Hilfe anfordern, sei es bei einem Sturz oder gesundheitlichen Beschwerden, was besonders für Alleinlebende wichtig ist. Um mehr über die verschiedenen Systeme zu erfahren, lesen Sie hier mehr.

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Stationäre Pflege
Stationäre Pflege hingegen findet in einer Pflegeeinrichtung statt, die rund um die Uhr betreut und medizinisch versorgt. Hier leben Pflegebedürftige in Einzel- oder Mehrbettzimmern, erhalten feste Mahlzeiten, Betreuung und therapeutische Angebote. Pflegeheime bieten einen strukturierten Tagesablauf, professionelle Pflegekräfte und sofortige Hilfe im Notfall. Auch soziale Kontakte innerhalb der Einrichtung können eine Rolle spielen.
Ein Wechsel in die stationäre Pflege erfolgt häufig, wenn die häusliche Versorgung nicht mehr ausreicht, sei es wegen fehlender Angehöriger, schwerer Erkrankungen oder aus Gründen der Sicherheit. Für viele Angehörige ist dieser Schritt mit gemischten Gefühlen verbunden. Dennoch kann es eine Entlastung sein, vor allem dann, wenn sichergestellt ist, dass die pflegebedürftige Person gut betreut ist und sich wohlfühlt.
Pflege zu Hause setzt auf Vertrautheit und Eigenständigkeit, verlangt aber viel Engagement und Organisation. Stationäre Pflege bietet mehr Sicherheit und professionelle Betreuung, bedeutet aber auch einen Einschnitt im gewohnten Leben. Welche Form besser passt, hängt von der individuellen Pflegesituation, dem Unterstützungsnetzwerk und nicht zuletzt von den Wünschen der betroffenen Person ab. Technische Unterstützungslösungen wie der Hausnotruf oder digitale Pflegehilfen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, besonders in der häuslichen Versorgung. Sie bieten zusätzliche Sicherheit, entlasten pflegende Angehörige und ermöglichen es Pflegebedürftigen, möglichst lange selbstständig in der vertrauten Umgebung zu leben. Der Hausnotruf etwa erlaubt es, im Notfall per Knopfdruck Hilfe zu rufen, ob bei einem Sturz, plötzlicher Orientierungslosigkeit oder gesundheitlichen Beschwerden. Die Pflegekasse übernimmt ab Pflegegrad 1 bis zu 30,35 € monatlich, sofern die Notwendigkeit gegeben ist. Auch digitale Pflegeanwendungen (DiPA), wie Erinnerungshilfen oder Bewegungstrainer-Apps, können unterstützend eingesetzt und unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden.
Zusätzlich gibt es weitere Unterstützungsangebote wie Pflegekurse, die für gesetzlich Versicherte sogar kostenlos sind.
Kosten und Versicherung
Pflege ist nicht nur eine emotionale und organisatorische Herausforderung, sie bringt auch finanzielle Fragen mit sich. In Deutschland ist die gesetzliche Pflegeversicherung dafür zuständig, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen zu unterstützen. Dabei übernimmt sie, je nach Pflegegrad, einen Teil der entstehenden Kosten. Den Rest müssen Pflegebedürftige oft selbst tragen oder privat absichern.
Erfahren Sie mehr dazu: Das sollten Sie über die gesetzliche und private Pflegeversicherung wissen oder erfahren sie hier, wann eine Zusatzversicherung sinnvoll sein kann: Pflegezusatzversicherung – Was ist das und wann braucht man sie?
Wer Pflege beantragt, wird nach Begutachtung durch den Medizinischen Dienst einem Pflegegrad (1 bis 5) zugeordnet. Dieser bestimmt, in welcher Höhe Leistungen gewährt werden. Grundsätzlich gilt: Je höher der Pflegegrad, desto mehr finanzielle Unterstützung gibt es. Zu den Leistungen gehören z. B. Pflegegeld (bei häuslicher Pflege durch Angehörige), Pflegesachleistungen (bei Pflege durch einen Pflegedienst), Zuschüsse für die stationäre Pflege, der Entlastungsbetrag (monatlich 131 €) oder Hilfen für Umbauten und Pflegehilfsmittel.
Die tatsächlichen Kosten der Pflege hängen stark von der gewählten Pflegeform ab. Pflege zu Hause ist meist günstiger, vor allem, wenn Angehörige einen Großteil übernehmen. Stationäre Pflege ist deutlich teurer und erfordert einen hohen Eigenanteil, besonders für Unterkunft und Verpflegung. Auch hier gibt es Zuschläge, um die Belastung zu senken, etwa je länger man in einer Einrichtung lebt.
Wer die Kosten nicht alleine tragen kann, hat ggf. Anspruch auf ergänzende Leistungen, z. B. durch das Sozialamt oder über eine private Pflegezusatzversicherung. In jedem Fall ist es sinnvoll, sich frühzeitig über die Leistungen der Pflegekasse, Fristen und Antragswege zu informieren.
Fazit
Die Pflege in Deutschland bietet eine Vielzahl an Optionen, die den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der pflegebedürftigen Person gerecht werden können. Es gibt ambulante, stationäre und spezialisierte Formen der Pflege, die auf die jeweilige Lebenssituation abgestimmt werden. Die Entscheidung, welche Pflegeform am besten geeignet ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie dem Grad der Pflegebedürftigkeit, den finanziellen Möglichkeiten, der Verfügbarkeit von Angehörigen und der Wichtigkeit von Nähe oder medizinischer Versorgung.
Die richtige Wahl kann den Pflegebedürftigen und deren Familienmitglieder sowohl emotional als auch organisatorisch entlasten. Es ist wichtig, sich umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren, frühzeitig Anträge zu stellen und die Pflege an den tatsächlichen Bedarf anzupassen.
Häufig gestellte Fragen
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Zur Pflege gehören alle Maßnahmen, die dazu dienen, die Selbstversorgung von Menschen zu unterstützen, die aufgrund von körperlichen oder geistigen Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, dies alleine zu bewältigen.
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Die häusliche Pflege findet im vertrauten Zuhause der pflegebedürftigen Person statt. Häufig übernehmen Angehörige diese Pflege, unterstützt durch ambulante Pflegedienste. Diese Form ist besonders geeignet, wenn der Betroffene lange in seiner gewohnten Umgebung bleiben möchte und der Pflegebedarf noch nicht zu hoch ist.
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Für Menschen mit Demenz sind vor allem die häusliche Pflege, ambulante Pflege oder stationäre Pflegeeinrichtungen geeignet. In späteren Stadien der Demenz kann auch eine 24-Stunden-Betreuung sinnvoll sein, um eine konstante Begleitung und Sicherheit zu gewährleisten. Weitere Informationen zu Demenz und Pflegeformen finden Sie in unseren Artikeln zur Pflege bei Demenz.
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Die Finanzierung der Pflege erfolgt in Deutschland hauptsächlich über die gesetzliche Pflegeversicherung. Je nach Pflegegrad werden unterschiedliche Leistungen gewährt, die jedoch oft nicht die gesamten Kosten decken. Es kann notwendig sein, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen oder ergänzende Unterstützung durch Sozialleistungen zu beantragen.
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Palliativpflege richtet sich an Menschen mit unheilbaren Krankheiten und zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Diese Pflegeform ist besonders wichtig in der letzten Lebensphase und kann sowohl zu Hause als auch in Hospizen oder Krankenhäusern durchgeführt werden.
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